Bäckerstraße
Die Bäckerstraße liegt im Stadtzentrum und verbindet die Engelsburg mit der Pfaffengasse. Nördlich zweigt die Gumpertstraße und in südlicher Ricthung die Poststraße (früher Kalte Gasse). Die Bäckerstraße erhielt ihren Namen wahrscheinlich von den dort ansässigen Bäckern und wird 1310 als juxta casas pistorum, 1422 als Begkergasse, 1559 Beckergasse und 1824 Bäckergasse erwähnt. Seit 1846 wird sie unter ihren heutigen Namen ausgewiesen.
Geschichte
Am 21. August 1612 brach in der Bäckerstraße 11 und 12 ein Brand aus, der sich von dort verbreitete und 2 Kirchen, 3 Türme, 106 Brauhäuser sowie 141 Hintersättlerhäuser einäscherte. Besonders arg wurde damals die Kranichstraße, Gumpertgasse, Engelsburg, der Pferdemarkt, die Töpferstraße, Hundgasse, der Kornmarkt und die Krämerstraße mitgenommen. Die Nikolaikirche selbst stand in einem Meer von Flammen und brannte vollständig aus. Als ihr Dach zusammenbrach, stürzten auch die beiden schönen Türme herab, und die Glocken, die innere Ausstattung, die Orgel, die Kanzel und der Altar wurden vernichtet.[1]
Im Adreßbuch von 1824 sind in der Bäckergasse 25 Häuser geführt, u. a. Bäcker, Fleischer, Kaufleute, Tischler. In der Bäckergasse wohnte auch Karl Wilhelm Seiffart, von 1822 bis 1832 Bürgermeister von Nordhausen. Das 1820 gegründete Geschäft von Friedrich Ruprecht war die erste Kolonialwarenhandlung von Nordhausen und befand sich im Haus Nr. 471 (heute Nr. 1), welches bei den Luftangriffen auf Nordhausen 1945 zerstört wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel die Bausubstanz in der Bäckerstraße, die Häuser an der Nordseite wurden Ende 1979 bis Ende 1983 abgerissen.
Gebäude
- Tabakspeicher, Bäckerstraße 20
- Bäckerstraße 15
- Bäckerstraße 18
- Bäckerstraße 20
Literatur
- Hans-Jürgen Grönke: Eine mittelalterliche Filterzisterne aus der Bäckerstraße in Nordhausen. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 21/1996).
- Rainer Hellberg; Dirk Schröter: Straßen in Nordhausen im Wandel der Zeit / Band 1. Nordhausen: le Petit, 2009. S. 27–31.
- ↑ Magistrat der Stadt Nordhausen: Das tausendjährige Nordhausen., Band 1, Seite 369 f.