Helmut P. Wahl
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Helmut P. Wahl (geb. 1919 in Nordhausen; gest. unbekannt) war Maler und Zeichner. Bekannt wurde er vor allem durch seinen Zeichnungszyklus „Trümmerholz“, der Szenen des Alltagslebens im zerstörten Nordhausen nach dem Zweiten Weltkrieg darstellt.
Leben
Nach dem Besuch der Petersbergschule absolvierte Wahl eine Malerlehre. In seinem Zeichenlehrer Fritz Teichmüller fand er einen väterlichen Freund, der ihn förderte.
Während des Zweiten Weltkriegs war Wahl als Soldat bei den Gebirgsjägern eingesetzt und kehrte 1945 nach Nordhausen zurück. In der Nachkriegszeit orientierte er sich künstlerisch an dem in Nordhausen tätigen Maler Martin Domke, der im Judenturm eine Kunstschule eingerichtet hatte.
Zyklus Trümmerholz
In den Jahren 1945 und 1946 lebte Wahl in Nordhausen. Der dortige Alltag nach den Luftangriffen war durch knappe Ressourcen, zerstörte Infrastruktur und schwierige Lebensbedingungen geprägt. In dieser Zeit entstand der aus drei Blättern bestehende Zyklus „Trümmerholz“, der Szenen des Alltagslebens im zerstörten Nordhausen thematisiert.
Der Zyklus zeigt unter anderem Personen beim Sammeln von Brennholz, darunter ein Kind mit selbstgebauten Holzsandalen. Weitere Motive verdeutlichen Kontraste zwischen den Lebensverhältnissen der ausgebombten Bevölkerung und den Bewohnern weniger betroffener Stadtteile. Ein zentrales Element ist auch der Hinweis auf das erste Weihnachtsfest nach Kriegsende, das in einem der Blätter symbolisch durch einen Weihnachtsbaum dargestellt wird.
Wahl arbeitete mit reduzierten zeichnerischen Mitteln, die auf das Wesentliche konzentriert sind. Die Zeichnungen wurden im Rahmen der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Nachkriegszeit in verschiedenen Ausstellungen und Publikationen vorgestellt.
1947 verließ Wahl Nordhausen und zog an die Bergstraße, die Heimat seiner Ehefrau. Er besuchte Nordhausen später regelmäßig und war weiterhin künstlerisch tätig.
Literatur
- Jörg-Michael Junker: Der Zyklus "Trümmerholz" des Nordhäuser Malers Helmut P. Wahl. In: Jahrbuch des Landkreises Nordhausen 1995.