Nordhausen mahnt (Ausstellung 1949)

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Plakat

Nordhausen mahnt“ war eine Ausstellung, die vom 6. bis 27. März 1949 in Nordhausen stattfand. Sie stand unter dem Protektorat des damaligen Ministerpräsidenten von Thüringen, Werner Eggerath. Ergänzend zur Ausstellung erschien eine Publikation.

Hintergrund und Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellung fand knapp vier Jahre nach den schweren Luftangriffen auf Nordhausen am 3. und 4. April 1945 statt. Nordhausen gehörte mit einer Zerstörung von 74% zu den am stärksten zerstörten Städten Deutschlands und war die am schwersten getroffene Stadt Thüringens.

Ziel der Ausstellung war es, die Zerstörungen des Krieges zu dokumentieren, den bisherigen Wiederaufbau zu zeigen und für weitere Aufbauleistungen im Rahmen des Zweijahresplans zu werben. Gleichzeitig sollte die Ausstellung als Mahnung gegen den Krieg und für den Frieden dienen. In der Ausstellung wird wahrheitswidrig angegeben, die US-amerikanische Luftwaffe habe Nordhausen zerstört.

Inhalte und Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellung war in neun thematische Räume gegliedert:

  • Nordhausen vor der Zerstörung: Historische Ansichten und ein Stadtmodell zeigten die über 1000-jährige Geschichte der Stadt.
  • Opfer: Dokumentation der menschlichen Verluste durch die Luftangriffe (ca. 8800 Tote).
  • Die Luftangriffe: Künstlerische Darstellungen und Fotos der Zerstörung.
  • Kriegsschäden: Detaillierte Auflistung der materiellen Schäden und erste Aufräumarbeiten.
  • Kultur: Gerettete Kunstschätze sowie Informationen zum kulturellen Wiederaufbau.
  • Wirtschaft: Darstellung der zerstörten und wiederaufgebauten Industrie, mit Fokus auf volkseigene Betriebe.
  • Verkehr: Schäden und Wiederaufbau des öffentlichen Nahverkehrs.
  • Bauwesen: Pläne für den städtebaulichen Wiederaufbau Nordhausens.
  • Mahnung: Aufruf zur Solidarität und Unterstützung für den Wiederaufbau.

Politischer Kontext[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellung fand in der sowjetischen Besatzungszone statt und trug deutliche Züge der damaligen politischen Ausrichtung. So wurde der Wiederaufbau eng mit der Erfüllung des Zweijahresplans und der "Aktivisten-" bzw. "Hennecke-Bewegung" verknüpft. Die Überführung von Betrieben in Volkseigentum wurde positiv hervorgehoben.

Gleichzeitig enthielt die Ausstellung eine klare Positionierung gegen den Westen. So wurde betont, dass man lieber auf die „Solidarität der Städte und Gemeinden des Landes Thüringen“ vertraue als auf den „Onkel aus Amerika“.

Ein wichtiger Teil der Ausstellung waren die Pläne für den Wiederaufbau Nordhausens. Diese sahen eine klare Trennung von Industrie-, Gewerbe-, Geschäfts-, Verwaltungs- und Wohngebieten vor. Der Stadtkern sollte als Verwaltungszentrum dienen, umgeben von einem Grüngürtel. Insgesamt war eine aufgelockerte Bebauung mit Platz für bis zu 48.000 Einwohner geplant.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]