Extremwetterereignisse im Landkreis Nordhausen

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Extremwetterereignisse kamen in der Geschichte von Stadt und Landkreis Nordhausen immer wieder vor.

Chronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1540: Der Sommer ist extrem heiß und trocken. Zehn Monate lang prägen blockierende warme Hochdrucklagen das Wetter in Mitteleuropa. Es ist vermutlich das trockenste Jahr der ganzen Neuzeit in Mitteleuropa. In manchen Dörfern herrscht so großer Wassermangel, dass den Einwohnern das Trinkwasser zugemessen werden muss. In Nordhausen fallen große Teile der Stadt den Flammen zum Opfer.[1]
  • 1567: Es erfrieren Wein, Korn, Hopfen und Obst. Der Rat der Stadt Nordhausen verbietet deshalb den eigennützigen Handel, den Verkauf und die Hortung des Getreides, „welches zu Nachtheil und Schaden der Armen geschieht.“[2]
  • 1572: In Nordhausen herrscht ein sehr trockenes Jahr.[3]
  • 1589: Als nach langer Dürre im Dezember Frost eintritt, fehlt es in Nordhausen fast gänzlich an fließendem Wasser, so dass die Wassermühlen stillstehen.[4]
  • 1594/95: Dieser kalte, schneereiche Winter dauert von November bis Ende Februar. Die meisten Flüsse in Deutschland sind gefroren Viele Menschen kommen in dem hohen Schnee um. Am 22. Februar (St. Peters Tag) setzt Tauwetter ein und es regnet drei Tage lang, sodass es zu Überschwemmungen kommt, die großen Schaden anrichten. In Nordhausen dringt das Wasser in der Töpferstraße bis an die Fenster.[5]
  • 1599: Ende des Jahres tritt wegen einer vorhergehenden lang währenden Dürre und darauf eintretenden Frosts so großer Wassermangel in Nordhausen auf, „dass große Not unter dem Volck gewesen, indem die Graben fast ausgetrucknet, dass man bald nicht mahlen können.“[6]

17. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1609/10: In diesem milden Winter fällt von November bis zum 21. Februar viel Regen, so dass die Wintersaat verdirbt. Am 18. Februar kommt es in Nordhausen zu einer Überschwemmung.[7]
  • 1612: Ein Hochwasser nach der Schneeschmelze im April verursacht großen Schaden in den Feldfluren. Durch viel Regen auf dem Harz schwillt das Feldwasser, also der Arm der Zorge, der außerhalb des Stadtgebiets von Nordhausen verläuft, stark an und verursacht großen Schaden.[8]
  • 1615: Am 17. September tobt ein Sturmwind in Nordhausen.[9]
  • 1619: Vom 5. bis 7. Mai herrscht starker Spätfrost in Nordhausen, so dass der Wein erfriert.[10]
  • 1634: Am Mittag des 24. April tobt ein Gewitter über Nordhausen, bei dem Blitze in die Kirchtürme von St. Blasii, von St. Crucis und von St. Petri einschlagen. Als der Kirchturm von St. Blasii zu brennen beginnt, schlagen Zimmerleute und Dachdecker die brennende Spitze einige Klafter herunter, wodurch das Feuer gelöscht werden kann.[11]
  • 1655: Am 4. und 5. Februar kommt es durch heftigen Regen, der den Schnee und das Eis, die ein Vierteljahr gelegen haben, schnell auftauen lässt, zu einem Hochwasser. In Nordhausen richtet es großen Schaden an den Brücken und Teichen an. Der Alten- und Grimmelsteg und die Hälfte der Sundhäuser Brücke werden weggerissen, auch der Grimmel-, Siechen-, Pferde- und Sauteich werden zerrissen und vor dem Töpfertor steht das Wasser mit den Zäunen auf gleicher Höhe. In der Goldenen Aue kommen viele Menschen und Tiere um. viele Häuser stürzen ein.[12]
  • 1658: Im Januar beginnt ein sehr kalter, schneereicher Winter in dem viele Menschen im Harz-Gebiet umkommen. Es erfrieren in Nordhausen drei Jungen, die als Sternsinger unterwegs sind.[13]
  • 1666: Am 31. Mai verursacht ein Gewitter mit Hagelschlag in den Feldfluren von Nordhausen und Umgebung große Schäden an der Wintersaat.[14]
  • 1681: Nach diesem heißen Sommer blühen im Herbst in Nordhausen noch einmal die Rosen.[15]
  • 1682: Am 11. Januar tobt ein Wintergewitter mit starkem Schneegestöber über Nordhausen. Ein Blitz schlägt in den Turm der St. Petri-Kirche ein und zerstört auch einige Pfeifen der Orgel.[16]
    Am 15. Januar schwillt bei Tauwetter unter gemischtem Regen und Schneefall die Zorge so sehr an, dass das Hochwasser in Nordhausen mehrere Brücken zerstört. Der volle Strom des Feldwassers durchstreicht den Sauteich und den Pferdeteich und fuhrt die Brücken vor dem Sundhäuser-, Grimmel- und Altentor hinweg.[17]
  • 1689: Am 21. März wird die neu errichtete steinerne Siechenbrücke in Nordhausen durch ein Hochwasser der Zorge weggerissen. Dabei ertrinkt ein l0-jähriger, auf der Brücke stehender Schüler. Die Brücke wird 1693 wieder erbaut.[18]
  • 1691: Von September an bis zur Fastnacht des nächsten Jahres ist in Nordhausen trockenes Wetter, so dass Wassermangel eintritt.[19]
  • 1692: In diesem warmen Herbst blühen in Nordhausen noch einmal die Rosen.[20]
  • 1693: Am Nachmittag des 17. August tobt ein schwerer Sturm mit heftigen Gewittern und Hagelschauern, die viele Zerstörungen anrichten. In Nordhausen werden Gebäude stark beschädigt.[21]

18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1706: Starker Hagelschlag über Nordhausen.[22]
  • 1715: Am Abend des 12. Februar wütet starker Sturm über dem Harz, der auch am folgenden Tag anhält. In Nordhausen reißt der Sturm u. a. 29 Bäume im Kirchhofholz und einen neuen Stall in der Stadt um.[23]
  • 1725: Am 1. Juni schlagen während eines Gewitters unmittelbar hintereinander drei Blitze in den Turm der Kirche am Frauenberg in Nordhausen und richten am Turm sowie an der Orgel großen Schaden an.[24]
  • 1729: Am 30. und 31. Januar überflutet ein Hochwasser der Helme die Goldene Aue, die einem großen See gleicht. Von Kelbra bis nach Nordhausen steht alles unter Wasser.[25]
  • 1733: Am 25. Dezember erhebt sich ein schwerer Sturm, der drei Tage andauert. In Nordhausen kommt es zu Überschwemmungen.[26]
  • 1736: Schwerer Hagelschlag im Norden von Nordhausen. Noch Tage später finden sich Hagelkörner von der Größe von Taubeneiern.[27]
  • 1738: Am 7. August tobt im Südharzgebiet um Nordhausen und in der Goldenen Aue ein heftiges Hagelwetter, „welches alles Getreide nieder schlug und verderbete, es wurden alle Fenster ausgeschlagen, u. hat man Stücke F.iß von einem viertel Pfund schwehr gefunden, wodurch ein entsetzlicher Schade geschähe, eben derg. begegnete 2 Jahr vorher um diese Zeit diesen Strich Landes.“[28]
  • 1739/40: Die bereits Anfang November (Martini) mit starken Nachtfrösten einsetzende Winterkälte hält bis zum 11. April an. Soldaten, die Schildwache stehen müssen, und Reisenden erfrieren Nase, Ohren und Zehen. Dem Vieh erfrieren die Klauen im Stall und es leidet an Futtermangel. Die Helme friert in 3 Tagen 8 Ellen hoch zu. In Nordhausen gefriert das Wasser des Mühlgrabens, sodass die Mühlen nicht arbeiten können. Auch in Ellrich stehen die Mühlen still, sodass das Mehl knapp wird. Noch im April sind viele Brunnen gefroren. Apfelbäume blühen erst im Juni, aber am 17. Juni 1740 friert es nochmals sehr stark.[29]
  • 1740: Am 19. Dezember, nachdem es bei Tauwetter den ganzen Tag vorher und die Nacht hindurch geregnet hat, führen die Zorge und die Helme Hochwasser, wodurch Dämme, darunter der Teich im Kunzental, brechen. In Ellrich werden sämtliche Ländereien und Wiesen verwüstet. In Nordhausen werden Mühlen beschädigt und Teiche durchbrochen.[30]
  • 1747/48: Am 12. Dezember tobt ein schwerer Sturm über dem Harz. In Nordhausen und anderen Orten werden viele Hausdächer und Fenster beschädigt.[31]
  • 1748: Am Mittag des 15. Dezember liegt ein schweres Gewitter mit Hagelschlag über Nordhausen.
  • 1753: Nach starkem Regen vom 15. bis 17. Dezember kommt es in Nordhausen zu einem Hochwasser, welches noch größer als das von 1740 ist.[32]
  • 1760: Im Juli fehlt es in Nordhausen bei großer Hitze sehr an Wasser.
    Am Morgen des 20. November tobt ein Gewitter mit heftigem Schneesturm über Nordhausen. Ein Blitz schlägt in den Turm der St. Petri-Kirche, wobei der Turm Feuer fängt.[33]
  • 1775: Nach heftigem Regen vom 2. bis zum 5. Februar und bei Tauwetter nach starkem Schneefall führen die Helme und die Zorge Hochwasser, das alles Land zwischen ihnen überschwemmt. In Nordhausen werden die 1693 für 1.000 Taler erbaute Siechenbrücke sowie die steinerne, 1727 bis 1731 für 3.500 Taler erbaute Sundhäuser Brücke hinweg gerissen, das Wehr beschädigt und auch das Nordhäuser St. Martini-Hospital überschwemmt. Auch in der Goldenen Aue verursacht das Hochwasser Gebäudeschäden.[34]
  • 1784/85: Bei starkem Frost zum Jahresende 1784 frieren in Nordhausen die meisten Wasserrohren ein. Es fällt viel Schnee. Die Kälte währt ununterbrochen bis Ostern. Der 1. Februar wird als der kälteste Tag des Jahrhunderts bezeichnet.
  • 1790: In den Monaten März bis Juni herrscht große Trockenheit im Harz.
    Am 29. Juli, gegen Mitternacht, verursacht ein Gewittersturm mit starkem Hagelschlag Schäden in den Fluren von Kleinwechsungen, Hesserode, Herreden, Salza, Krimderode, Niedersachswerfen und zum Teil auch in der Flur von Nordhausen.
  • 1797: Bei anhaltender Wärme versiegen in Nordhausen viele Brunnen.[35]
  • 1799/1800: Der Winter ist sehr kalt und lang. Am 28. April 1800 liegt an einer Stelle in der Rautenstraße in Nordhausen noch 16 Elle hoch Eis.[36]
  • 1800: Der Sommer ist sehr heiß und trocken. Es herrscht großer Wassermangel. In Nordhausen fällt vom 5. Juni bis zum 19. August nur einmal (am 11. Juni) Regen, so dass die Bäume das Laub zum Teil verlieren, worauf Ende September die Apfel- und Birnbäume noch einmal blühen.[37]
    In der Nacht vom 9. auf den 10. November tobt ein starker Sturm im Harz. Auch in Nordhausen zerreißt er viele Dächer, darunter das Dach der St. Blasiikirche.[38]

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1804: Die Getreideernte fällt in diesem Jahr gering aus, der Roggen ist stark ausgewintert. Er herrscht Hunger. In Nordhausen steigt der Preis für einen preußischen Scheffel Roggen von einem Taler und 15 Silbergroschen im Mai auf 3 Taler und 5 Silbergroschen im November und steigt weiter bis zum Juni 1805 auf 5 Taler und 10 Silbergroschen.[39]
  • 1805: Nach anhaltender Dürre im Sommer wird es zur Erntezeit kalt und regnerisch; es kommt zu einer Missernte. Der Ernteertrag erreicht oft nur ein Drittel einer durchschnittlichen Ernte. In mehreren Harzregionen kommt es wegen der bereits seit mehreren Jahren schlechten Getreideernten zu einer Hungersnot. Ein Scheffel Roggen kostet in Nordhausen 5 Taler, Gerste 4 Taler. In der Stadt werden Armenküchen eingerichtet.[40]
  • 1808: Am 4. April beginnt mit einem nächtlichen Gewitter ein tagelang anhaltender Regen, der an verschiedenen Orten im Harz zu Hochwasser führt. Am 5. April führt die Zorge Hochwasser und in der Nacht vom 6. zum 7. April bricht der 11,5 m hohe Damm des 1802 angelegten großen Hüttenteichs im Steigertal bei Wieda. In den Wasserfluten verunglücken und ertrinken 16 Menschen, mehrere Häuser werden fortgespült. Vor Nordhausen werden mehrere Stege und die Schießmauer vor den drei Linden zerstört, auch viel Ackerland wird weggeschwemmt. Auch in Ellrich richtet das Hochwasser großen Schaden an, u.a. werden die große Brücke zwischen der Stadt und der Walkenrieder Vorstadt zerstört und das Wehr fortgerissen.[41]
  • 1810: Im August und September herrscht große Trockenheit, weshalb die Ernte, insbesondere an Kartoffeln, nur gering ausfällt. Das Gras wächst nicht, so dass die Schafe in den Ställen gefüttert werden müssen. In Nordhausen versiegt das Wasser im Mühlgraben und in fast allen Brunnen. Um künftig auch bei Wassermangel mahlen zu können, errichten die Nordhäuser auf dem Taschenberg eine Windmühle, um die Versorgung der Bevölkerung mit Mehl sicherzustellen. Die Wintersaat geht erst Ende November auf, als es zu regnen beginnt.[42]
  • 1822: Zwölf Tage vor Weihnachten setzt starke Kälte ein, sodass die Zorge in Nordhausen nur noch wenig Wasser führt und die Mühlen stehen bleiben. Die Stadtbrunnen werden abends geschlossen und morgens wieder geöffnet, um das Wasser zu schonen. Viele Blasen in den Branntweinbrennereien sind außer Betrieb.[43]
  • 1825: Der Sommer und der Herbst sind sehr heiß und trocken. Vom 24. Juni (Johannistag) an regnet es sieben Wochen lang nicht, so dass die Kartoffeln, das Gemüse und auch der Wiesenwuchs sehr zurückbleiben. In Nordhausen versiegen das Wasser im Mühlgraben und fast alle Brunnen.[44]
  • 1833: Im Dezember und bis in das neue Jahr hinein wüten in unserem Gebiet mehrere heftige Stürme. Am Nachmittag des 16. Dezember -nach Förstemann am 18. und 19. Dezember - werden durch einen Südweststurm in Nordhausen beim Kuchengarten und im Gehege über 150 Bäume entwurzelt und Häuser beschädigt. Menschen, die sich um diese Zeit im Freien aufhalten, müssen sich an Bäumen festhalten, um nicht umgeworfen zu werden.[45]
  • 1834: In der Nacht vom 24. auf den 25. Januar schwillt das Feldwasser in Nordhausen so hoch an, dass das Hochwasser bei der Sundhäuser Brücke in die Fahrstraße nach Sundhausen und in die Helme strömt und alle Mühlen im Wasser stehen.[46]
  • 1839: Am 4. Juni kommen durch ein Hagelunwetter im Harz mehrere Menschen ums Leben, Häuser werden beschädigt und viele Feldfrüchte werden vernichtet. Besonders betroffen sind auch die Ortschaften Oberdorf und Mitteldorf im Kreis Nordhausen. In Nordhausen werden viele Fensterscheiben zertrümmert.[47]
  • 1841: Am 18. Juli richtet ein heftiger Gewittersturm in unserem Gebiet, darunter in Nordhausen, Zerstörungen an.[48]
  • 1854: Am 16. Dezember treten durch plötzliche Schneeschmelze im Harz Zorge und Helme weit über ihre Ufer. Es soll das größte Hochwasser in Nordhausen seit 1808 sein. Die Fluten zerstören den Grimmelsteg.[49]
  • 1860: Ein heftiger Sturm in der Nacht vom 28. zum 29. Februar richtet in Nordhausen und Wernigerode Gebäudeschäden an. In Nordhausen hebt der Sturm das Dach eines Hauses nebst Dachgebälk und Schornstein vollständig ab und schleudert es ca. 100 Fuß weit in einen Garten. Auch die Wetterfahne des Blasii-Kirchturms wird herabgeschleudert.[50]
    Am 12. und 20. Mai ziehen mit wolkenbruchartigem Regen auf. Im Kreis Nordhausen richten die Unwetter erhebliche Schäden in den Feldfluren von Nordhausen, Bleicherode, Lipprechterode, Gratzungen, Kehmstedt, Herreden, Kleinwechsungen, Hömingen und Haferungen an.
  • 1876: Vom 9. bis 13. März ziehen orkanartige Stürme über Mitteldeutschland und richten große Zerstörungen auch in unserem Gebiet an. In Nordhausen und anderen Orten werden Dächerund Schornsteine beschädigt. Viele Bäume, darunter in Nordhausen und Bleicherode, fallen dem Sturm zum Opfer.[51]
  • 1881: Ein Unwetter mit Starkregen vom 8. bis 10. März führt im Helmetal in der Goldenen Aue und im Tal der Wipper zu Hochwasser, das zu erheblichen Verwüstungen in der Umgebung von Nordhausen, Walkenried, Sondershausen und Wiehe sowie in Berga und Umgebung.[52]
  • 1886: Am 1. Juni kommt es am Südrand des Harzes zu einem verheerenden Unwetter, das große Schäden verursacht. In Nordhausen und Umgebung wütet das Unwetter fast zehn Stunden und überflutet mehrere Straßen. In Salza steht das Wasser fußhoch in den Häusern. In Kleinwechsungen werden Häuser beschädigt, viel Vieh ertrinkt und in der Feldflur werden Getreide und Kartoffeln fast vollständig vernichtet. Auch in Hesserode, Wechsungen und Tettenborn werden die Fluren durch Hagelschlag und Verschlämmung beschädigt.[53]

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1909: Zwischen dem 4. und 7. Februar kommt es durch plötzliche Schneeschmelze, Regen bei gefrorenem Boden und Eisgang der Flüsse zu einem gefährlichen Hochwasser im Harz. Alle Fließgewässer treten über ihre Ufer. Das Leinetal sowie das Tal der Wipper von Wolkramshausen bis Göllingen gleichen großen Seen. Der Zugverkehr auf der Strecke Halle-Kassel ist unterbrochen. Das Hochwasser der Wipper am 4. Februar übertrifft alle seit einem Jahrhundert beobachteten Hochfluten dieses Flusses und richtet in Sondershausen und im ganzen Wippertal schweren Schaden an. Große Teile von Sondershausen stehen unter Wasser. Häuser und Brücken werden zerstört sowie starke Flurschäden angerichtet. Auch das Hochwasser der Zorge richtet schwere Schäden an. In der Nähe von Krimderode ertrinkt am 4. Februar der Sohn des Mühlenbesitzers Jericho im reißenden Hochwasser der Zorge. Das Hochwasser der Helme überflutet große Teile der Stadt Heringen, zerstört Gebäude und mehrere Brücken und unterspült das Eisenbahngleis.
  • 1910: Unwetter in Nordhausen 1910
  • 1928: Am Vormittag des 4. Juli richtet ein Wirbelsturm in der Stadt Nordhausen starke Verwüstungen an. Er beschädigt Dächer und entwurzelt Bäume, so z. B. im Stadtpark und im Gehege.[54]
  • 1928/29: Kalter und schneereicher Winter. Da in Nordhausen fast alle Wasserrohre eingefroren sind, wird das Wasser in Sprengwagen und Fässern ausgefahren, wobei es oft auch schon wieder gefroren am Bestimmungsort ankommt.[55]
  • 1947: Winter ist sehr kalt und schneereich. Im Februar werden in Nordhausen öffentliche Wärmehallen eingerichtet. Das plötzlich am 13./14. März einsetzende Tauwetter fuhrt im Südharzgebiet zu Hochwasser, das allein in der Stadt und im Kreis Nordhausen Schäden in Höhe von über 120.000 Mark verursacht.[56]
  • 1948: Die Talsperre bei Neustadt läuft über. Es wird befürchtet, dass Schmutz und Krankheitserreger in die Nordhäuser Wasserversorgungsanlage gelangen. Die Einwohner werden aufgefordert, Leitungswasser nur in abgekochtem Zustand zu genießen.[57]
  • 1967: Am 21. Februar richten orkanartige Stürme im Harz erhebliche Schäden an Gebäuden, Stromleitungen sowie Windbruch in den Wäldern an. Besonders betroffen ist der Oberharz und der Kreis Nordhausen.[58]
  • 1970: Zum Osterfest am 29. März fallen in Nordhausen 10 cm Neuschnee.[59]
  • 1977: Am 14. Juni verursachen heftige Gewitter mit wolkenbruchartigen Niederschlägen große Überschwemmungen im Kreis Nordhausen.[60]
  • 1979: Am 24. Mai gegen 15 Uhr zieht eine gewaltige Gewitterfront über Nordhausen hinweg. Es fallen 14,3 1 Regen pro m2. Es wird so dunkel, dass sich von 15.30 Uhr bis 15.50 Uhr die automatische Straßenbeleuchtung einschaltet.[61]
  • 1980: Unwetter in Nordhausen 1980
    Ende August beherrscht eine Für diese Jahreszeit seltenen Kaltfront den Südharz. Im Harz werden Bodenfröste registriert. Die Nordhäuser müssen heizen.[62]
  • 1981: Schnelle Schmelze der beträchtlichen Schneemengen in den Höhenlagen des Harzes. Das Hochwasser der Zorge erreicht am Pegel Nordhausen am 11. März mit 205 cm Alarmstufe 4.[63]
    In der Nacht vom 3. zum 4. Juni führen kräftige Gewitter mit hohen Niederschlägen zu einem starken Hochwasser, das im Kreis Nordhausen große Schäden an den landwirtschaftlichen Nutzflächen anrichtet.[64]
  • 1987: Das neue Jahr bringt strengen Frost mit Temperaturen bis zu minus 25° C und ergiebigen Schneefällen. Auch in Nordhausen wird schwere Technik eingesetzt, um die Schneemassen aus der Stadt zu bringen. Es kommt auch zu Schäden an den Stromleitungen. Unter der schweren Schneelast knicken viele Fichten und auch Laubbäume um. Allein im Revier des Forstwirtschaftsbetriebs Nordhausen entstehen etwa 130.000 m3 Schneebruchschäden. Am 14. Januar fällt in Nordhausen das Thermometer auf minus 26,5° C. Das ist die tiefste Temperatur seit 31 Jahren. Der extrem schneereiche und sehr kalte Winter hinterlässt auch große Straßenschäden. Allein im Kreisgebiet und der Stadt Nordhausen muß eine Fläche von 300.000 m2 repariert werden.[65]
  • 1994: Am 5. August werden an der Wetterstation Nordhausen-Salza 38,1° C gemessen.[66]

21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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  • 2003: Am 8. Juni, am Pfingstsonntag, wird das südliche Harzvorland um Nordhausen von einem Unwetter mit heftigem Sturm und Starkregen heimgesucht, das erhebliche Schäden, u.a. in Bleicherode und Wülfingerode, verursacht.[67]
    Von Juni bis August fallen nur geringe Niederschläge bei extremer Hitze. In Nordhausen liegt die Jahresmitteltemperatur 2003 mit 9,6° C um 1,0° C höher als der langjährige Durchschnittswert. Es fallen nur 466 mm Niederschlag. Das sind 134 mm weniger als langjährigen Durchschnitt. Flüsse und Bäche schrumpfen zu Rinnsalen oder fallen ganz trocken. In der Land- und Forstwirtschaft treten verbreitet Dürreschäden auf.[68]
  • 2003/04: Der Winter ist sehr mild. Es gibt in Nordhausen nur 87 Bodenfrosttage, das sind 20 Tage weniger als in einem durchschnittlich kalten Winter.[69]
  • 2023: Hochwasser im Landkreis Nordhausen 2023

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza: Rockstuhl, 2018.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 128 f.
  2. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 141.
  3. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 147.
  4. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 158.
  5. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 160.
  6. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 162.
  7. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 166.
  8. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 167.
  9. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 168.
  10. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 170.
  11. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 172.
  12. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 179 f.
  13. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 181
  14. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 184.
  15. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 189.
  16. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 189.
  17. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 189.
  18. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 190.
  19. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 190.
  20. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 191.
  21. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 192.
  22. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 197.
  23. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 200.
  24. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 205.
  25. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 208.
  26. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 210.
  27. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 212.
  28. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 214.
  29. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 216.
  30. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 217.
  31. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 218.
  32. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 222.
  33. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. 225 f.
  34. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 232.
  35. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. 242.
  36. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 243.
  37. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 243.
  38. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 243 f.
  39. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 245.
  40. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 246.
  41. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 247.
  42. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 247.
  43. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 257.
  44. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 259.
  45. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 263 f.
  46. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 265 f.
  47. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 269.
  48. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 271
  49. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 284
  50. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 288
  51. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 302 f.
  52. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 307.
  53. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 313.
  54. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 340.
  55. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 341.
  56. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 352.
  57. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 352.
  58. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 370.
  59. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 373.
  60. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 378.
  61. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 379.
  62. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 381.
  63. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 381.
  64. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 381.
  65. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 385.
  66. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 392.
  67. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 402.
  68. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 402.
  69. Gunter Görner: Naturhistorische Chronik vom Harz und seinem Vorland. Bad Langensalza 2018. S. 402.