Friedrich Hallensleben
|
Friedrich Hallensleben (geb. 7. März 1808 in Münder; gest. 20. April 1858 in Nordhausen) war Autor.
Leben
Sein Vater Christian Friedrich Hallensleben war Rektor in Münder bei Hameln. Seine Mutter hieß Johanne Sophie Maria Hallensleben, geborene Kämmerer (gest. 1830[1]). Ein Großvater wirkte als Prediger in Sülzhayn.
Friedrich Hallensleben verlebte seine Kindheit in Münder bei Hameln und zog später nach Nordhausen. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Buchbinder und fand eine Anstellung bei Wilhelm Köhne in der Jüdenstraße. Nach erfolgreichem Bestehen der Meisterprüfung eröffnete er sein eigenes Geschäft.
Im Jahr 1832 bewarb Hallensleben im Nordhäusischen wöchentlichen Nachrichts-Blatt seine Dienste als Verfasser von Gelegenheitsgedichten und Glückwünschen für unterschiedliche Feierlichkeiten. Vier Jahre darauf publizierte er ein Nachschlagewerk zum Erstellen von Gelegenheitsgedichten. Im selben Jahr veröffentlichte der Verlag Fürst in Nordhausen die „Töffeliade“, ein humorvolles Heldengedicht, das von Karl Arnold Kortums „Jobsiade“ inspiriert war und 1847 in einer zweiten Auflage erschien.
1842 engagierte sich Friedrich Hallensleben gemeinsam mit Antiquar Hermann Fischer bei der Gründung eines Privattheaters am Altentor. Beide teilten einen ähnlichen Humor und hatten eine Vorliebe für die Nordhäuser Mundart. Im Jahr 1846 publizierte er anlässlich des 300-jährigen Bestehens des Schöpfmännchens (der städtischen Wasserversorgung) ein Heft mit einem Gedicht in Nordhäuser Mundart. Ebenso im Jahr 1846 erschien „D`r Nordhüser Ruland“, ein Gedicht in Mundart, das die Rolandstatuen der Umgebung thematisierte. In dem Jahr, in dem Hallensleben verstarb, wurden dieses Gedicht und weitere Werke von ihm in der von Antiquarius Hermann Fischer herausgegebenen Sammlung „Nordhäuser Album“ aufgenommen.
Friedrich Hallensleben heiratete zweimal. Seine erste Ehe endete in einer Scheidung, woraufhin seine Frau mit dem gemeinsamen Sohn nach Nordamerika auswanderte. In der zweiten Ehe mit Johanne Caroline Stockhausen bekam er drei Kinder, die zum Zeitpunkt seines Todes elf, sechs und zwei Jahre alt waren. Er erlag der Schwindsucht (Auszehrung).
Literatur
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9