Bücherverbrennung 1933 in Nordhausen
Am 10. Mai 1933 wurden in Deutschland mit der Aktion „Wider den undeutschen Geist“ Bücher durch Studenten, SA, SS und ihre Anhänger öffentlich verbrannt. Diese Bücherverbrennungen waren nicht offiziell von staatlicher Seite organisiert, fanden aber unter Duldung der Behörden statt und wurden von Polizei und Feuerwehr überwacht. Große Bücherverbrennungen fanden auf dem Opernplatz in Berlin und in vielen anderen Universitätsstädten statt. Die Liste der verbrannten Bücher umfasste Werke von Autoren wie Karl Marx, Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, Erich Kästner und Sigmund Freud.
Die Bücherverbrennung wurde im Umfeld des Reichspropagandaministeriums organisiert und durch den NSDStB und die Deutsche Studentenschaft, den damaligen Dachverband der Allgemeinen Studentenausschüsse (AStA), durchgeführt.
Bücherverbrennung in Nordhausen
Für Nordhausen ist nicht bekannt, dass große organisierte Bücherverbrennungen stattfanden, da weder in der Stadtchronik, noch in den Nordhäuser Zeitungen eine solche Aktion erwähnt wird. Jedoch soll, wie in der Ellricher Zeitung vom 14. November 1933 niedergeschrieben, im Rahmen des Martinsfestes bei einer Kundgebung der Hitlerjugend „die von ihr gesammelten Schmutz- und Schundschriften dem Feuer übergeben“ worden sein; der genaue Ort ist nicht bekannt.
Literatur
- Felix Kruse: 10. November 1933: Nordhausen als Schauplatz einer Bücherverbrennung?. In: Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen (Band 47/2022).