Ludwig Bloedau
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Wilhelm Ludwig Bloedau (geb. 1820; gest. 15. Januar 1870[1]) war Arzt und Sanitätsrat.
Leben
Ludwig entstammte der alten Familie Bloedau (später Blödau), die seit 1120 bei Rotterdam nachweisbar sind und im 16. Jahrhundert in die Goldene Aue übersiedelten. Hier machten sie als Deichbauer das Sumpfgelände urbar. Ludwigs Vater lebte in Himmelgarten.
Ein Jugendfreund Bloedaus war der Botaniker Thilo Irmisch aus Sondershausen.[2] 1843 wurde der „Doktor der Medizin und Chirurgie“ Wilhelm Ludwig Bloedau als praktischer Arzt approbiert und vereidigt.[3] Fortan half er vielen verarmten Bürgern und gab ihnen neben unentgeltlicher medizinischer Hilfe auch Geld für Arznei. Bloedau galt deshalb in der Bürgerschaft als „Armenarzt“ und genoss ein hohes Ansehen. Er war Mitbegründer der freien Religionsgemeinde und wirkte in der demokratischen Bewegung zur Revolution 1848/49.[4]
In den Revolutionsjahren trat er für eine Reform des Medizinalwesens ein. Zusammen mit dem Sanitätsrat Moritz August Wessely gab er ab Januar 1849 eine Zeitung heraus, die jedoch schon im nächsten Jahr nach dessen Tod eingestellt werden musste. [5]
Zu seinem Gedenken wurde die „Bloedau-Stiftung“ gegründet, die arme Familien unterstützen sollte.[1] In Würdigung seiner Verdienste erhielt die Straße zwischen Lindenstraße und Taschenberg den Namen Blödaustraße. Ferner wurde die Ludwigstraße nach ihm benannt.
Seine Tochter war Louise Bloedau, die mit einer Tochter von Friedrich Traugott Kützing befreundet war.[6]
Literatur
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar 2003. ISBN 3895708836. (S. 103: Porträt von Ludwig Bloedau.)
- Rainer Hellberg; Dirk Schröter: Straßen in Nordhausen im Wandel der Zeit / Band 1. Nordhausen: le Petit, 2009, Seite 39.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Chronik S. 116.
- ↑ Forstwissenschaftliches Schriftsteller-Lexikon
- ↑ Amtsblatt der Regierung in Potsdam, 1843.
- ↑ Chronik S. 79f.
- ↑ Vgl. Neue Zeitung für Medicin und Medicinal-Reform vom Januar 1849, Nr. 1, vom März 1850, Nr. 20, und vom April 1850, Nr. 33.
- ↑ Peter Kuhlbrodt: Friedrich Traugott Kützing – ein bedeutender Naturforscher des 19. Jahrhunderts (PDF)