Haus der Jugend

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Das Haus der Jugend befand sich in der Schützenstraße 9 in dem ehemaligen Schützenhaus. Es wurde als alkoholfreie Gaststätte geschaffen, bot Veranstaltungsräume und eine Jugendherberge.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende Mai 1927 rief der Nordhäuser Verein gegen den Alkoholismus dazu auf, ein „Haus der Jugend“ zu bauen:

„Wir haben Gesellschafts- und Klubhäuser, wir haben ein Vereinshaus, wir haben ein Stadion; aber ein Haus der Jugend fehlt […] Nordhausen hat 200 Alkoholschankstellen, aber keine Gaststätte, in der die Jugend nicht dem Trinkzwang unterworfen ist; es fehlen die Wirtschaftsräume, in denen Ledige ohne Bierzwang ihren sauberen Mittagstisch gedeckt finden, es fehlen ebenso Übernachtungsräume.“[1]

Den Aufruf unterschrieben der Arzt Kurt Isemann, Amtsgerichtsrat Horst, Studienrat Volke, Studienrat Schönherr, Lehrer Günther, Oberpostsekretär i. R. Manigk und Lehrer Gustav Temme.

Im November 1927 erwarb dann der Verein das Grundstück Schützenstraße 9, um es durch Um- und Ausbau in ein Jugendhaus umzuwandeln. Neben Sammlungen aus der Bürgerschaft erhielt das Vorhaben Unterstützung vom Minister für Volkswohlfahrt, der einen Zuschuss von 10.000 Mark gewährte. Ziel war die Schaffung von Räumlichkeiten für eine alkoholfreie Gaststätte, für eine Jugend- und Volksbühne, für eine Jugendwerkstatt, für Übernachtungen. Aus dem Verein gegen Alkoholismus heraus bildete sich der „Verein Haus der Jugend“.

Ende Januar 1928 bat der Verein abermals um Spenden aus der Bevölkerung, um die die innere Ausgestaltung des erworbenen Hauses zu realisieren. Auch der Magistrat beteiligte sich mit Geldmitteln an dem Projekt. In der Einweihungsfeier des Hauses am 30. März 1928 hielt Kurt Isemann die Festansprache. Im Juni 1928 billigten die Stadtverordneten die Einrichtung einer Jugendherberge für Mädchen im Haus der Jugend.

1934 kam es zur Schließung des Lokales und die Räume waren für Schulungszwecke vorgesehen („Horst-Wessel-Heim“). Das Objekt wurde bei den Luftangriffen auf Nordhausen zerstört.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 286.