Jahrtausendfeier der Stadt Nordhausen 1927

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Die Jahrtausendfeier der Stadt Nordhausen 1927

Geschichte

Vorbereitung

Am 26. Mai 1925 beschloß der Magistrat, die Jahrtausendfeier in das Jahr 1927 zu verlegen. Es war notwendig, diesen Beschluß zu fassen; nicht nur aus dem selbstverständlichen Grunde, daß überhaupt die Feier beschlossen und zeitlich festgelegt werden mußte, sondern auch deshalb, weil die Sachverständigen über den Zeitpunkt der Vollendung der tausend Jahre nicht einer Ansicht waren.

Der Teil, aus dem die Stadt wurde, ist eine Gründung König Heinrichs I. Im Jahre 929 wird der Name Nordhausen zum ersten Male urkundlich erwähnt. In einer weiteren Urkunde von 927 wird die Stadt ebenfalls erwähnt. Der Magistrat beschloß daher, das Jahr 1927 zur Jahrtausendfeier zu bestimmen.

Am 20. Mai 1926 entschied sich der „Jahrtausendausschnß“ dafür, die Tage vom 27. bis 29. Mai zu wählen — nicht nur aus praktischen Erwägungen, sondern auch mit Bezug auf das Datum der maßgebenden Urkunde (13. Mai 927).

Es wurde ein „Ausschuss zur Vorbereitung der Jahrtausendfeier“ — später „Hanptausschuß“ genannt — unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Curt Baller eingesetzt. Die Einzelarbeit wurde von „Sonderausschüssen“ geleistet; diese nahmen ihre Mitglieder nicht nur aus den Angehörigen der Stadtverwaltung, sondern zogen auch geeignete Persönlichkeiten aus der Bürgerschaft als Sachverständige heran.

Die Gliederung und Zusammensetzung dieser Ausschüsse war folgende:

  1. Hauptausschuß: Vors. Oberbürgermeister Dr. Baller
  2. Presse- und Propaganda-Ausschuß: Vors. Bürgermeister Borchardt
  3. Finanzausschuß: Vors. Bürgermeister Borchardt
  4. Festausschuß: Vors. Stadtrat Hensel
  5. Kunstausschuß: Vors. Stadtschulrat Dr. Koch
  6. Sportausschuß: Vors. Stadtschulrat Dr. Koch
  7. Technischer Ausschuß: Vors. Stadtbaurat Rost
  8. Ausschuß für Dekoration u. Beleuchtung: Vors. Stadtbaurat Rost

Neben diesen Arbeitsausschüssen wurde noch ein „Bürgerausschuß“ eingesetzt, der — unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters — die Aufgabe hatte, durch Beteiligung weiter Kreise der Stadt den Kontakt zwischen den arbeitenden Ausschüssen und der Bürgerschaft herzustellen und aufrechtzuerhalten.

In diesen Ausschüssen wurde während des Restes der Vorbereitungszeit die Einzelarbeit geleistet.

Der Hauptausschuß gab die Richtlinien, bewilligte endgültig die Mittel und sorgte für den Zusammenklang der Maßnahmen der bis an die Grenze der Möglichkeit selbständigen Einzelausschüsse. Presse- und Propaganda-Ausschuß und Kunstausschuß hatten das umfangreichste Arbeitsgebiet. Ihre Tätigkeit ging häufig ineinander über.

Die Werbungsarbeit wurde von Anfang an modern und großzügig angelegt. Sie hatte den ihrer Art und ihrem Umfang entsprechenden Erfolg. Überall in der Presse des Deutschen Reiches erschienen Artikel oder wenigstens kurze Hinweise. Jeder in Nordhausen abgestempelte Brief trug die Kunde von der Jahrtausendfeier durch die Reklamestempel „Nordhausen, die tausendjährige Stadt am Harz“ überregional hinaus.