Werner Steinmann
Werner Steinmann (geb. 16. Mai 1913 in Bleicherode; gest ...) war Photograph. Bekannt wurde er durch seine Aufnahmen vom zerstörten Nordhausen.
Leben
Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit den Kindern Werner und Hugo 1919 nach Nordhausen. Werner Steinmann erlernte zunächst den Beruf des Feinmechanikers. Danach begann er eine Lehre zum Photographen bei Carl Schiewek, bei dem er seine Meisterprüfung ablegte. Als Schiewek verstarb, übernahm Werner Steinmann das Atelier.
1939 heiratete er Agthe Wendhausen und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht einberufen. Nach einer schweren Verwundung durch einen Tiefflieger-Angriff in Frankreich lag er wochenlang in teilweiser Amnesie und ohne Sprache in einem Feldlazarett in Versailles. Danach wurde er als dienstuntauglich entlassen. Nach Nordhausen zurückgekehrt, begann er, das verlassene Photogeschäft wieder aufzubauen. Durch die schweren Luftangriffe auf Nordhausen im April 1945 verlor er seine Frau, seinen 1943 geborenen Sohn Hans-Gerd und seine Schwiegereltern, die sich bei diesem Angriff am Jakobi-Kirchplatz in einem Luftschutzkeller befanden. Er und seine Mutter überlebten, weil sie sich zu dieser Zeit am Töpfertor aufhielten. In diesen Tagen fotografierte er unter dem Schock des Verlustes das zerstörte Nordhausen.
1946 heiratete er erneut; das Paar bekam
Auch, wenn er 1946 wieder durch seine 2. Ehe ein neues Leben zu beginnen versuchte und wieder eine Familie durch seine 1947 und 1952 geborenen Töchter bekam, sind diese Tage des 3. und 4. April 1945 auch nach 65 Jahren nicht auszulöschen und für ihn unvergesslich.
Hier begann er das bis dahin verlassene Fotogeschäft wieder aufzubauen und erarbeitete sich in dieser Zeit einen neuen Kundenstamm für seine Portrait – und Industriefotografie. Von der Nachkriegs- über die DDR-Zeit bis zum Alter von 80 Jahren arbeitete er als Industrie- und Portraitfotograf in Nordhausen. Im Mai begeht er seinen 97. Geburtstag.