Elisabeth Hindenberg
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Elisabeth Hindenberg (geb. 19. Mai 1912 in Runowo, Bezirk Bromberg in der Provinz Posen; gest. 3. Mai 1997 in Nordhausen) war evangelische Gemeindeschwester in Nordhausen.
Leben
Elisabeth Hindenbergs Vater, Friedrich Paul Albert Hindenberg (geb. 16. Mai 1877 in Berlitt, seit 1932 emeritiert zu Wernigerode, gest. 21. Dezember 1935 in Wernigerode) war Pfarrer zu Runowo (Prov. Posen).[1] Im Jahr 1938 trat sie in das Diakonieseminar am Städtischen Krankenhaus Bitterfeld ein. 1940 wurde sie zur Zweitschwester in Schlochau ernannt. 1945 übernahm sie die Position einer Stationsschwester im Städtischen Krankenhaus in Potsdam.[2]
Elisabeth Hindenberg war von 1949 bis zu ihrem Ruhestand 1977 in Nordhausen als Gemeindeschwester in der ambulanten Krankenpflege der evangelischen Schwesternstation tätig. 28 Jahre lang besuchte sie die Patienten im Raum Nordhausen zuhause, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Bei Wind und Wetter war sie zunächst mit dem Fahrrad und später mit einem Simson-Moped (anfangs Simson KR 50, dann Simson Schwalbe) unterwegs, um Kranke zu pflegen und Sterbende zu begleiten. Neben den medizinischen Aufgaben stand sie als Ansprechpartnerin für persönliche Probleme älterer Menschen zur Verfügung und half, wo es möglich war. Zudem versuchte Elisabeth Hindenberg durch seelsorgerischen Rat, den Menschen Trost zu spenden.
In den DDR-Jahren gehörte zu den staatstragenden Parolen der Satz, daß wahrhaft soziales Tun nur von den „Siegern der Geschichte“, also vom „sozialistischen Menschen“ zu erwarten sei. Schwester Elisabeth war ein beredtes Beispiel dafür, dass diese These nicht stimmte. | ||
— Jahrbuch des Landkreises Nordhausen 1994, Seite 185. |
Auch die Umweltgruppe beim Kirchenkreis Nordhausen wurde bei den organisatorischen Vorbereitungen des jährlich bis 1989 jeweils an vier Tagen im Frühjahr ausgerichteten kirchlichen Umweltseminars von ihr unterstützt.[3]
Auf Anregung des Landrates Joachim Claus wurde 1993 an sie der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland – das Bundesverdienstkreuz – durch den Bundespräsidenten verliehen.
Elisabeth Hindenberg ruht auf dem Friedhof St. Theobaldi in Wernigerode.[4]
Adresse
- 1993: Dr.-Külz-Straße 3[5]
Veröffentlichungen/Werke
- Dienst einer Diakonieschwester im Zweiten Weltkrieg, 1986[6]
Literatur
- Ulrike Müller (Hg.): Frauenorte in Thüringen - Die Region Nordhausen. Weimar: VDG, 2005. ISBN 3-89739-304-2; S. 25, 187-190
- Susanne Holdefleiß: Auszeichnungen und Ehrungen an Personen im Landkreis Nordhausen. In: Jahrbuch des Landkreises Nordhausen 1994, Seite 183 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien), Band 160. 1972. S. 309.
- ↑ Liselotte Katscher: Krankenpflege und das Jahr 1945: der Zusammenbruch und seine Folgen am Beispiel der Schwesternschaft des Evangelischen Diakonievereins. Diakonie-Verlag, 1993. S. 252. (Digitalisat)
- ↑ Dietmar Remy: Opposition und Verweigerung in Nordthüringen (1976-1989). Duderstadt: Mecke Druck und Verlag, 1999. S. 133.
- ↑ E-Mail der Friedhofsverwaltung des Friedhofes St. Theobaldi in Wernigerode an Benutzer:Lutz Jödicke vom 7. August 2024.
- ↑ Stadtadreßbuch Nordhausen, Ausgabe 1993, "Namensverzeichnis" - Seite 76, "Straßenverzeichnis" - Seite 39.
- ↑ Liselotte Katscher: Krankenpflege und das Jahr 1945: der Zusammenbruch und seine Folgen am Beispiel der Schwesternschaft des Evangelischen Diakonievereins. Diakonie-Verlag, 1993. S. 141. (Digitalisat)