Nordhäuser Stolz
<poem> Unse Schwiene, die sölln laebe, Un de Ochsen au! Was kann uns mieh Ansiehn gaebe? Was verhilft zur Frau? –
Schwiene, Schwiene, witter nischt!
Ob de Schwiene gliechwoll stinken, Ach, das riecht me gern, Daenn se gaehn dach Worscht un Schinken Ehren dicken Herren.
Das git Kröfte un setzt an,
Macht gesunn un starken Mann.
Waenn ich su des Morgens friehe In dr Hinterteer Mit minn bunten Schlofrock stiehe
Un äs kimmet aen Heer
Von meinn Schwien’n, do tuusche ich Saelwer met den Könnige nich.
Aennhe Stadt, wie unse Stadt, Gitts nich wie tun breit:
Kaerls wie Beimer, dick un faett,
Klugk un siehre gescheit. Nischt gilt bie uns aen gelehrter Mann, Waenn me mant satt Schwiene hahn.
Von dr Oder bis zum Rhiene
Heißt’s in jeder Stadt:
„In Nordhusen do gitts Schwiene, Faette Schwiene satt! Dicke Ochsen kann me sieh, Die kummest kinn aen Schritt gegieh!“
Welche gruße, gruße Ehre
Aes ds nune, ach! Lieber Herre Gott, bescheere Uns alljaehrlich nachch Schwiene. – Du alleine weißt,
Was das Wörtchen „Schwiene“ heißt.