Stadtbibliothek Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine Spende der [[Jakob Plaut|Jakob-Plaut-Stiftung]] im Jahr 1905 ermöglichte eine Erweiterung. 1906 wurde die Bücherei in das Museum am [[Friedrich-Wilhelm-Platz]] verlegt, wo sie am 18. Februar 1907 wieder eröffnete. Sie erhielt den Namen „Jacob-Plaut-Volksbücherei“, den sie bis 1933 behielt. Mit dem Jahr 1934 brach für die Einrichtung eine beispiellose ambulante Existenz an, die bis 1952 anhielt. Das Gebäude am Friedrich-Wilhelm-Platz wurde wieder für schulische Zwecke benötigt und die Bibliothek zog in die [[Ritterstraße]] 3 um. Die nächsten Jahre brachten weitere Umzüge mit sich. Hanna Müller übernahm im Oktober 1934 die Leitung der Einrichtung; die 31-jährige löste ihre Mutter Luise ab, die in den Ruhestand versetzt wurde. Luise Müller hatte in ihrer 16-jährigen Tätigkeit maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Volksbücherei. Der Bestand belief sich am 1. April 1937 auf 7041 Bücher, die Ausgabezeiten waren täglich (außer Mittwochs) von 16 bis 19 Uhr. | Eine Spende der [[Jakob Plaut|Jakob-Plaut-Stiftung]] im Jahr 1905 ermöglichte eine Erweiterung. 1906 wurde die Bücherei in das Museum am [[Friedrich-Wilhelm-Platz]] verlegt, wo sie am 18. Februar 1907 wieder eröffnete. Sie erhielt den Namen „Jacob-Plaut-Volksbücherei“, den sie bis 1933 behielt. Mit dem Jahr 1934 brach für die Einrichtung eine beispiellose ambulante Existenz an, die bis 1952 anhielt. Das Gebäude am Friedrich-Wilhelm-Platz wurde wieder für schulische Zwecke benötigt und die Bibliothek zog in die [[Ritterstraße]] 3 um. Die nächsten Jahre brachten weitere Umzüge mit sich. Hanna Müller übernahm im Oktober 1934 die Leitung der Einrichtung; die 31-jährige löste ihre Mutter Luise ab, die in den Ruhestand versetzt wurde. Luise Müller hatte in ihrer 16-jährigen Tätigkeit maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Volksbücherei. Der Bestand belief sich am 1. April 1937 auf 7041 Bücher, die Ausgabezeiten waren täglich (außer Mittwochs) von 16 bis 19 Uhr. | ||
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Bibliothek geschlossen und die Bücher im [[Rathaus]] eingelagert. Im November 1939 wurde sie jedoch auf Veranlassung des zuständigen | Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Bibliothek geschlossen und die Bücher im [[Rathaus]] eingelagert. Im November 1939 wurde sie jedoch auf Veranlassung des zuständigen Ministeriums im [[Rosenthal-Haus]] wieder eröffnet. Das Haus wurde bei den [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriffen auf Nordhausen im April 1945]] komplett zerstört, nahezu alle 9000 Bücher gingen verloren. | ||
Am 10. September 1945 begann unter der Leitung von Hanna Müller der Neubeginn in der [[Domstraße]] 16. Durch einen Aufruf an die Bevölkerung wurden 750 Bücher, die bei der Bombadierung ausgeliehen waren, zurückgebracht und bildeten den Grundbestand. Dazu kamen später 2200 Bücher aus beschlagnahmten privaten Bibliotheken. Nach weiteren Ortswechseln, 1947 in die [[Mauerstraße]] 16 und anschließend in die „[[Harmonie]]“ in der [[Käthe-Kollwitz-Straße]] 10, erhielt die Volksbücherei am 26. September 1952 einen festen Platz im Alten Rathaus. Der Bestand war inzwischen auf 8000 Bände angewachsen. | Am 10. September 1945 begann unter der Leitung von Hanna Müller der Neubeginn in der [[Domstraße]] 16. Durch einen Aufruf an die Bevölkerung wurden 750 Bücher, die bei der Bombadierung ausgeliehen waren, zurückgebracht und bildeten den Grundbestand. Dazu kamen später 2200 Bücher aus beschlagnahmten privaten Bibliotheken. Nach weiteren Ortswechseln, 1947 in die [[Mauerstraße]] 16 und anschließend in die „[[Harmonie]]“ in der [[Käthe-Kollwitz-Straße]] 10, erhielt die Volksbücherei am 26. September 1952 einen festen Platz im Alten Rathaus. Der Bestand war inzwischen auf 8000 Bände angewachsen. |
Version vom 27. Oktober 2017, 10:34 Uhr
Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ | |
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Gründung | 10. Februar 1877 |
Bestand | ca. 58.000 Medien |
Bibliothekstyp | Öffentliche Bibliothek |
ISIL | DE-No10 |
Betreiber | Stadt Nordhausen |
Leitung | Hildegard Seidel |
Netzpräsenz | www.bibliothek.nordhausen.de |
Die Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ (auch Stadtbibliothek Nordhausen) ist eine öffentliche Bibliothek der Stadt Nordhausen. Den Namen erhielt sie am 25. April 1992 zu Ehren des Nordhäuser Schriftstellers Rudolf Hagelstange. Sie wurde im Jahr 1877 als „Nordhäuser Volksbibliothek“ gegründet und ist seit August 2014 im Bürgerhaus untergebracht.
Geschichte
Am 10. Februar 1877 wurde die Volksbibliothek Nordhausen durch Vereine und Bürger der Stadt in einem Raum des Waisenhauses gegründet. Zu dieser Zeit standen 245 Bücher zur Verfügung, die Leihgebühr betrug 2 Pfennig. Die Mittel zur weiteren Vervollkommnung der Bibliothek wurden anfangs durch Sponsoren und Beiträge der Stadt aus Sparkassenüberschüssen in Höhe von 150 bis 200 Mark bestritten.
Eine Spende der Jakob-Plaut-Stiftung im Jahr 1905 ermöglichte eine Erweiterung. 1906 wurde die Bücherei in das Museum am Friedrich-Wilhelm-Platz verlegt, wo sie am 18. Februar 1907 wieder eröffnete. Sie erhielt den Namen „Jacob-Plaut-Volksbücherei“, den sie bis 1933 behielt. Mit dem Jahr 1934 brach für die Einrichtung eine beispiellose ambulante Existenz an, die bis 1952 anhielt. Das Gebäude am Friedrich-Wilhelm-Platz wurde wieder für schulische Zwecke benötigt und die Bibliothek zog in die Ritterstraße 3 um. Die nächsten Jahre brachten weitere Umzüge mit sich. Hanna Müller übernahm im Oktober 1934 die Leitung der Einrichtung; die 31-jährige löste ihre Mutter Luise ab, die in den Ruhestand versetzt wurde. Luise Müller hatte in ihrer 16-jährigen Tätigkeit maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Volksbücherei. Der Bestand belief sich am 1. April 1937 auf 7041 Bücher, die Ausgabezeiten waren täglich (außer Mittwochs) von 16 bis 19 Uhr.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Bibliothek geschlossen und die Bücher im Rathaus eingelagert. Im November 1939 wurde sie jedoch auf Veranlassung des zuständigen Ministeriums im Rosenthal-Haus wieder eröffnet. Das Haus wurde bei den Luftangriffen auf Nordhausen im April 1945 komplett zerstört, nahezu alle 9000 Bücher gingen verloren.
Am 10. September 1945 begann unter der Leitung von Hanna Müller der Neubeginn in der Domstraße 16. Durch einen Aufruf an die Bevölkerung wurden 750 Bücher, die bei der Bombadierung ausgeliehen waren, zurückgebracht und bildeten den Grundbestand. Dazu kamen später 2200 Bücher aus beschlagnahmten privaten Bibliotheken. Nach weiteren Ortswechseln, 1947 in die Mauerstraße 16 und anschließend in die „Harmonie“ in der Käthe-Kollwitz-Straße 10, erhielt die Volksbücherei am 26. September 1952 einen festen Platz im Alten Rathaus. Der Bestand war inzwischen auf 8000 Bände angewachsen.
Am 1. Januar 1955 erfolgte die Zusammenlegung der Kinder- und Jugendabteilung der Bibliothek im Alten Rathaus mit der des Pionierhauses „Hermann Matern“ zur Zentralen Kinderbibliothek. 1968 wechselte sie in mit 3000 Büchern in die Flohburg in der Barfüßerstraße 6. 1956 erfolgte die Umwandlung von der Volksbücherei in die Stadt- und Kreisbibliothek. Am 7. Oktober 1974 eröffnete eine Phonothek in der Einrichtung mit 7000 Medieneinheiten.
1978 erfolgte der Umzug in die Villa der Wilhelm-Nebelung-Straße. Der Bankier Fritz Schönfeld ließ 1880/81 die repräsentative Villa im Stil des Neoklassizismus mit Statuen und Schmuckelementen errichten. Architekt war der Nordhäuser Baumeister Carl Habermann. Zeitweise war die Villa auch in Besitz des Ehrenbürgers und Tabakfabrikanten Hermann Hanewacker. Ab 1990 begannen durch die Bereitstellung von Fördermitteln umfangreiche Rekonstruktions- und Umbauarbeiten im und am Gebäude. Die Bibliothek musste deshalb vorübergehend ins ehemalige Stadthaus umziehen. Am 25. April 1992 eröffnete die Einrichtung wieder als Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“. 1998 erfolgte der Umzug der Kinder- und Jugendbibliothek aus der Flohburg
Im Dezember 2007 beschloß der Stadtrat den Bau eines Mehrzweckgebäudes am Standort der einstigen Marktkirche. Der Bau begann Mitte 2011 unter dem Projekttitel „Kulturbibliothek“. Am 18. April 2014 öffnete die Bibliothek ein letztes mal in der Wilhelm-Nebelung-Straße.
Am 30. August 2014 eröffnete die Stadtbibliothek im Bürgerhaus und verfügt über eine Publikumsfläche von rund 1500 Quadratmetern.
2013 wurde der Förderverein „Nicolai in foro e. V.“ von Nordhäuser Bürgern gegründet; dieser hat sich zur Aufgabe gemacht, die Bibliothek zu fördern, deren Literaturangebot zu verbessern und Veranstaltungen zu unterstützen.
Im Oktober 2016 wurde die Stadtbibliothek mit dem Thüringer Bibliothekspreis ausgezeichnet.[1]
2015 zählte die Bibliothek 72.765 Besucher, 4.137 „aktive Benutzer“ und 115.595 Entleihungen.[2]
Weitere Namen
- Stadt- und Kreisbibliothek Nordhausen (1955-1992)
- Städtische Volksbibliothek Nordhausen (1933-1955)
- Jacob-Plaut-Volksbücherei (1907-1933)
- Nordhäuser Volksbibliothek (1877-1907)
Medienangebot
Die Stadtbibliothek Nordhausen hatte Ende 2015 einen Gesamtmedienbestand von 57.795 Medieneinheiten (ME), der sich wie folgt zusammensetzt:
Anzahl | Gattung (Literatur) |
---|---|
23.282 | Sachliteratur |
12.918 | Kinder- und Jugendliteratur |
12.200 | Belletristik |
48.928 | Virtuelle Medien im Verbund |
1.722 | Zeitschriften |
62 | Zeitschriftenabonnements |
Anzahl | Nichtbuchmaterialien |
---|---|
8.119 | Insgesamt, davon: |
2.101 | Musik-CDs |
2.927 | Hörbücher, Hörspiele |
2.528 | DVDs, Blu-rays |
140 | Konsolenspiele |
287 | Karten |
109 | Medienpakete |
27 | Gesellschaftsspiele |
Die Bibliothek ist Mitglied in der Onleihe; über den Verbund Thüringer Onlinebibliothek ThueBIBnet haben Nutzer Zugang zu 48.928 Medien zum Herunterladen (31. Dezember 2015). Die Stadtbibliothek selbst bringt davon ca. 2.500 Medien in diesen Verbund ein.
Ein Sondersammelgebiet ist die Regionalgeschichte zu Nordhausen und Umgebung, zum ehemaligen Konzentrationslager Dora-Mittelbau und Werke des Schriftstellers Rudolf Hagelstange.]
Öffnungszeiten
Montag | 13:00 bis 18:00 Uhr |
Dienstag | 10:00 bis 18:00 Uhr |
Mittwoch | 10:00 bis 18:00 Uhr |
Donnerstag | 10:00 bis 19:00 Uhr |
Freitag | 10:00 bis 18:00 Uhr |
Samstag | 10:00 bis 13:00 Uhr |
Kontakt
- E-Mail: bibliothek@nordhausen.de
- Telefon: 03631 / 696 267
Bilder
Villa in der Wilhelm-Nebelung-Straße 10
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Statue der Göttin Athene (2012)
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Eingang (2012)
Bürgerhaus
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Bau des Bürgerhauses (Dezember 2012)
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Bau des Bürgerhauses (Dezember 2012)
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Der Nikolaiplatz mit dem Bürgerhaus (Juli 2015)
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Zweites Obergeschoss
Literatur
- Rainer Hellberg; Jörg-Michael Junker; Kersti Kramer: 125 Jahre Volksbibliothek Nordhausen. Nordhausen: Stadtbibliothek Rudolf Hagelstange, 2002. ISBN 3-9807032-5-8
Externe Verweise
- www.bibliothek.nordhausen.de
- Zusammenfassung Benutzungsordnung
- Nordhausen.de: Bau der KulturBibliothek
- Rainer Hellberg: 125 Jahre städtische Bibliothek in Nordhausen
- ↑ Welt.de: Bibliothek Nordhausen wird mit Preis gewürdigt, 26. Oktober 2016. Abgerufen am 1. November 2016.
- ↑ Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
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