Aus den Bleicheröder Kirchenbüchern: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. November 2024, 18:24 Uhr

Textdaten
Autor: Wilhelm Kolbe (?)
Titel: Aus den Bleicheröder Kirchenbüchern
Untertitel:
aus: Heimatland. Illustrierte Blätter für die Heimatkunde des Kreises Grafschaft Hohenstein, des Eichsfeldes und der angrenzenden Gebiete
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: Nr. 13, 1.April 1905
Verlag:
Drucker:
Erscheinungsort:
Quelle: Scan
Kurzbeschreibung:
Digitalisat:
Eintrag in der GND: [1]
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Aus den Bleicheröder Kirchenbüchern. 1714 den 9. April ist Herr Prim. Andreas Erich begraben worden, welcher den 7. abends um 10 Uhr gestorben, wobei 3 mal geläutet, wie auch beim Hintragen; den Sonntag darauff ist die Leichenpredigt von Herrn Superintenten Otto Damio gehalten worden, die parentation aber von den Herrn pfarr von Kehmstedt Stephano solte gehalten werden, welcher aber sehr unbaß war, daß auch der Herr Superintendens müßen Parendiren, wobey des morgens 3 mal wie bei solchen begräbnißen gebräuchlich, geläutet, Mittags 3 mal und im hintragen bis in die Kirche, da die Leiche getragen, geläutet worden, welche Leiche eine Woche in unserer Kirche vor dem Altar gestanden, und liegt der seelige Herr in der Ecke zur lincken neben dem altar.

 1720 den 18. Aprilis ist der Hauptmann Samlandt begraben worden, welcher den 7. Aprilis verschieden, liegt vorm hohen Chore neben dem Leuchter Des Abends, als er beygesetzt worden, ist der Herr Hauptmann de Montarquet vom Kirchhof mit zwei hundert Mann und Drommeln und … nach des seel. Herrn quartier maschieret, nachdem ist erstlich parentiret worden in der Stube, da Er gestanden, hernach nach der Kirche getragen durch 12 Unterofficierer, da er gestanden, die auch 100 brennende Fackeln gehabt, die Kirche mit lichter illuminiret und eine Vocal- und Instrumental music gemacht, da dann hernach bey der einsenckung wiederum geleutet und 3 mal salven gegeben, darnach der Segen gesprochen und damit geschloßen.

 1740 den 30 Juny ist unseres in Gott ruhenden Höchstseeligen Königs in Preußen und Churfürst zu Brandenburg Friederich Wilhelms Begräbnis celebriret worden, da denn des morgens von 7–8 Uhr 3 Bulsen mit allen Glocken geläutet worden, zu Mittage von 12–1 Uhr wieder zwey Bulsen mit allen Glocken, worauf denn die Herren geistlichen mit der gantzen Schule fürs Rathaus gangen, auch zwei stucke musicieret, darauff denn zum 3 tenmale wieder geleutet. Wie vor und solange, bis die gantze Bürgerschaft in Schwarzer Kleidung und Mäntels in der Kirche gewesen, worauff denn der Herr Rath Otto Wilhelm Schüßler nach gehaltenem Musicieren die Leichenpredigt gerhan, woraus dann wieder Vocal und Instrumental musicieret und dann von Herrn Dammio Johann Christian Daniel Millern der Segen vorm Altar zum Beschluß gesprochen worden, des abends aber ist wieder von 4–5 Uhr mit drei Bulsen beschlossen worden und das Läuten gänzlich ausgehöret.