Franz Sturm: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Franz Sturm''' war Stadtbaurat. Von 1940 bis 1945 war er stellvertretender Oberbürgermeister; 1943 war er für zwei Monate sowie im April 1945 kommissarischer Oberbürgermeister.  
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'''Franz Sturm''' (geb. unbekannt; gest. nach 1945) war Stadtbaurat. Von 1940 bis 1945 war er stellvertretender Oberbürgermeister; 1943 war er für zwei Monate sowie im April 1945 kommissarischer Oberbürgermeister.  


== Leben ==
== Leben ==

Version vom 26. Februar 2023, 17:15 Uhr

Franz Sturm
[[Bild:|220px|Franz Sturm]]
'
geb. unbekannt
gest. nach 1945
Stadtrat, Unternehmer
Bilder und Medien bei Commons

Franz Sturm (geb. unbekannt; gest. nach 1945) war Stadtbaurat. Von 1940 bis 1945 war er stellvertretender Oberbürgermeister; 1943 war er für zwei Monate sowie im April 1945 kommissarischer Oberbürgermeister.

Leben

Franz Sturm war Unternehmer für Farbe und Lacke und besaß eine Ölmühle.

Mit der vorzeitigen Pensionierung von Oberbürgermeister Johannes Meister am 31. März 1942 übernahm Franz Sturm kommissarisch die Amtsgeschäfte. De facto verwaltete er bereits seit 1940 die Oberbürgermeisterstelle, da der Zweite Bürgermeister Kurt Henschel zur Wehrmacht eingezogen war. Zum 9. Mai 1943 wurde dann Herbert Meyer offiziell zum Oberbürgermeister bestimmt.

Am Morgen des 11. April 1945 besetzte die über Werther anrückende 104. US-Infanterie-Division kampflos Nordhausen. Die NS-Führung und der Oberbürgermeister Herbert Meyer hatten die Stadt in Richtung Harz verlassen. In der Befehlsstelle der Stadt im Gehege übergab Franz Sturm als stellvertretender Oberbürgermeister offiziell Nordhausen an die US-Truppen; anwesend waren auch Karl Großmann, Polizeimeister der Schutzpolizei und Adjutant des geflohenen Majors Dettmann sowie Wilhelm Werrbach, Revierhauptmann der Schutzpolizei.[1] Franz Sturm wurde der Befehl erteilt, innerhalb einer Stunde einen Plan über die Anlegung eines Ehrenfriedhofes mit einem Gedenkstein vorzulegen.

In diesen Tagen versuchte er mit dem Dezernenten des Ernährungsamtes Stadtrat Tolle, durch den Großhandel Lebensmittel für die Bevölkerung zu beschaffen.[2] Eine Vermisstenmeldestelle wurde eingerichtet und das Standesamt trat in Tätigkeit.

Am 13. April wurde er mit 55 weiteren Personen in den ehemaligen Häftlingsbaracken in Niedersachswerfen interniert. Am 15. April erfolgte seine Entlassung als Oberbürgermeister durch den US-amerikanischen Militärgouverneur. Am folgenden Tag wurde Otto Flagmeyer zum Bürgermeister ernannt (siehe Protokoll über die Übernahme der Stadtverwaltung Nordhausen im Auftrage des Militärgouvernements in Nordhausen).

Einzelnachweise

  1. Peter Kuhlbrodt: Inferno Nordhausen – Schicksalsjahr 1945. Nordhausen: Archiv der Stadt Nordhausen, 1995. S. 42.
  2. Peter Kuhlbrodt: Inferno Nordhausen – Schicksalsjahr 1945. Nordhausen: Archiv der Stadt Nordhausen, 1995. S. 57.