Jugendclubhaus Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen

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1868 erwarb die [[Harmoniegesellschaft]] im Zuge der Bebauung des „Spiegels“ (ein Ackergelände, eingeschlossen von der Promenaden-, Allee-, Stolberger- und Töpferstraße) das Grundstück in der Promenadenstraße (heute Käthe-Kollwitz-Straße). Es entstanden die Kolonnaden des Saales, der Bühnenraum, das Damenzimmer, eine asphaltierte Kegelbahn und die Terrassen. Die im Garten stehende Veranda wurde 1890 geschaffen, Tennisplätze kamen 1894 dazu. Es gab eine eigene Bibliothek, ein Billardszimmer, Spielzimmer für Skat, Whist und Schach. In den Jahren 1938 bis 1944 tagte dort wöchentlich der elitäre Kegelklub der Jäger, Juristen und Gutsbesitzer. Mitglieder waren u.a. Oberstudiendirektor (Königin Luise-Schule) und Jäger Kammer, Gutsbesitzer Schreiber, Justizrat R. Kossina und Rechtsanwalt Hilmar Rudloff. Wöchentlich trafen sich auch dort in der "Vereinigung Alter Burschenschafter","VAB" , mehrere "Alte Herren" zum Skatspiel. Gastwirt Eiling verfügte bis in die Nachkriegsjahre für gute Gäste über ein Wein-Depot.
1868 erwarb die [[Harmoniegesellschaft]] im Zuge der Bebauung des „Spiegels“ (ein Ackergelände, eingeschlossen von der Promenaden-, Allee-, Stolberger- und Töpferstraße) das Grundstück in der Promenadenstraße (heute Käthe-Kollwitz-Straße). Es entstanden die Kolonnaden des Saales, der Bühnenraum, das Damenzimmer, eine asphaltierte Kegelbahn und die Terrassen. Die im Garten stehende Veranda wurde 1890 geschaffen, Tennisplätze kamen 1894 dazu. Es gab eine eigene Bibliothek, ein Billardszimmer, Spielzimmer für Skat, Whist und Schach.  
 
Das Haus war Treffpunkt verschiedener Gesellschaften, z. B. tagte in den Jahren 1938 bis 1944 wöchentlich der elitäre Kegelklub der Jäger, Juristen und Gutsbesitzer. Mitglieder waren u.a. Oberstudiendirektor (Königin Luise-Schule) und Jäger Kammer, Gutsbesitzer Schreiber, Justizrat R. Kossina und Rechtsanwalt Hilmar Rudloff. Wöchentlich trafen sich auch dort in der "Vereinigung Alter Burschenschafter","VAB" , mehrere "Alte Herren" zum Skatspiel. Gastwirt Eiling verfügte bis in die Nachkriegsjahre für gute Gäste über ein Wein-Depot.


Ab  Juli 1945 soll die „Harmonie“ einige Monate Kasino für Sowjetische Offiziere gewesen sein.
Ab  Juli 1945 soll die „Harmonie“ einige Monate Kasino für Sowjetische Offiziere gewesen sein.

Version vom 19. Juni 2020, 07:43 Uhr

Das Jugendclubhaus Nordhausen (früher Gesellschaftshaus „Harmonie“) befindet sich in der Käthe-Kollwitz-Straße 10 gegenüber der Promenade.

Geschichte

Rückseite des Gesellschaftshaus „Harmonie“
Grundriss (1911)

1868 erwarb die Harmoniegesellschaft im Zuge der Bebauung des „Spiegels“ (ein Ackergelände, eingeschlossen von der Promenaden-, Allee-, Stolberger- und Töpferstraße) das Grundstück in der Promenadenstraße (heute Käthe-Kollwitz-Straße). Es entstanden die Kolonnaden des Saales, der Bühnenraum, das Damenzimmer, eine asphaltierte Kegelbahn und die Terrassen. Die im Garten stehende Veranda wurde 1890 geschaffen, Tennisplätze kamen 1894 dazu. Es gab eine eigene Bibliothek, ein Billardszimmer, Spielzimmer für Skat, Whist und Schach.

Das Haus war Treffpunkt verschiedener Gesellschaften, z. B. tagte in den Jahren 1938 bis 1944 wöchentlich der elitäre Kegelklub der Jäger, Juristen und Gutsbesitzer. Mitglieder waren u.a. Oberstudiendirektor (Königin Luise-Schule) und Jäger Kammer, Gutsbesitzer Schreiber, Justizrat R. Kossina und Rechtsanwalt Hilmar Rudloff. Wöchentlich trafen sich auch dort in der "Vereinigung Alter Burschenschafter","VAB" , mehrere "Alte Herren" zum Skatspiel. Gastwirt Eiling verfügte bis in die Nachkriegsjahre für gute Gäste über ein Wein-Depot.

Ab Juli 1945 soll die „Harmonie“ einige Monate Kasino für Sowjetische Offiziere gewesen sein. Die Harmonie diente auch kurzzeitig als Spielstätte für das Nordhäuser Theater, war Gründungslokal des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands und beherbergte danach die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Später wurde es endgültig zum äußerst beliebten Jugendklubhaus umfunktioniert. Dort spielte die Band des Pianisten Gerhard Busch "mit seinen Buschmännern", dem Gitarristen Charly Kramer und dem Saxofonisten Wolfgang König. Ende der 1940er Jahre war sie kurzzeitig Domizil der Stadtbibliothek Nordhausen.

1993 wurde der Förderverein Klubhaus gegründet, der sich für die Erhaltung des Freizeitzentrums einsetzte und Vorarbeiten für eine umfangreiche Rekonstruktion leistete. Im Jahre 1994 übernahm der Kreisjugendring Nordhausen e.V. die Trägerschaft und konnte in den Jahren 1995 bis 1997 mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Gesundheit sowie dem Landratsamt Nordhausen, welches Eigentümer des Hauses ist, die alte Harmonie in ein modernes Freizeitzentrum, dem heutigen Jugendclubhaus, verwandeln.

Das Jugendclubhaus zählt eigenen Angaben nach ca. 60.000 Besucher im Jahr.