Militärgeschichte der Stadt Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Nordhäuser Wehrverfassung entwickelte sich seit dem Ende des 13. Jahrhunderts als Ergebnis ständiger Abwehrkämpfe der Stadt. Die Bürger übernahmen die Stadtverteidigung, die Geldmittel gestatten die Annahme von Söldnern und den Ausbau einer Artillerie. Die Einwohner bildeten neben den Söldnern eine Miliz. Söldner sind in Nordhausen ab dem Ende des 13. Jahrhunderts nachweisbar. Im 15. Jahrhundert gab es 100 bis 200 Söldner, im 16. Jahrhundert stieg die Zahl auf 200 Mann an. Im 17./18. Jahrhundert belief sich die Stärke durchschnittlich auf 50 bis 100 Mann. | |||
Die eigentliche Kriegsstärke der Stadt beruhte auf dem Bürgeraufgebot. Die Gesamtstärke schwankte zwischen 800 und 1000 Mann. | |||
Die Reichsstadt Nordhausen entwickelte als Stadtstaat Kriegsbehörden. | |||
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1935 wurde die [[Boelcke-Kaserne]] für die Luftwaffe errichtet. Der Fliegerhorst diente vor allem als Schulungs- und Testgelände, zeitweilig war hier auch eine Flugzeugwerft in Betrieb. Bis Sommer 1944 beherbergte die Anlage eine Luftnachrichtenschule der Wehrmacht. | 1935 wurde die [[Boelcke-Kaserne]] für die Luftwaffe errichtet. Der Fliegerhorst diente vor allem als Schulungs- und Testgelände, zeitweilig war hier auch eine Flugzeugwerft in Betrieb. Bis Sommer 1944 beherbergte die Anlage eine Luftnachrichtenschule der Wehrmacht. | ||
== Literatur == | |||
* Gerhard Meissner: ''[[Das Kriegswesen der Reichsstadt Nordhausen 1290–1803]]''. Berlin: Junker & Dünnhaupt, 1939. | |||
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Version vom 12. November 2019, 21:00 Uhr
Das Militärgeschichte in Nordhausen lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen.
Geschichte
Reichsstadt
Die Einwohner der Stadt hatten sowohl am Bau der Stadtmauer als auch an den Befestigungsanlagen in der Stadtflur zu arbeiten. Außenbefestigungen legte Nordhausen im 15. Jahrhundert an. 1365 wird die Befestigung der Vorstädte begonnen, wozu sich die Stadt 1368 die Einwilligung des Kaisers holt. Um 1400 entsteht ein großer Teil der Flur- und Grenzbefestigungen: Der „neue Graben“, der „lange Graben“, der „Landgraben“, der „Nordschlag“, und mehrere Warttürme. Ab 1436 baute Nordhausen seine Stadtmauer weiter aus, verstärkt die Flurbefestigungen.
Hauptartikel: Stadtbefestigung
Die Nordhäuser Wehrverfassung entwickelte sich seit dem Ende des 13. Jahrhunderts als Ergebnis ständiger Abwehrkämpfe der Stadt. Die Bürger übernahmen die Stadtverteidigung, die Geldmittel gestatten die Annahme von Söldnern und den Ausbau einer Artillerie. Die Einwohner bildeten neben den Söldnern eine Miliz. Söldner sind in Nordhausen ab dem Ende des 13. Jahrhunderts nachweisbar. Im 15. Jahrhundert gab es 100 bis 200 Söldner, im 16. Jahrhundert stieg die Zahl auf 200 Mann an. Im 17./18. Jahrhundert belief sich die Stärke durchschnittlich auf 50 bis 100 Mann.
Die eigentliche Kriegsstärke der Stadt beruhte auf dem Bürgeraufgebot. Die Gesamtstärke schwankte zwischen 800 und 1000 Mann.
Die Reichsstadt Nordhausen entwickelte als Stadtstaat Kriegsbehörden.
Garnisonsstadt in Preußen
Im 19. Jahrhundert waren folgende Garnisonen in Nordhausen stationiert:
- 4. Jäger-Abteilung von 1832 bis 1848,
- 2. Bataillon 7. Westphälischen Infanterie-Regiments Nr. 56 von 1866 bis 67,
- 2. Bataillon 4. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 67 von 1868 bis Juli 1870.
Kaiserreich
Im Kaiserreich gehörte Nordhausen zum Landwehr-Bataillons-Bezirk Sondershausen und zwar zur 1. Compagnie 2. Bataillon 3. Thüringischen Landwehr-Regiments Nr. 71 mit den Ortschaften: Benneckenstein und Sorge, Flarichsmühle, Groß-Wechsungen, Groß-Werther, Herreden, Hesserode, Hochstedt, Klein-Werther, Neue Mühle, Salza und Schate. Die übrigen Ortschaften des Kreises Nordhausen gehören zur 2. Compagnie. Der Bezirksfeldwebel wohnte in Nordhausen. Von den Kreis-Eingesessenen dienen im stehenden Heere etwa 400 Personen, in der Landwehr 1. Aufgebots stehen etwa 800, in der Landwehr II. Aufgebots gleichfalls 800 Männer.
Drittes Reich
1935 wurde die Boelcke-Kaserne für die Luftwaffe errichtet. Der Fliegerhorst diente vor allem als Schulungs- und Testgelände, zeitweilig war hier auch eine Flugzeugwerft in Betrieb. Bis Sommer 1944 beherbergte die Anlage eine Luftnachrichtenschule der Wehrmacht.
Literatur
- Gerhard Meissner: Das Kriegswesen der Reichsstadt Nordhausen 1290–1803. Berlin: Junker & Dünnhaupt, 1939.