Die Ruhrepidemie im Jahre 1800.
Wiederholt wurde unsere Gegend von der Ruhr heimgesucht, die zwar nie so verheerend wirkte wie die Pest und das Nervenfieber Typhuss, aber doch manche Opfer forderte. Das zeigt eine Aufstellung, die für das Jahr 1800 der Konsistorialassessor und Kircheninspektor Georg August Julius Leopold in Neustadt a. H. dem Hohensteinschen Konsistorium einreichte. Danach starben in Ilfeld 2, in Neustadt und Harzungen 20, in Sülzhayn und Werna 2, in Appenrode 13, in Osterode und Wiegersdorf 15, in Sachswerfen 20, in Crimderode und Rüdigersdorf 0, in Steigerthal und Buchholz 2, in Leimbach und Petersdorf 1, in Urbach 17, in Bösenrode 0, zusammen also 92, darunter befanden sich 17 Männer, 15 Frauen und Jungfrauen und 60 Kinder. Die Zahl wäre jedenfalls noch bedeutend größer gewesen, wenn nicht die Regierung, gewarnt durch frühere Epidemien, in jedem Orte Verhaltungsmaßregeln bekannt gemacht und fleißiges Konsultieren der Aerzte angeordnet hätte. So blieb die Zahl der Todesfälle in vielen Orten klein, in Crimderode, Rüdigersdorf und Bösenrode starb sogar niemand an der Ruhr, obwohl auch sie nicht von der Krankheit verschont geblieben waren. 1801 ließ die Epidemie nach, raffte aber auch noch in diesem Jahre manches Menschenleben hin. [Aus Akten des kgl. Staatsarchivs zu Hannover. Dec. 19c X. N. Nr. 16].
- Dr. Fieker.
|