Domstraße 12: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Haus Domstraße 12''' gilt als eines der ältesten Wohnhäuser in Thüringen.<ref name="NNZ">[http://nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=194488 NNZ: ''Es wird Leben einziehen'', 19. Juli 2016.] Abgerufen am 21. Juli 2016.</ref> Bekannt ist das Gebäude auch das Widerspiel des schweren massiven Sockels und leichter Fachwerformen. Der bescheidene Fachwerkteil ist ein charakteristisches Beispiel für niedersächsische Fachwerbaukunst des 16. Jahrhunderts. Nach dendrochronologischen Untersuchungen wurde das Holz des ältesten Balkens im Jahr 1303 geschlagen.<ref name="NNZ"/>
Das '''Haus Domstraße 12''' gilt als eines der ältesten Wohnhäuser in Thüringen.<ref name="NNZ">[http://nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=194488 NNZ: ''Es wird Leben einziehen'', 19. Juli 2016.] Abgerufen am 21. Juli 2016.</ref> Bekannt ist das Gebäude auch durch das Widerspiel des schweren massiven Sockels und leichter Fachwerformen. Über dem Bruchsteinerdgeschoß, das eine Torfahrt und eine Fußgängerpforte aufnimmt, erhbt sich mit weitem Überhang der prachvoll dekorierte Oberstock. Der bescheidene Fachwerkteil ist ein charakteristisches Beispiel für niedersächsische Fachwerbaukunst des 16. Jahrhunderts. Nach dendrochronologischen Untersuchungen wurde das Holz des ältesten Balkens im Jahr 1303 geschlagen.<ref name="NNZ"/>  
 
Das heute in einer Reihe von schlichten Bürgerhaus stehende Gebäude ist wahrscheinlich auf Grund seiner herausragenden äußerlichen Gestaltung kein Ackerbürgerhaus gewesen, sondern war Teil der ehemaligen Befestigung der älten Königsburg, das in späterer Zeit zu einem Torhaus und im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einem Wohnhaus umgewandelt wurdel


== Architektur und Geschichte ==
== Architektur und Geschichte ==
Von den Nachbargebäuden Barfüßerstraße 11, 12 und 13 befand sich das Innere [[Barfüßer Tor]] oder Alte Tor (''valva antique'') der Stadt, ihr Hauptzugang für die von Westen in einer Kurve herankommende Reichsstraße. Das Tor wurde 1800 abgebrochen. [[Otto Riemenschneider]] nimmt an, daß hinter dem Barfüßer Tor der Organismus der Vorburg der königlichen Niederlassung begann.<ref>Otto Riemschneider: ''Die ehemalige Heinrichsburg in Nordhausen.'' In: ''Das tausendjährige Nordhausen'', S. 621.</ref> Der mächtige Torbogen des Hauses Domstraße 12 sei ursprünglich die Durchfahrt für den Weg gewesen, der vom Barfüßer Tor unter mehrfacher Krümmung in die Vorburg geführt habe. So seien an den Spitzbogen Spuren einer ursprünglichen Anlage als Rundbogen zu erkennen.  
Von den Nachbargebäuden Barfüßerstraße 11, 12 und 13 befand sich das Innere [[Barfüßer Tor]] oder Alte Tor (''valva antique'') der Stadt, ihr Hauptzugang für die von Westen in einer Kurve herankommende Reichsstraße. Das Tor wurde 1800 abgebrochen. [[Otto Riemenschneider]] nimmt an, daß hinter dem Barfüßer Tor der Organismus der Vorburg der königlichen Niederlassung begann.<ref>Otto Riemschneider: ''Die ehemalige Heinrichsburg in Nordhausen.'' In: ''Das tausendjährige Nordhausen'', S. 621.</ref> Der mächtige Torbogen des Hauses Domstraße 12 sei ursprünglich die Durchfahrt für den Weg gewesen, der vom Barfüßer Tor unter mehrfacher Krümmung in die Vorburg geführt habe. So seien an den Spitzbogen Spuren einer ursprünglichen Anlage als Rundbogen zu erkennen.  


Das Sockelgeschoß stamm aus gotischer Zeit und ist – ungewöhnlich für einen Bürgerbau – monumental erbaut. [[Hermann Wiedhaas]] ist der Annahme, daß das Erdgeschoß des Hauses eine Einfahrt zu einem beträchtlichen Grundstück, wahrscheinlich der königlichen Vorburg, gewesen ist.<ref>[[Hermann Weidhaas]]: ''Fachwerkbauten in Nordhausen''. S. 34.</ref>
Das Sockelgeschoß stamm aus gotischer Zeit und ist – ungewöhnlich für einen Bürgerbau – monumental erbaut. [[Hermann Wiedhaas]] ist der Annahme, daß das Erdgeschoß des Hauses eine Einfahrt zu einem beträchtlichen Grundstück, wahrscheinlich der königlichen Vorburg, gewesen ist.<ref>[[Hermann Weidhaas]]: ''Fachwerkbauten in Nordhausen''. S. 34.</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Version vom 21. Juli 2016, 16:03 Uhr

Das Haus Domstraße 12 gilt als eines der ältesten Wohnhäuser in Thüringen.[1] Bekannt ist das Gebäude auch durch das Widerspiel des schweren massiven Sockels und leichter Fachwerformen. Über dem Bruchsteinerdgeschoß, das eine Torfahrt und eine Fußgängerpforte aufnimmt, erhbt sich mit weitem Überhang der prachvoll dekorierte Oberstock. Der bescheidene Fachwerkteil ist ein charakteristisches Beispiel für niedersächsische Fachwerbaukunst des 16. Jahrhunderts. Nach dendrochronologischen Untersuchungen wurde das Holz des ältesten Balkens im Jahr 1303 geschlagen.[1]

Das heute in einer Reihe von schlichten Bürgerhaus stehende Gebäude ist wahrscheinlich auf Grund seiner herausragenden äußerlichen Gestaltung kein Ackerbürgerhaus gewesen, sondern war Teil der ehemaligen Befestigung der älten Königsburg, das in späterer Zeit zu einem Torhaus und im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einem Wohnhaus umgewandelt wurdel

Architektur und Geschichte

Von den Nachbargebäuden Barfüßerstraße 11, 12 und 13 befand sich das Innere Barfüßer Tor oder Alte Tor (valva antique) der Stadt, ihr Hauptzugang für die von Westen in einer Kurve herankommende Reichsstraße. Das Tor wurde 1800 abgebrochen. Otto Riemenschneider nimmt an, daß hinter dem Barfüßer Tor der Organismus der Vorburg der königlichen Niederlassung begann.[2] Der mächtige Torbogen des Hauses Domstraße 12 sei ursprünglich die Durchfahrt für den Weg gewesen, der vom Barfüßer Tor unter mehrfacher Krümmung in die Vorburg geführt habe. So seien an den Spitzbogen Spuren einer ursprünglichen Anlage als Rundbogen zu erkennen.

Das Sockelgeschoß stamm aus gotischer Zeit und ist – ungewöhnlich für einen Bürgerbau – monumental erbaut. Hermann Wiedhaas ist der Annahme, daß das Erdgeschoß des Hauses eine Einfahrt zu einem beträchtlichen Grundstück, wahrscheinlich der königlichen Vorburg, gewesen ist.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 NNZ: Es wird Leben einziehen, 19. Juli 2016. Abgerufen am 21. Juli 2016.
  2. Otto Riemschneider: Die ehemalige Heinrichsburg in Nordhausen. In: Das tausendjährige Nordhausen, S. 621.
  3. Hermann Weidhaas: Fachwerkbauten in Nordhausen. S. 34.