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2016 trat Prophet in die Alternative für Deutschland ein. Im April 2019 wurde er zum Sprecher des neu gegründeten [[AfD Nordhausen|AfD-Regionalverbandes Landkreis Nordhausen]] gewählt.<ref>https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=253066</ref> Zur Kommunalwahl 2019 zog Prophet in den Kreistag und Stadtrat Nordhausen ein; mit über 10.000 Stimmen im Landkreis konnte er mit Abstand die meisten Stimmen auf sich vereinigen.<ref>https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=256028</ref> Er ist Fraktionsvorsitzender in beiden Gemeindevertretungen. Seit 2022 wirkt er als Beisitzer im AfD-Kreisvorstand. | 2016 trat Prophet in die Alternative für Deutschland ein. Im April 2019 wurde er zum Sprecher des neu gegründeten [[AfD Nordhausen|AfD-Regionalverbandes Landkreis Nordhausen]] gewählt.<ref>https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=253066</ref> Zur Kommunalwahl 2019 zog Prophet in den Kreistag und Stadtrat Nordhausen ein; mit über 10.000 Stimmen im Landkreis konnte er mit Abstand die meisten Stimmen auf sich vereinigen.<ref>https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=256028</ref> Er ist Fraktionsvorsitzender in beiden Gemeindevertretungen. Seit 2022 wirkt er als Beisitzer im AfD-Kreisvorstand. | ||
Im Juni 2023 wurde | === Oberbürgermeisterwahl 2023 === | ||
Im Juni 2023 wurde Jörg Prophet als Kandidat für die [[Oberbürgermeisterwahl Nordhausen 2023|Oberbürgermeisterwahl im September]] nominiert. Am 10. September 2023 erhielt Prophet bei der Wahl mit 42,1 Prozent bei sechs Bewerbern nach dem Amtsinhaber [[Kai Buchmann]] (parteilos) mit 23,7 Prozent die meisten Stimmen. Prophet und Buchmann treten damit am 24. September 2023 zur Stichwahl an. | |||
Jörg Prophet setzte im Wahlkampf vor allem auf kommunalpolitische Themen.<ref>[https://www.fr.de/politik/ob-stichwahl-nordhausen-afd-thueringen-wahl-oberbuergermeister-joerg-prophet-kandidat-92512146.html Neuer Amtsträger im Osten droht: AfD-Kandidat erreicht OB-Stichwahl], Frankfurter Rundschau, 12. September 2023.</ref> In seinem Programm trat er für eine verstärkte Bürgerbeteiligung ein, indem er regelmäßige Befragungen vorschlug. Er betonte die Bedeutung stabiler Steuersätze, um eine vorhersehbare finanzielle Umgebung für Bürger und Unternehmen zu gewährleisten. Des Weiteren verfolgte er den Plan, das Industriegebiet Goldene Aue international zu bewerben. Er sprach sich dafür aus, das Theater für Bürgerveranstaltungen zu öffnen und die Instandsetzung des Gehegeplatzes als Veranstaltungsort zu fördern. Im Bereich Umwelt warb er für sachliche, umweltfreundliche Initiativen und lehnte übertriebene Klimahysterie ab. Bei der Sicherheitspolitik plädierte er für eine intensivierte Sicherheitspartnerschaft zwischen Ordnungsamt und Polizei. In Bezug auf Bildung betonte Prophet die Bedeutung der Regelschule und forderte mehr Mittel für deren Erhalt und Ausbau. Er unterstützte zudem die Nordhäuser Tafel und schlug vor, das „Nordhaus“ als Senioren-Begegnungsstätte zu revitalisieren. Im Verwaltungsbereich setzte er auf Digitalisierung und lehnte politisch korrektes Gendern in öffentlichen Dokumenten ab.<ref>[https://jörg-prophet.de/programm/ Programm], jörg-prophet.de, abgerufen am 24. September 2023.</ref> | |||
[[Jens-Christian Wagner]] hatte mit Hinblick auf die Oberbürgermeisterwahl scharfe Kritik an Prophet geäußert. So beanstandete er Prophets Auftritt beim Sommerfest des Magazins ''Compact'', das seit 2021 vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ geführt wird.<ref>[https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/nordhausen/nordhausen-kritik-an-ob-kandidat-der-afd-haelt-an-id239307639.html ''Kritik an OB-Kandidat der AfD hält an''], Thüringer Allgemeine, 28. August 2023.</ref> Darüber hinaus warf Wagner, bezugnehmend auf Texte, die 2020/21 auf der Seite des Kreisverbands der AfD veröffentlicht wurden, Prophet Geschichtsrevisionismus vor.<ref>[https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/nord-thueringen/nordhausen/afd-joerg-prophet-buergermeister-wahl-kandidat-100.html ''AfD-Oberbürgermeisterkandidat vom Verfassungsschutz beobachtet''], MDR, 18. September 2023.</ref> Wagners Vorwürfe erfuhren in der überregionalen Berichterstattung breite Beachtung, wie auch die Oberbürgermeisterwahl allgemein, da Prophet der erste Oberbürgermeister werden könnte, der Mitglied der AfD ist. | |||
== Externe Verweise == | == Externe Verweise == |
Version vom 24. September 2023, 16:46 Uhr
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Jörg Prophet (geb. 1962 in Schwerin) ist Maschinenbaumeister, Unternehmer und Mitglied von Kreistag und Stadtrat Nordhausen (AfD).
Leben
Jörg Prophet wurde in Schwerin als jüngstes von drei Geschwistern geboren. Sein Vater war ein Maschinenbauingenieur aus Nordhausen, wohin die Familie 1969 umzog. Bis 1979 besuchte Prophet die Polytechnische Oberschule Bertolt Brecht und machte anschließend eine Lehre zum Maschinen- und Anlagenmonteur beim VEB Nobas Nordhausen. Von 1982 bis 1984 leistete er seinen Grundwehrdienst bei der NVA. Danach war er wieder beim VEB Nobas beschäftigt.
Im Jahr 1985 wechselte er zur Konsum-Güterproduktion und arbeitete schließlich als Bereichsleiter eines Jugendbereichs mit 70 Mitarbeitern; in dieser Position war er jüngster Bereichsleiter des Schwermaschinenkombinats der DDR.
Parallel zu seiner Arbeit absolvierte Prophet zwischen 1985 und 1986 ein Meisterstudium zum Industriemeister. Danach begann er ein Fernstudium an der Ingenieurschule in Eisleben.
Im Mai 1988 stellte Prophet einen Antrag zur ständigen Ausreise aus der DDR, der im Oktober 1989 zur Ausbürgerung führte. Im Januar 1990 zog die Familie in die Nähe von Heilbronn und nahm eine Stelle als Meister in einem Maschinenbau-Unternehmen an. Im Januar 1991 wurde er Gesellschafter eines Unternehmens im Bereich Schweißtechnik/Stahlbau.
1993 gründete Prophet mit seiner Frau Birgit die MPM-Prophet-Gruppe, ein Familienunternehmen, das heute unter anderem einen Standort in Gehren bei Ilmenau betreibt.
Im Jahr 2000 kehrte die Familie wieder nach Nordhausen zurück.
Jörg Prophet ist seit 1985 verheiratet und hat zwei Kinder.
Politik
2016 trat Prophet in die Alternative für Deutschland ein. Im April 2019 wurde er zum Sprecher des neu gegründeten AfD-Regionalverbandes Landkreis Nordhausen gewählt.[1] Zur Kommunalwahl 2019 zog Prophet in den Kreistag und Stadtrat Nordhausen ein; mit über 10.000 Stimmen im Landkreis konnte er mit Abstand die meisten Stimmen auf sich vereinigen.[2] Er ist Fraktionsvorsitzender in beiden Gemeindevertretungen. Seit 2022 wirkt er als Beisitzer im AfD-Kreisvorstand.
Oberbürgermeisterwahl 2023
Im Juni 2023 wurde Jörg Prophet als Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl im September nominiert. Am 10. September 2023 erhielt Prophet bei der Wahl mit 42,1 Prozent bei sechs Bewerbern nach dem Amtsinhaber Kai Buchmann (parteilos) mit 23,7 Prozent die meisten Stimmen. Prophet und Buchmann treten damit am 24. September 2023 zur Stichwahl an.
Jörg Prophet setzte im Wahlkampf vor allem auf kommunalpolitische Themen.[3] In seinem Programm trat er für eine verstärkte Bürgerbeteiligung ein, indem er regelmäßige Befragungen vorschlug. Er betonte die Bedeutung stabiler Steuersätze, um eine vorhersehbare finanzielle Umgebung für Bürger und Unternehmen zu gewährleisten. Des Weiteren verfolgte er den Plan, das Industriegebiet Goldene Aue international zu bewerben. Er sprach sich dafür aus, das Theater für Bürgerveranstaltungen zu öffnen und die Instandsetzung des Gehegeplatzes als Veranstaltungsort zu fördern. Im Bereich Umwelt warb er für sachliche, umweltfreundliche Initiativen und lehnte übertriebene Klimahysterie ab. Bei der Sicherheitspolitik plädierte er für eine intensivierte Sicherheitspartnerschaft zwischen Ordnungsamt und Polizei. In Bezug auf Bildung betonte Prophet die Bedeutung der Regelschule und forderte mehr Mittel für deren Erhalt und Ausbau. Er unterstützte zudem die Nordhäuser Tafel und schlug vor, das „Nordhaus“ als Senioren-Begegnungsstätte zu revitalisieren. Im Verwaltungsbereich setzte er auf Digitalisierung und lehnte politisch korrektes Gendern in öffentlichen Dokumenten ab.[4]
Jens-Christian Wagner hatte mit Hinblick auf die Oberbürgermeisterwahl scharfe Kritik an Prophet geäußert. So beanstandete er Prophets Auftritt beim Sommerfest des Magazins Compact, das seit 2021 vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ geführt wird.[5] Darüber hinaus warf Wagner, bezugnehmend auf Texte, die 2020/21 auf der Seite des Kreisverbands der AfD veröffentlicht wurden, Prophet Geschichtsrevisionismus vor.[6] Wagners Vorwürfe erfuhren in der überregionalen Berichterstattung breite Beachtung, wie auch die Oberbürgermeisterwahl allgemein, da Prophet der erste Oberbürgermeister werden könnte, der Mitglied der AfD ist.
Externe Verweise
- jörg-prophet.de
- "Ich kandidiere, weil ich meine Heimatstadt liebe", nnz-online, 4. September 2023.
- Jörg Prophet: "Wir machen keinen Wahlkampf!", nnz-online, 23. April 2019.
Einzelnachweise
- ↑ https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=253066
- ↑ https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=256028
- ↑ Neuer Amtsträger im Osten droht: AfD-Kandidat erreicht OB-Stichwahl, Frankfurter Rundschau, 12. September 2023.
- ↑ Programm, jörg-prophet.de, abgerufen am 24. September 2023.
- ↑ Kritik an OB-Kandidat der AfD hält an, Thüringer Allgemeine, 28. August 2023.
- ↑ AfD-Oberbürgermeisterkandidat vom Verfassungsschutz beobachtet, MDR, 18. September 2023.