Nordhäuser Roland: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Roland in Nordhausen, an der Südwestecke des Rathauses, wurde — wie die Jahreszahl im Gürtel des Standbildes berichtet, — im Jahre 1717 errichtet, da sein Vorgänger bei dem Brande 1710 stark beschädigt worden war. Die Figur ist mit einem roten bis zum Knie reichenden Rocke bekleidet. Das von langen Locken umrahmte Haupt trägt eine Krone. In der Rechten schwingt der Roland ein Schwert, und in der Linken trägt er einen Schild mit einem Adler. Die Figur wird durch ein glockenförmiges Dach geschützt, auf dessen Knopfe man einen seine Jungen fütternden Pelikan erblickt. | Der Roland in Nordhausen, an der Südwestecke des Rathauses, wurde — wie die Jahreszahl im Gürtel des Standbildes berichtet, — im Jahre 1717 errichtet, da sein Vorgänger bei dem Brande 1710 stark beschädigt worden war. Die Figur ist mit einem roten bis zum Knie reichenden Rocke bekleidet. Das von langen Locken umrahmte Haupt trägt eine Krone. In der Rechten schwingt der Roland ein Schwert, und in der Linken trägt er einen Schild mit einem Adler. Die Figur wird durch ein glockenförmiges Dach geschützt, auf dessen Knopfe man einen seine Jungen fütternden Pelikan erblickt. | ||
Der Roland gehörte einst zu den sieben Wahrzeichen der Stadt Nordhausen; zuerst wird er urkundlich 1441 erwähnt: am 19. September des genannten Jahres wurden „vor dem Rolande" mehrere Absagebriefe verlesen; auch später noch spielt er im öffentlichen Leben eine Rolle, so wurde ein Mandat wider die Wild- und Fischdiebe an den Roland geschlagen. Im dreißigjährigen Kriege war der Roland jedenfalls der Vorgänger des jetzigen, der übrigens — auch schon am Rathause seinen Stand hatte — beinahe bedrohender Soldateska zum Opfer gefallen. 1647 wollte nämlich der schwedische Oberstleutnant von Constein den Roland niederreißen lassen. Er befahl deshalb, ihm die Beine abzusägen. Sein Befehl konnte aber nicht ausgeführt werden, da in den Beinen starke Eisenstäbe steckten, die das Durchsägen unmöglich machten; so kam es, daß der Stadt Nordhausen ihr altes Wahrzeichen erhalten blieb, das schon damals wie noch heute die Aufmerksamkeit der Fremden auf sich zog. So berichtet z. B. Melissantes in seiner "Geographia novissima" (1708): „Auf dem Markt steht der große Roland wohl auspoliert, geharnischt und hat ein Schwert und Helm | Der Roland gehörte einst zu den sieben Wahrzeichen der Stadt Nordhausen; zuerst wird er urkundlich 1441 erwähnt: am 19. September des genannten Jahres wurden „vor dem Rolande" mehrere Absagebriefe verlesen; auch später noch spielt er im öffentlichen Leben eine Rolle, so wurde ein Mandat wider die Wild- und Fischdiebe an den Roland geschlagen. Im dreißigjährigen Kriege war der Roland jedenfalls der Vorgänger des jetzigen, der übrigens — auch schon am Rathause seinen Stand hatte — beinahe bedrohender Soldateska zum Opfer gefallen. 1647 wollte nämlich der schwedische Oberstleutnant von Constein den Roland niederreißen lassen. Er befahl deshalb, ihm die Beine abzusägen. Sein Befehl konnte aber nicht ausgeführt werden, da in den Beinen starke Eisenstäbe steckten, die das Durchsägen unmöglich machten; so kam es, daß der Stadt Nordhausen ihr altes Wahrzeichen erhalten blieb, das schon damals wie noch heute die Aufmerksamkeit der Fremden auf sich zog. So berichtet z. B. Melissantes in seiner "Geographia novissima" (1708): „Auf dem Markt steht der große Roland wohl auspoliert, geharnischt und hat ein Schwert und Helm angethan“. Dieser geharnischte Roland war bei dem großen Brande 1710 arg beschädigt worden, so daß er, wie bereits eingangs erwähnt, im Jahre 1717 dem jetzt noch vorhandenen, auf Seite 46 abgebildeten Roland den Platz räumen mußte. | ||
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Version vom 1. November 2021, 20:05 Uhr
Der Nordhäuser Roland stellt eine Verkörperung für Freiheit, Macht und Gerichtsbarkeit dar und ist das Wahrzeichen der Stadt Nordhausen. Der am Alten Rathaus stehende Roland ist allerdings eine Kopie aus Holzimitat (Epoxydharz), das hölzerne Original ist im Neuen Rathaus, direkt gegenüber, zu sehen.
Geschichte
Der Roland in Nordhausen, an der Südwestecke des Rathauses, wurde — wie die Jahreszahl im Gürtel des Standbildes berichtet, — im Jahre 1717 errichtet, da sein Vorgänger bei dem Brande 1710 stark beschädigt worden war. Die Figur ist mit einem roten bis zum Knie reichenden Rocke bekleidet. Das von langen Locken umrahmte Haupt trägt eine Krone. In der Rechten schwingt der Roland ein Schwert, und in der Linken trägt er einen Schild mit einem Adler. Die Figur wird durch ein glockenförmiges Dach geschützt, auf dessen Knopfe man einen seine Jungen fütternden Pelikan erblickt.
Der Roland gehörte einst zu den sieben Wahrzeichen der Stadt Nordhausen; zuerst wird er urkundlich 1441 erwähnt: am 19. September des genannten Jahres wurden „vor dem Rolande" mehrere Absagebriefe verlesen; auch später noch spielt er im öffentlichen Leben eine Rolle, so wurde ein Mandat wider die Wild- und Fischdiebe an den Roland geschlagen. Im dreißigjährigen Kriege war der Roland jedenfalls der Vorgänger des jetzigen, der übrigens — auch schon am Rathause seinen Stand hatte — beinahe bedrohender Soldateska zum Opfer gefallen. 1647 wollte nämlich der schwedische Oberstleutnant von Constein den Roland niederreißen lassen. Er befahl deshalb, ihm die Beine abzusägen. Sein Befehl konnte aber nicht ausgeführt werden, da in den Beinen starke Eisenstäbe steckten, die das Durchsägen unmöglich machten; so kam es, daß der Stadt Nordhausen ihr altes Wahrzeichen erhalten blieb, das schon damals wie noch heute die Aufmerksamkeit der Fremden auf sich zog. So berichtet z. B. Melissantes in seiner "Geographia novissima" (1708): „Auf dem Markt steht der große Roland wohl auspoliert, geharnischt und hat ein Schwert und Helm angethan“. Dieser geharnischte Roland war bei dem großen Brande 1710 arg beschädigt worden, so daß er, wie bereits eingangs erwähnt, im Jahre 1717 dem jetzt noch vorhandenen, auf Seite 46 abgebildeten Roland den Platz räumen mußte.
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Roland, 1900
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Der Roland am ausgebrannten Rathaus, 1945
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Detailaufnahme, 2015
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Plakat zum Rolandsfest 1986
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Der Roland im Meyenburg Museum, um 2000
Siehe auch
Literatur
- R. H. Walther Müller: Warum steht am Nordhäuser Rathaus ein Roland? In: Der Nordhäuser Roland (4/1953).