Stadtkernforschung Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. November 2017, 12:05 Uhr
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Stadtkernforschung Nordhausen
Von Rudolf Feustel, Weimar
Mit Tafel 23-24 und 4 Textabbildungen
Kurz vor Kriegsende vernichteten Bomben große Teile vom Zentrum der ehemaligen freien Reichsstadt Nordhausen am Südharz. Als man nach Beseitigung riesiger Trümmerfelder mit dem Wiederaufbau begann und tiefe Baugruben aushob, wurden zahlreiche mittelalterliche und frühneuzeitliche Brunnen und Kloaken angeschnitten, die Keramik und Glasscherben in größerer Zahl, seltener Holz- und Ledergegenstände enthielten. Soweit es möglich war, wurden kleinere Suchschnitte angelegt und Profile aufgemessen. Häufig mußte sich aber wegen des schnellen Bautempos die Tätigkeit der Mitarbeiter des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens auf Überwachung der Erdarbeiten und Sicherstellung der Funde beschränken. Das Fundmaterial gehört bisher überwiegend dem späten Mittelalter und der Neuzeit an. Im Jahre 1956 wurde an der Engelsburg (Straße), nordwestlich des Rathauses zwischen Bäcker- und Kranichstraße, ein größerer vielschichtiger Aufschluß erfaßt, dessen unterste Schichten spätestens im 11. Jahrhundert entstanden sind. Einen kleinen Ausschnitt aus der mehrfach gestörten und uneinheitlichen Profilwand stellt Abb. 1 dar: Das Schichtpaket lagert direkt auf dem gewachsenen Untergrund (Schotter). Es setzt sich vorwiegend aus Siedlungshorizonten, die zum Teil durch Fäkalien graugrün gefärbt sind, dünnen Straten Holz- kohle und mehr oder weniger mächtigem Brandschutt zusammen. Abb 1 |