Carl Riemenschneider: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Carl Riemenschneider''' (geb. 17. September 1858 in Nordhausen; gest. 8. Mai 1918 ebenda) war Heimatforscher.
'''Johann Heinrich Ludwig Karl Riemenschneider''' (auch '''Carl'''; geb. 17. September 1858 in Nordhausen; gest. 8. Mai 1918 ebenda) war Heimatforscher und Rechnungsrat. Er war Konchylienforscher und eines der tätigsten Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins.


== Leben ==
== Leben ==
Carl Riemenschneider besuchte die Nordhäuser Realschule und arbeitete ab Ostern 1874 für die Eisenbahn.  
Carl Riemenschneider besuchte die Nordhäuser Realschule und arbeitete ab Ostern 1874 für die Eisenbahn.


In seiner Freizeit beschäftigte er sich mit naturwissenschaftlichen und heimatkundlichen Themen. 1880 schrieb er einen Beitrag zur Molluskenfauna des Harzes. Oft exkursierte er mit [[Arthur Petry]], mit dem er befreundet war. Auf der Frühjahresversammlung des Thüringischen Botanischen Vereins am 25. Mai 1915 in Weimar referierte er über die Nordhäuser Botaniker [[Johannes Oswald]] und [[Johann Ludwig Fürer]]. Zuvor forschte er in Basel an der Universitätsbibliothek und beschäftigte sich mit dem Herbarium Caspar Bauhins (1560 bis 1624).
In seiner Freizeit beschäftigte er sich mit naturwissenschaftlichen und heimatkundlichen Themen. 1880 schrieb er einen Beitrag zur Molluskenfauna des Harzes. Oft exkursierte er mit [[Arthur Petry]], mit dem er befreundet war. Auf der Frühjahresversammlung des Thüringischen Botanischen Vereins am 25. Mai 1915 in Weimar referierte er über die Nordhäuser Botaniker [[Johannes Oswald]] und [[Johann Ludwig Fürer]]. Zuvor forschte er in Basel an der Universitätsbibliothek und beschäftigte sich mit dem Herbarium Caspar Bauhins (1560 bis 1624).


Riemenschneider trat am 1. Januar 1917 als Königlicher Rechnungsrat in den Ruhestand. Am 23. Februar 1917 hielt er einen Vortrag „Zum Ausbau des Städtischen Museums in heimatkundlicher Beziehung“ und am 22. Februar 1918 über „Die Universität Wittenberg und die auf ihr studierenden Nordhäuser im 16. Jahrhundert“ im [[Geschichts- und Altertumsverein]] in Nordhausen.  
Riemenschneider trat am 1. Januar 1917 als Königlicher Rechnungsrat in den Ruhestand. Am 23. Februar 1917 hielt er einen Vortrag „Zum Ausbau des Städtischen Museums in heimatkundlicher Beziehung“ und am 22. Februar 1918 über „Die Universität Wittenberg und die auf ihr studierenden Nordhäuser im 16. Jahrhundert“ im [[Geschichts- und Altertumsverein]] in Nordhausen.


Riemenschneider verstarb am 8. Mai 1918 in Nordhausen, seit 1914 lebte er in der [[Schützenstraße]] 22.  
Riemenschneider verstarb am 8. Mai 1918 in Nordhausen, seit 1914 lebte er in der [[Schützenstraße]] 22.


Riemenschneider war Mitglied des Botanischen Vereins für Thüringen „Irmischia“ in Sondershausen (Mitgliedsnummer 68), seit Juni 1909 des Thüringischen Botanischen Vereins, des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Nordhausen (Schatzmeister seit der Gründung im Jahre 1876), des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins sowie des Nordhäuser Kunst- und Gewerbevereins. Er war zudem Vorstandsmitglied des Nationalliberalen Vereins zu Nordhausen und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Anläßlich des vierzigsten Gründungstages des Naturwissenschaftlichen Vereins (1916) wurde er zu dessen Ehrenmitglied ernannt. Die naturwissenschaftliche Abteilung des Städtischen Museums zu Nordhausen verdankte ihm zu wesentlichen Teilen ihre Entstehung. Diesem Museum vermachte er auch seine wertvolle Sammlung von Muscheln und Schneckengehäusen aus aller Welt.
Riemenschneider war Mitglied des Botanischen Vereins für Thüringen „Irmischia“ in Sondershausen (Mitgliedsnummer 68), seit Juni 1909 des Thüringischen Botanischen Vereins, des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Nordhausen (Schatzmeister seit der Gründung im Jahre 1876), des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins sowie des Nordhäuser Kunst- und Gewerbevereins. Er war zudem Vorstandsmitglied des Nationalliberalen Vereins zu Nordhausen und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Anlässlich des vierzigsten Gründungstages des Naturwissenschaftlichen Vereins (1916) wurde er zu dessen Ehrenmitglied ernannt. Die naturwissenschaftliche Abteilung des Städtischen Museums zu Nordhausen verdankte ihm zu wesentlichen Teilen ihre Entstehung. Diesem Museum vermachte er auch seine wertvolle Sammlung von Muscheln und Schneckengehäusen aus aller Welt (siehe [[Privatsammlungen in Nordhausen]]).


== Werke ==
== Werke ==
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=== Beiträge ===
=== Beiträge ===
* ''Beitrag zur Molluskenfauna des Harzes'', in: ?, 1880, S. 431–444.
* ''Beitrag zur Molluskenfauna des Harzes'', in: ?, 1880, S. 431–444.
* ''Riemenschneider in Frühjahrsversammlung in Weimar am 25. Mai 1915'', in: Mitt. Thüring. Bot. Ver. 33, 1916, S. 73–76.  
* ''Riemenschneider in Frühjahrsversammlung in Weimar am 25. Mai 1915'', in: Mitt. Thüring. Bot. Ver. 33, 1916, S. 73–76.
* ''Gottfried Erich Rosenthal. Ein Erinnerungsblatt'', in: ''Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein'', Nordhausen 1920, S. 63–79.
* ''[[Gottfried Erich Rosenthal]]. Ein Erinnerungsblatt'', in: ''Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein'', Nordhausen 1920, S. 63–79.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Geiger, Horb am Neckar 2009, ISBN 978-3-86595-336-0.
* [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Geiger, Horb am Neckar 2009, ISBN 978-3-86595-336-0.
* [[Klaus-Jörg Barthel]] & [[Jürgen Pusch]]: ''[[Die Botaniker des Kyffhäusergebietes]], Jena 2005, S. 234–235.
* [[Klaus-Jörg Barthel]] & [[Jürgen Pusch]]: ''[[Die Botaniker des Kyffhäusergebietes]], Jena 2005, S. 234–235.
* [[Karl Kellner]]: ''Die floritstische Erforschung der Südhatz-Landschaft um Nordhausen, 3. Teil'', in: ''[[Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 5/1980)]]''.
* [[Karl Kellner]]: ''Die floristische Erforschung der Südharz-Landschaft um Nordhausen, 3. Teil'', in: ''[[Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 5/1980)]]''.


[[Kategorie:Heimatforscher]]
[[Kategorie:Heimatforscher]]
[[Kategorie:Eisenbahner]]
[[Kategorie:Eisenbahner]]
[[Kategorie:Stadtrat]]
[[Kategorie:Geboren 1858]]
[[Kategorie:Geboren 1858]]
[[Kategorie:Gestorben 1918]]
[[Kategorie:Gestorben 1918]]
[[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:35 Uhr

Carl Riemenschneider
[[Bild:|220px|Carl Riemenschneider]]
Karl Riemenschneider
C. Riemenschneider
K. Riemenschneider
Johann Heinrich Ludwig Karl Riemenschneider (vollständiger Name)
geb. 17. September 1858 in Nordhausen
gest. 8. Mai 1918 in Nordhausen
Rechnungsrat, Eisenbahnbeamter, Heimatforscher
Bilder und Medien bei Commons
Datenbank.Nordhausen
DbNDH: Q79003
GND-Nummer 120613206X
DNB: Datensatz

Johann Heinrich Ludwig Karl Riemenschneider (auch Carl; geb. 17. September 1858 in Nordhausen; gest. 8. Mai 1918 ebenda) war Heimatforscher und Rechnungsrat. Er war Konchylienforscher und eines der tätigsten Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Riemenschneider besuchte die Nordhäuser Realschule und arbeitete ab Ostern 1874 für die Eisenbahn.

In seiner Freizeit beschäftigte er sich mit naturwissenschaftlichen und heimatkundlichen Themen. 1880 schrieb er einen Beitrag zur Molluskenfauna des Harzes. Oft exkursierte er mit Arthur Petry, mit dem er befreundet war. Auf der Frühjahresversammlung des Thüringischen Botanischen Vereins am 25. Mai 1915 in Weimar referierte er über die Nordhäuser Botaniker Johannes Oswald und Johann Ludwig Fürer. Zuvor forschte er in Basel an der Universitätsbibliothek und beschäftigte sich mit dem Herbarium Caspar Bauhins (1560 bis 1624).

Riemenschneider trat am 1. Januar 1917 als Königlicher Rechnungsrat in den Ruhestand. Am 23. Februar 1917 hielt er einen Vortrag „Zum Ausbau des Städtischen Museums in heimatkundlicher Beziehung“ und am 22. Februar 1918 über „Die Universität Wittenberg und die auf ihr studierenden Nordhäuser im 16. Jahrhundert“ im Geschichts- und Altertumsverein in Nordhausen.

Riemenschneider verstarb am 8. Mai 1918 in Nordhausen, seit 1914 lebte er in der Schützenstraße 22.

Riemenschneider war Mitglied des Botanischen Vereins für Thüringen „Irmischia“ in Sondershausen (Mitgliedsnummer 68), seit Juni 1909 des Thüringischen Botanischen Vereins, des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Nordhausen (Schatzmeister seit der Gründung im Jahre 1876), des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins sowie des Nordhäuser Kunst- und Gewerbevereins. Er war zudem Vorstandsmitglied des Nationalliberalen Vereins zu Nordhausen und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Anlässlich des vierzigsten Gründungstages des Naturwissenschaftlichen Vereins (1916) wurde er zu dessen Ehrenmitglied ernannt. Die naturwissenschaftliche Abteilung des Städtischen Museums zu Nordhausen verdankte ihm zu wesentlichen Teilen ihre Entstehung. Diesem Museum vermachte er auch seine wertvolle Sammlung von Muscheln und Schneckengehäusen aus aller Welt (siehe Privatsammlungen in Nordhausen).

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beitrag zur Molluskenfauna des Harzes, in: ?, 1880, S. 431–444.
  • Riemenschneider in Frühjahrsversammlung in Weimar am 25. Mai 1915, in: Mitt. Thüring. Bot. Ver. 33, 1916, S. 73–76.
  • Gottfried Erich Rosenthal. Ein Erinnerungsblatt, in: Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein, Nordhausen 1920, S. 63–79.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]