Walther Reinboth: Unterschied zwischen den Versionen
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Während des Ersten Weltkriegs erlernte Walther Reinboth bei Gebhard & König in Nordhausen den Kaufmannsberuf und verließ die Stadt dann im Jahr 1922, um eine Anstellung als Buchhalter beim Gipsfabrikanten H. & E. Börgardts in Branderode anzunehmen. Dort heiratete er 1923 Emma Wichmann, auch wurde hier ein Jahr später Sohn Volker Herrmann geboren. Die beiden anderen Söhne Walther Wolfgang (geb. 1928) und [[Fritz Reinboth|Friedrich Ludwig]] (geb. 1935) kamen nach dem Wiederumzug der Familie nach Nordhausen zur Welt. | Während des Ersten Weltkriegs erlernte Walther Reinboth bei Gebhard & König in Nordhausen den Kaufmannsberuf und verließ die Stadt dann im Jahr 1922, um eine Anstellung als Buchhalter beim Gipsfabrikanten H. & E. Börgardts in Branderode anzunehmen. Dort heiratete er 1923 Emma Wichmann, auch wurde hier ein Jahr später Sohn Volker Herrmann geboren. Die beiden anderen Söhne Walther Wolfgang (geb. 1928) und [[Fritz Reinboth|Friedrich Ludwig]] (geb. 1935) kamen nach dem Wiederumzug der Familie nach Nordhausen zur Welt. | ||
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Aktuelle Version vom 5. November 2024, 16:48 Uhr
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Walther Hans Reinboth (geb. 18. Dezember 1899 in Nordhausen; gest. 15. Dezember 1990 in Walkenried) war Maler und Heimatforscher.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Walther Reinboth kam 1899 als fünftes von sechs Kindern von Friedrich Ernst Reinboth und Amalie Reinboth (geborene Hendrich) in Nordhausen zur Welt. Sein Vater war in der Stadt als Kunst- und Dekorationsmaler tätig und gestaltete unter anderem Bühnenbilder für mehrere Gasthöfe der Region und Werbematerialien für die ehemalige Brennerei Seidel.
Sein Interesse für Kunst wurde sowohl durch den Vater als auch den zeichnerisch begabten älteren Bruder Friedrich Reinboth geweckt, der jedoch während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918 als Husar in der Ukraine fiel, bevor er das Geschäft seines Vaters übernehmen konnte.[1] Neben seinem Vater lernte Walther Reinboth in Jugendjahren grundlegende Techniken des Malens und Zeichnens vom Nordhäuser Kunstmaler Albert Seewald (1870-1923).
Während des Ersten Weltkriegs erlernte Walther Reinboth bei Gebhard & König in Nordhausen den Kaufmannsberuf und verließ die Stadt dann im Jahr 1922, um eine Anstellung als Buchhalter beim Gipsfabrikanten H. & E. Börgardts in Branderode anzunehmen. Dort heiratete er 1923 Emma Wichmann, auch wurde hier ein Jahr später Sohn Volker Herrmann geboren. Die beiden anderen Söhne Walther Wolfgang (geb. 1928) und Friedrich Ludwig (geb. 1935) kamen nach dem Wiederumzug der Familie nach Nordhausen zur Welt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Walther Reinboth in die Wehrmacht eingezogen, geriet nach verschiedenen Einsätzen in Jugoslawien und auf Saloniki 1945 in Gefangenschaft und wurde im US-Kriegsgefangenenlager Hammelburg interniert, aus dem er Anfang 1946 wieder entlassen wurde. Seine Familie hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits von Nordhausen, das während der Luftangriffe am 3. und 4. April 1945 zu großen Teilen zerstört worden war, in den nahegelegenen Klosterort Walkenried verschlagen. Hier fand Walther Reinboth erneut eine kaufmännische Anstellung als Prokurist im Gipswerk Kutzhütte der Firma Börgardts, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1967 arbeitete.
Walther Reinboth verstarb 1990 kurz vor der Vollendung seines 91. Lebensjahres, konnte zuvor aber dank des Mauerfalls nach vielen Jahrzehnten noch einmal seine Geburtsstadt Nordhausen besuchen.
Künstlerisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Während Walther Reinboth in allen Phasen seines Lebens zeichnete und skizzierte, entstanden die meisten seiner etwa 500 Aquarelle, Ölmalereien, Kohlezeichnungen und Linolschnitte sowie die beiden Gedichtbände „Farbige Welt“ (1975) und „Abglanz des Lebens“ (1978) während seiner Zeit in Walkenried, insbesondere im Ruhestand. Neben der Malerei widmete sich Walther Reinboth auch der Lyrik – unter anderem pflegte er eine langjährige Freundschaft zum Nordhäuser Dichter Rudolf Hagelstange – sowie der Heimat- und Höhlenforschung. Um 1930 stieß er durch Vermittlung von Hans Löffler zu den Höhlenforschern um Friedrich Stolberg. 1964 wurde er Mitbegründer des Walkenrieder Geschichtsvereins und blieb bis 1990 dessen Vorsitzender.
Für seine Lebensleistung auf künstlerischem und historischem Gebiet wurde ihm am 14. Februar 1984 das Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens (am Bande) verliehen.
Bilder mit Bezug zu Nordhausen und Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Schlunztreppe (1920)
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Rähmentreppe (undatiert)
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Linolschnitt der Wolfstraße (undatiert)
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St.-Petri-Kirche auf dem Petersberg (1930)
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Holungsbügel bei Nordhausen (undatiert)
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Blick vom Rähmen auf die Hüterstraße (1939)
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Primariusgraben (undatiert)
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Lutherbrunnen (undatiert)
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Roßmannsbach bei Nordhausen (undatiert)
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Burgruine Straußberg bei Kleinfurra (undatiert)
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Faule Ecke an der Zorge (undatiert)
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Steinkreuze bei Steigerthal (1929)
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Steinbrücken von Osten (August 1938)
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Steinsee (1924)
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Amt Lohra (1933)
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Siechenbrücke
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens (am Bande)
- Ehrenmitglied und Träger der Goldenen Ehrennadel der Nordhäuser Heimatfreunde
Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kurzbiographie von Walther Reinboth auf karstwanderweg.de, verfasst von Fritz Reinboth
- Gemälde, Zeichnungen und Linolschnitte von Walther Reinboth in der Online-Bilddatenbank des Walkenrieder Geschichtsvereins
Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gedanken eines Malers. Wendeburg-Bortfeld: Liebing u. Steuer, 1989.
- Walkenrieder Zeittafel. Walkenried: Verein für Heimatgeschichte Walkenried u. Umgebung, 1989.
- Abglanz des Lebens. Walkenried: W. Reinboth, 1978.
- Farbige Welt. Walkenried: W. Reinboth, 1979.
- Harzlieder. Nordhausen: W. Reinboth, 1926.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 9783865953360
- Siegfrid und Ursula Gehrke: Der Harz – gesehen von Malern (1850-1950). Göttingen: Druckerei und Verlag Erich Golze GmbH & Co. KG, 1990. ISBN 3884528327
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Aus dem Kriegstagebuch von Friedrich Ernst Reinboth (Juli 1914 - August 1915), http://dx.doi.org/10.17613/evzm-9f34