Friedrich Trautmann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Friedrich Georg Trautmann''' (geb. 06. Oktober 1890 in Dietzenbach; gest. 08. Juli 1967) war [[Liste der Pfarrer an der Kirche St. Blasii (Nordhausen)|Pfarrer]] der [[St.-Blasii-Kirche]].
'''Friedrich Georg Trautmann''' (geb. 6. Oktober 1890 in Dietzenbach; gest. 8. Juli 1967 in Beuel am Rhein) war [[Liste der Pfarrer an der Kirche St. Blasii (Nordhausen)|Pfarrer]] der [[St.-Blasii-Kirche]].


== Leben ==
== Leben ==
Friedrich Trautmann stammte aus dem südhessischen Dietzenbach und war 1919/20 Prädikant und Hilfsprediger in Quedlinburg. Danach versah er fünf Jahre seinen Dienst als Pfarrer in Königsaue bei Aschersleben.
Friedrich Trautmann stammte aus dem südhessischen Dietzenbach und war 1919/20 Prädikant und Hilfsprediger in Quedlinburg. Danach versah er fünf Jahre seinen Dienst als Pfarrer in Königsaue bei Aschersleben.


Im August 1925 wurde er als Pfarrer an die Blasiikirche nach Nordhausen berufen. Zu seinem Amtsantritt etablierte er den Kindergottesdienst, der bis dahin übergemeindlich geführt wurde. Am 14. Oktober 1925 gründete sich auch ein Kirchenchor.  
Im August 1925 wurde er als Pfarrer an die Blasiikirche nach Nordhausen berufen. Zu seinem Amtsantritt etablierte er den Kindergottesdienst, der bis dahin übergemeindlich geführt wurde. Am 14. Oktober 1925 gründete sich auch ein Kirchenchor.


Ein besonderes Anliegen für Trautmann war die Männerarbeit, die Frauenhilfe und der von ihm und seiner Frau gegründete Mütterkreis. Nach 1945 gab es sehr rege und lebendige Jugendkreise.
Ein besonderes Anliegen für Trautmann war die Männerarbeit, die Frauenhilfe und der von ihm und seiner Frau gegründete Mütterkreis. Zudem war er Standortpfarrer der Wehrmacht. Nach 1945 gab es sehr rege und lebendige Jugendkreise.


Am 29. November 1932 hielt Trautmann im großen [[Spangenbergsaal]] einen Vortrag, in dem er die „Abkehr vom christlichen Parlamentarismus und eine Vermählung zwischen Deutschtum und Christentum“ forderte.<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 330.</ref> Er wandte sich auch den [[Deutsche Christen|Deutschen Christen]] zu, die am 2. Juni 1933 eine Ortsgruppe gründeten.
Am 29. November 1932 hielt Trautmann im großen [[Spangenbergsaal]] einen Vortrag, in dem er die „Abkehr vom christlichen Parlamentarismus und eine Vermählung zwischen Deutschtum und Christentum“ forderte.<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 330.</ref> Er wandte sich auch den [[Deutsche Christen|Deutschen Christen]] zu, die am 2. Juni 1933 eine Ortsgruppe gründeten. Nach dem Zweiten Weltkrieg distanzierte er sich von seinen eigenen Schriften.  


1949 veröffentlichte er eine [[Zur Einweihung der St. Blasii-Kirche in Nordhausen am 31. Oktober 1949|Festschrift]] anlässlich der Neueinweihung der Blasiikirche. 1953 belebte er das traditionelle [[Martinsfest]] unter breiter Anteilnahme der Bevölkerung neu. 20 Jahre lang hatte er die Schriftleitung des Gemeindeblattes ''Mut und Kraft'' inne.
1949 veröffentlichte er eine [[Zur Einweihung der St. Blasii-Kirche in Nordhausen am 31. Oktober 1949|Festschrift]] anlässlich der Neueinweihung der Blasiikirche. 1953 belebte er das traditionelle [[Martinsfest]] unter breiter Anteilnahme der Bevölkerung neu. 20 Jahre lang hatte er die Schriftleitung des Gemeindeblattes ''[[Mut und Kraft]]'' inne.


Nach über 33-jähriger Tätigkeit in Nordhausen ging Trautmann am 1. Dezember 1958 in den Ruhestand und siedelte nach Beuel am Rhein in die Bundesrepublik über. Er blieb mit Nordhausen in Verbindung und äußerte den Wunsch, hier seine Ruhestätte zu finden, was jedoch nicht möglich war.
Nach über 33-jähriger Tätigkeit in Nordhausen ging Trautmann am 1. Dezember 1958 in den Ruhestand (Nachfolger: [[Günter Donath]]) und siedelte nach Beuel am Rhein (Bonn) in die Bundesrepublik über. Er blieb mit Nordhausen in Verbindung und äußerte den Wunsch, hier seine Ruhestätte zu finden, was jedoch nicht möglich war.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
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== Werke ==
== Werke ==
* ''[[Zur Einweihung der St. Blasii-Kirche in Nordhausen am 31. Oktober 1949]]''. Nordhausen, 1949.
* ''[[Zur Einweihung der St. Blasii-Kirche in Nordhausen am 31. Oktober 1949]]''. Nordhausen, 1949.
== Literatur ==
* [[Günter Donath]]: ''Pfarrer Friedrich Trautmann (1925-1958)''. In: ''[[500 Jahre St.-Blasii-Kirche zu Nordhausen]]''. Nordhausen 1990.
* [[Herbert Gerhardt]]: ''Ein vergessenes Kirchenblatt: „Mut und Kraft“.'' In: ''[[Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (1/2014)]]''.
* Herbert Gerhardt: ''Das Nordhäuser evangelische Kirchenblatt „Mut und Kraft“ 1914-1941. Eine quellenkritische Dokumentation.'' In: ''[[Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen (Band 39/2014)]]''.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Geboren 1890]]
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[[Kategorie:Gestorben 1967]]
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:40 Uhr

Friedrich Trautmann
[[Bild:|220px|Friedrich Trautmann]]
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geb. 6. Oktober 1890 in Dietzenbach
gest. 8. Juli 1967 in Beuel am Rhein
Pfarrer
Bilder und Medien bei Commons

Friedrich Georg Trautmann (geb. 6. Oktober 1890 in Dietzenbach; gest. 8. Juli 1967 in Beuel am Rhein) war Pfarrer der St.-Blasii-Kirche.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Trautmann stammte aus dem südhessischen Dietzenbach und war 1919/20 Prädikant und Hilfsprediger in Quedlinburg. Danach versah er fünf Jahre seinen Dienst als Pfarrer in Königsaue bei Aschersleben.

Im August 1925 wurde er als Pfarrer an die Blasiikirche nach Nordhausen berufen. Zu seinem Amtsantritt etablierte er den Kindergottesdienst, der bis dahin übergemeindlich geführt wurde. Am 14. Oktober 1925 gründete sich auch ein Kirchenchor.

Ein besonderes Anliegen für Trautmann war die Männerarbeit, die Frauenhilfe und der von ihm und seiner Frau gegründete Mütterkreis. Zudem war er Standortpfarrer der Wehrmacht. Nach 1945 gab es sehr rege und lebendige Jugendkreise.

Am 29. November 1932 hielt Trautmann im großen Spangenbergsaal einen Vortrag, in dem er die „Abkehr vom christlichen Parlamentarismus und eine Vermählung zwischen Deutschtum und Christentum“ forderte.[1] Er wandte sich auch den Deutschen Christen zu, die am 2. Juni 1933 eine Ortsgruppe gründeten. Nach dem Zweiten Weltkrieg distanzierte er sich von seinen eigenen Schriften.

1949 veröffentlichte er eine Festschrift anlässlich der Neueinweihung der Blasiikirche. 1953 belebte er das traditionelle Martinsfest unter breiter Anteilnahme der Bevölkerung neu. 20 Jahre lang hatte er die Schriftleitung des Gemeindeblattes Mut und Kraft inne.

Nach über 33-jähriger Tätigkeit in Nordhausen ging Trautmann am 1. Dezember 1958 in den Ruhestand (Nachfolger: Günter Donath) und siedelte nach Beuel am Rhein (Bonn) in die Bundesrepublik über. Er blieb mit Nordhausen in Verbindung und äußerte den Wunsch, hier seine Ruhestätte zu finden, was jedoch nicht möglich war.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde widmete Trautmann, als Erneuerer der zerstörten Blasiikirche, anlässlich seines 25jährigen Dienstjubiläums am 16. August 1950 eine Gedenktafel, die an der Brüstung der Südempore angebracht wurde.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 330.