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Wolf von Wolffersdorf wuchs in Sondershausen auf und studierte Jura in Lausanne, Straßburg und Halle. Nach dem Ersten Weltkrieg war er | Wolf von Wolffersdorf wuchs in Sondershausen auf und studierte Jura in Lausanne, Straßburg und Halle. Nach dem Ersten Weltkrieg war er Regierungsassessor in Erfurt und ab 1921 Landrat in Ranis. Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei. | ||
Zwei Jahre nach dem Tod von [[Gerhard Stumme]] wurde Von Wolffersdorf 1936 zum Landrat der Grafschaft Hohenstein bestimmt. Ende 1939 hielt er sich drei Monate im Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete auf, um dort ein Landratsamt aufzubauen; auf eigenen Wunsch kehrte er frühzeitig nach Nordhausen zurück. | Zwei Jahre nach dem Tod von [[Gerhard Stumme]] wurde Von Wolffersdorf 1936 zum Landrat der Grafschaft Hohenstein bestimmt. Ende 1939 hielt er sich drei Monate im Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete auf, um dort ein Landratsamt aufzubauen; auf eigenen Wunsch kehrte er frühzeitig nach Nordhausen zurück. Am 5. Juni 1940 fällt in Frankreich im Alter von 23 Jahren sein Sohn Detlev. | ||
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Wolf von Wolffersdorf starb am 3. Mai 1945 um 22:15 Uhr im Internierungslager für Nationalsozialisten der US Army im Lager Schwarzenborn (heute Truppenübungsplatz Schwarzenborn).<ref> | Wolf von Wolffersdorf starb am 3. Mai 1945 um 22:15 Uhr im Internierungslager für Nationalsozialisten der US Army im Lager Schwarzenborn (heute Truppenübungsplatz Schwarzenborn).<ref>Sterberegister der Stadt Schwarzenborn: Lungenemphysem, Herzmuskelerkrankung, Lungenödem. Meldung Capt. der US Army Josef Eiser.</ref> Er wurde auf dem Friedhof in Schwarzenborn beerdigt. | ||
Sein Amtsnachfolger unter sowjetischer Besatzung wurde [[Karl Schultes]]. | |||
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Am 5. September 1914 heiratete er in Sondershausen Freda von Rohr (1882–1970), mit der er folgende Kinder hatte: | |||
* Detlev (1916–1940), gefallen | |||
* Gabriele (1918–1992) | |||
: ⚭ 1939 Joachim Freiherr von Finck (1912–1940), gefallen | |||
: ⚭ 1942 Theodor Berkelmann (1894–1943) | |||
: ⚭ 1947 Heinz Schroetter (1906–1992) | |||
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 18:40 Uhr
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Wolf von Wolffersdorf (geb. 22. Dezember 1887 in Hildesheim; gest. 3. Mai 1945 in Schwarzenborn/Knüll) war von 1936 bis April 1945 Landrat des Landkreises Grafschaft Hohenstein.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wolf von Wolffersdorf wuchs in Sondershausen auf und studierte Jura in Lausanne, Straßburg und Halle. Nach dem Ersten Weltkrieg war er Regierungsassessor in Erfurt und ab 1921 Landrat in Ranis. Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei.
Zwei Jahre nach dem Tod von Gerhard Stumme wurde Von Wolffersdorf 1936 zum Landrat der Grafschaft Hohenstein bestimmt. Ende 1939 hielt er sich drei Monate im Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete auf, um dort ein Landratsamt aufzubauen; auf eigenen Wunsch kehrte er frühzeitig nach Nordhausen zurück. Am 5. Juni 1940 fällt in Frankreich im Alter von 23 Jahren sein Sohn Detlev.
In der letzten Not-Ausgabe des Südharz-Kurier vom 10. April 1945 riefen Kreisleiter Nentwig, Landrat von Wolffersdorf und Oberbürgermeister Dr. Meyer letztmalig zum Durchhalten und Widerstand gegen die heranrückende US-Armee auf.
Wolf von Wolffersdorf starb am 3. Mai 1945 um 22:15 Uhr im Internierungslager für Nationalsozialisten der US Army im Lager Schwarzenborn (heute Truppenübungsplatz Schwarzenborn).[1] Er wurde auf dem Friedhof in Schwarzenborn beerdigt.
Sein Amtsnachfolger unter sowjetischer Besatzung wurde Karl Schultes.
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 5. September 1914 heiratete er in Sondershausen Freda von Rohr (1882–1970), mit der er folgende Kinder hatte:
- Detlev (1916–1940), gefallen
- Gabriele (1918–1992)
- ⚭ 1939 Joachim Freiherr von Finck (1912–1940), gefallen
- ⚭ 1942 Theodor Berkelmann (1894–1943)
- ⚭ 1947 Heinz Schroetter (1906–1992)
- Christa (* 1923) ⚭ 1950 Herbert Kühne (* 1907)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Heidelore Kneffel: Die Landräte vom 1816 bis 1993. In: Jahrbuch des Landkreises Nordhausen 1990-1993, S. 30.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Sterberegister der Stadt Schwarzenborn: Lungenemphysem, Herzmuskelerkrankung, Lungenödem. Meldung Capt. der US Army Josef Eiser.