Reichshof Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei Gründung des Güterkomplexes wurden auch die Dörfer Salza (802) und Sundhausen (983) erwähnt. Der Reichshof, das Dorf und der Garthof („Heerlagerplatz“) nahmen eine Fläche von ca. 7,5 ha ein, der Raum des Reichshofes umfaßte etwa 1,5 ha. Die Anlage war leicht trapezförmig angeordnet, im Süden etwa 360 m breit, nach Norden etwas schmaler werdend, und etwa 300 m tief. Der östliche Heerlagerplatz, der in Ost-West-Richtung etwa 200 m und in Süd-Nord-Richtung etwa 300 m lang war, umfaßte rund 6 ha.
Bei Gründung des Güterkomplexes wurden auch die Dörfer Salza (802) und Sundhausen (983) erwähnt. Der Reichshof, das Dorf und der Garthof („Heerlagerplatz“) nahmen eine Fläche von ca. 7,5 ha ein, der Raum des Reichshofes umfaßte etwa 1,5 ha. Die Anlage war leicht trapezförmig angeordnet, im Süden etwa 360 m breit, nach Norden etwas schmaler werdend, und etwa 300 m tief. Der östliche Heerlagerplatz, der in Ost-West-Richtung etwa 200 m und in Süd-Nord-Richtung etwa 300 m lang war, umfaßte rund 6 ha.


Der [[Mühlgraben]] im Süden begrenzte den Reichshof auf einer Länge von ca. 175 m und schütze ihn notdürftig. Die nah gelegene [[Zorge]] mit ihrer sumpfigen Uferregion bot ungleich größerem Schutz. Östlich lag ein 20 bis 25 m breiter und rund zehn Meter tiefer Wallgraben mit einer leichten Westkrümmung nach Norden bis zum späteren [[Bielentor]]. Möglicherweise wurde die Wälle an besonders gefährdeten Stellen durch Palissaden verstärkt.Auf dem Hügel an der Nordostseite des Reichshofes stand wahrscheinlich ein hölzerner Wachturm. Am Mühlgraben lag die Klostermühle und in westlicher Richtung die Martinimühle.
Der [[Mühlgraben]] im Süden begrenzte den Reichshof auf einer Länge von ca. 175 m und schützte ihn notdürftig. Die nah gelegene [[Zorge]] mit ihrer sumpfigen Uferregion bot ungleich größeren Schutz. Östlich lag ein 20 bis 25 m breiter und rund zehn Meter tiefer Wallgraben mit einer leichten Westkrümmung nach Norden bis zum späteren [[Bielentor]]. Möglicherweise wurden die Wälle an besonders gefährdeten Stellen durch Palissaden verstärkt. Auf dem Hügel an der Nordostseite des Reichshofes stand wahrscheinlich ein hölzerner Wachturm. Am Mühlgraben lagen die [[Klostermühle]] und in westlicher Richtung die [[Martinimühle]].


Die Vorratshäuser, Wachhäuser, Werkhäuser (Tuchmachereien, Knochen- und Geweihverarbeitung), Töpfer- und Backöfen und die Schmiede und Wohnhäuser der Knechte, Mägde und Unfreien befanden sich östlich des Herrenhauses.
Die Vorratshäuser, Wachhäuser, Werkhäuser (Tuchmachereien, Knochen- und Geweihverarbeitung), Töpfer- und Backöfen und die Schmiede sowie Wohnhäuser der Knechte, Mägde und Unfreien befanden sich östlich des Herrenhauses.


Zwischen Dorf und Reichshof befand sich die ehemals königliche Eigenkirche mit Marienpatrozinium, die spätere Klosterkirche.
Zwischen Dorf und Reichshof befand sich die ehemals königliche Eigenkirche mit Marienpatrozinium, die spätere Klosterkirche.

Aktuelle Version vom 31. Januar 2024, 16:26 Uhr

Reichshof und Heerlagerplatz Nordhausen (Aus Nordhausens Vorzeit von Karl Meyer)

Der Reichshof Nordhausen war der Mittelpunkt eines ausgedehnten Güterkomplexes (Villikation) und wurde an einem Schnittpunkt alter Verkehrswege und neu angelegter Heerstraßen auf dem schwach abfallenden und künstlich terrassierten Südhang des Frauenberges errichtet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Gründung des Güterkomplexes wurden auch die Dörfer Salza (802) und Sundhausen (983) erwähnt. Der Reichshof, das Dorf und der Garthof („Heerlagerplatz“) nahmen eine Fläche von ca. 7,5 ha ein, der Raum des Reichshofes umfaßte etwa 1,5 ha. Die Anlage war leicht trapezförmig angeordnet, im Süden etwa 360 m breit, nach Norden etwas schmaler werdend, und etwa 300 m tief. Der östliche Heerlagerplatz, der in Ost-West-Richtung etwa 200 m und in Süd-Nord-Richtung etwa 300 m lang war, umfaßte rund 6 ha.

Der Mühlgraben im Süden begrenzte den Reichshof auf einer Länge von ca. 175 m und schützte ihn notdürftig. Die nah gelegene Zorge mit ihrer sumpfigen Uferregion bot ungleich größeren Schutz. Östlich lag ein 20 bis 25 m breiter und rund zehn Meter tiefer Wallgraben mit einer leichten Westkrümmung nach Norden bis zum späteren Bielentor. Möglicherweise wurden die Wälle an besonders gefährdeten Stellen durch Palissaden verstärkt. Auf dem Hügel an der Nordostseite des Reichshofes stand wahrscheinlich ein hölzerner Wachturm. Am Mühlgraben lagen die Klostermühle und in westlicher Richtung die Martinimühle.

Die Vorratshäuser, Wachhäuser, Werkhäuser (Tuchmachereien, Knochen- und Geweihverarbeitung), Töpfer- und Backöfen und die Schmiede sowie Wohnhäuser der Knechte, Mägde und Unfreien befanden sich östlich des Herrenhauses.

Zwischen Dorf und Reichshof befand sich die ehemals königliche Eigenkirche mit Marienpatrozinium, die spätere Klosterkirche.