Werner Steinmann: Unterschied zwischen den Versionen

Aus NordhausenWiki
Die Seite wurde neu angelegt: „'''Werner Steinmann''' (geb. 16. Mai 1913 in Bleicherode; gest ...) war Photograph. Bekannt wurde er durch seine Aufnahmen vom zerstörten Nordhausen. == Lebe…“
 
Bot: Kategorie "Mann" hinzugefügt
 
(10 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Werner Steinmann''' (geb. 16. Mai 1913 in Bleicherode; gest ...) war Photograph. Bekannt wurde er durch seine Aufnahmen vom zerstörten Nordhausen.
{{Personendaten
|NACHNAME=Steinmann
|VORNAMEN=Werner
|ANFANGSBUCHSTABE=S
|ALTERNATIVNAMEN=
|SORTIERUNG=Steinmann, Werner
|KURZBESCHREIBUNG=Photograph
|GEBURTSDATUM=geb. 16. Mai 1913
|GEBURTSORT=in Bleicherode
|STERBEDATUM=gest. Juli 2011
|STERBEORT=
|PERSON=1
|BILD=
|COMMONS=
|BILDBESCHREIBUNG=
|SONSTIGES=
|PND=
}}
'''Werner Steinmann''' (geb. 16. Mai 1913 in Bleicherode; gest. Juli 2011) war Fotograf.


== Leben ==
== Leben ==
Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit den Kindern Werner und Hugo 1919 nach Nordhausen. Werner Steinmann erlernte zunächst den Beruf des Feinmechanikers. Danach begann er eine Lehre zum Photographen bei [[Carl Schiewek]], bei dem er seine Meisterprüfung ablegte. Als Schiewek verstarb, übernahm Werner Steinmann das Atelier.
Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit den Kindern Werner und Hugo 1919 nach Nordhausen. Werner Steinmann erlernte zunächst den Beruf des Feinmechanikers. Danach begann er eine Lehre zum Photographen bei [[Carl Schiewek]] und legte seine Meisterprüfung ab. Als Carl Schiewek verstarb, übernahm Werner Steinmann das Atelier.


1939 heiratete er Agthe Wendhausen und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht einberufen. Nach einer schweren Verwundung durch einen Tiefflieger-Angriff in Frankreich lag er wochenlang in teilweiser Amnesie und ohne Sprache in einem Feldlazarett in Versailles. Danach wurde er als dienstuntauglich entlassen. Nach Nordhausen zurückgekehrt, begann er, das verlassene Photogeschäft wieder aufzubauen. Durch die schweren [[Luftangriffe auf Nordhausen]] im April 1945 verlor er seine Frau, seinen 1943 geborenen Sohn Hans-Gerd und seine Schwiegereltern, die sich bei diesem Angriff am [[St.-Jakobi-Kirche (Neustädter Kirche)|Jakobi-Kirchplatz]] in einem Luftschutzkeller befanden. Er und seine Mutter überlebten, weil sie sich zu dieser Zeit am [[Töpfertor]] aufhielten. In diesen Tagen fotografierte er unter dem Schock des Verlustes das zerstörte Nordhausen.
1939 heiratete er Agathe Wendhausen und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht einberufen. Nach einer schweren Verwundung durch einen Tiefflieger-Angriff in Frankreich lag Steinmann wochenlang in teilweiser Amnesie und ohne Sprache in einem Feldlazarett in Versailles. Danach wurde er als dienstuntauglich entlassen.


1946 heiratete er erneut; das Paar bekam
Nach Nordhausen zurückgekehrt, begann er, das verlassene Photogeschäft wieder aufzubauen. Durch die schweren [[Luftangriffe auf Nordhausen]] im April 1945 verlor er seine Frau, seinen 1943 geborenen Sohn Hans-Gerd und seine Schwiegereltern, die sich bei diesem Angriff am [[St.-Jakobi-Kirche (Neustädter Kirche)|Jakobi-Kirchplatz]] in einem Luftschutzkeller befanden. Er und seine Mutter überlebten, weil sie sich zu dieser Zeit am [[Töpfertor]] aufhielten. In diesen Tagen fotografierte er unter dem Schock des Verlustes das zerstörte Nordhausen.


Auch, wenn er 1946 wieder durch seine 2. Ehe ein neues Leben zu beginnen versuchte und wieder eine Familie durch seine 1947 und 1952 geborenen Töchter bekam, sind diese Tage des 3. und 4. April 1945 auch nach 65 Jahren nicht auszulöschen und für ihn unvergesslich.
1946 heiratete er erneut; das Paar bekam zwei Töchter (geb. 1947 und 1952). Zu DDR-Zeiten war Steinmann ein gefragter Photograph in der Portrait- und Industriephotographie; zahlreiche seiner Bilder finden sich in Büchern und Bildbänden wieder. Er arbeitete bis zu seinem 80. Lebensjahr im Beruf.  


Hier begann er das bis dahin verlassene Fotogeschäft wieder aufzubauen und erarbeitete sich in dieser Zeit einen neuen Kundenstamm für seine Portrait – und Industriefotografie. Von der Nachkriegs- über die DDR-Zeit bis zum Alter von 80 Jahren arbeitete er als Industrie- und Portraitfotograf in Nordhausen. Im Mai begeht er seinen 97. Geburtstag.
Werner Steinmann verstarb mit 98 Jahren im Juli 2011.
 
== Externe Verweise ==
* [[Thomas Müller]]: ''[http://nordhausen.thueringer-allgemeine.de/web/nordhausen/startseite/detail/-/specific/Inferno-in-Nordhausen-Werner-Steinmann-Chronist-der-Hoellentage-636106040 Inferno in Nordhausen: Werner Steinmann, Chronist der Höllentage]'', in: ''[[Thüringer Allgemeine]]'', 4. April 2015.
 
[[Kategorie:Photograph]]
[[Kategorie:Geboren 1913]]
[[Kategorie:Gestorben 2011]]
[[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:39 Uhr

Werner Steinmann
[[Bild:|220px|Werner Steinmann]]
'
geb. 16. Mai 1913 in Bleicherode
gest. Juli 2011
Photograph
Bilder und Medien bei Commons

Werner Steinmann (geb. 16. Mai 1913 in Bleicherode; gest. Juli 2011) war Fotograf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit den Kindern Werner und Hugo 1919 nach Nordhausen. Werner Steinmann erlernte zunächst den Beruf des Feinmechanikers. Danach begann er eine Lehre zum Photographen bei Carl Schiewek und legte seine Meisterprüfung ab. Als Carl Schiewek verstarb, übernahm Werner Steinmann das Atelier.

1939 heiratete er Agathe Wendhausen und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht einberufen. Nach einer schweren Verwundung durch einen Tiefflieger-Angriff in Frankreich lag Steinmann wochenlang in teilweiser Amnesie und ohne Sprache in einem Feldlazarett in Versailles. Danach wurde er als dienstuntauglich entlassen.

Nach Nordhausen zurückgekehrt, begann er, das verlassene Photogeschäft wieder aufzubauen. Durch die schweren Luftangriffe auf Nordhausen im April 1945 verlor er seine Frau, seinen 1943 geborenen Sohn Hans-Gerd und seine Schwiegereltern, die sich bei diesem Angriff am Jakobi-Kirchplatz in einem Luftschutzkeller befanden. Er und seine Mutter überlebten, weil sie sich zu dieser Zeit am Töpfertor aufhielten. In diesen Tagen fotografierte er unter dem Schock des Verlustes das zerstörte Nordhausen.

1946 heiratete er erneut; das Paar bekam zwei Töchter (geb. 1947 und 1952). Zu DDR-Zeiten war Steinmann ein gefragter Photograph in der Portrait- und Industriephotographie; zahlreiche seiner Bilder finden sich in Büchern und Bildbänden wieder. Er arbeitete bis zu seinem 80. Lebensjahr im Beruf.

Werner Steinmann verstarb mit 98 Jahren im Juli 2011.

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]