Bielener Kiesgewässer: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Bielener Kiesgewässer''' (auch ''Kiesschacht'') bei [[Nordhausen]] waren früher Kiesabbaugebiete. Nach 1990 wurde die Nutzung privatisiert. Durch eine umfangreiche Renaturierung wurden die Bielener Kiesgewässer zu einem Naherholungsgebiet ausgebaut; es wurden eine Gaststätte, Spielplatz, Volleyballplatz und sanitäre Anlagen errichtet, so dass die Gewässer nun von Nordhäusern und Einwohnern der umliegenden | |||
Dörfer als Erholungsgebiet genutzt werden. Weiterhin sind die Kiesgewässer beliebt bei Anglern und Sporttauchern. | |||
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Ab etwa 1940 betrieb die Marine-Hitlerjugend am Kiesschacht ein Bootshaus und übte wöchentlich Rudern mit einem ca 9 Meter langen Marine - Kutter ohne Segelmast. Zur Jungenschaft gehörten: | |||
[[Ulrich H. K. Hesse]] (geb. 1927 in Nordhausen), Neumarkt. Hesse ist der Verfasser von ''[[Der Deutsche Gruß]]''. Unter dem Pseudonym Herrmann Dreyse schrieb Hesse auch ''Kein schöner Land…'' | |||
Weitere HJ-Bootsleute waren zwei Gymnasiasten: | |||
1. Frank Nebelung (geb. 1928), Riemannstraße. Nebelung arbeitete nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft in der Familientradition erst als Journalist und studierte später Jura. | |||
2. Ernst Rudloff (geb. 1927 in Stassfurt), Meyenburgstraße, war begeisterter Funker. Er übte nachmittags in der Funkstation im Königshof. Bei einem Wettbewerb der HJ-Funker des HJ-Gaus Thüringen erreichte er den ersten Platz. Sein Berufsziel war Funkoffizier bei der Kriegsmarine. Ernst Rudloff fiel als Marinejunker bei der Armee Wenck am 13. April 1945 bei Walternienburg an der Elbe. | |||
Die Marine-Jungenschaft nahm in den Vierzigerjahren, wahrscheinlich 1940 oder 1941, an einem Wettrudern der Marine-HJ teil, vermutlich auf der Saale.Ein befreundeter Marine-Hitler-Junge aus Halberstadt namens Klaus Becker plante den heimlichen Einbau einer fußbetriebenen Antriebsschraube. Das wurde von der Nordhäuser Marine-HJ empört zurückgewiesen. | |||
Das Ruder-Boot und der Boots-Schuppen verschwanden spurlos nach dem 11. April 1945, dem Einmarsch der US-Truppen. | Das Ruder-Boot und der Boots-Schuppen verschwanden spurlos nach dem 11. April 1945, dem Einmarsch der US-Truppen. | ||
Im Mai 1945 trieben violette Schaum-Inseln auf dem Wasser. Die Schwimmer verzichteten auf das Schwimmen im nach Chemiekalien riechenden Wasser. | |||
Die Schwimmer verzichteten auf das Schwimmen im nach | |||
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Aktuelle Version vom 12. August 2024, 19:41 Uhr
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Die Bielener Kiesgewässer (auch Kiesschacht) bei Nordhausen waren früher Kiesabbaugebiete. Nach 1990 wurde die Nutzung privatisiert. Durch eine umfangreiche Renaturierung wurden die Bielener Kiesgewässer zu einem Naherholungsgebiet ausgebaut; es wurden eine Gaststätte, Spielplatz, Volleyballplatz und sanitäre Anlagen errichtet, so dass die Gewässer nun von Nordhäusern und Einwohnern der umliegenden Dörfer als Erholungsgebiet genutzt werden. Weiterhin sind die Kiesgewässer beliebt bei Anglern und Sporttauchern.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ab etwa 1940 betrieb die Marine-Hitlerjugend am Kiesschacht ein Bootshaus und übte wöchentlich Rudern mit einem ca 9 Meter langen Marine - Kutter ohne Segelmast. Zur Jungenschaft gehörten: Ulrich H. K. Hesse (geb. 1927 in Nordhausen), Neumarkt. Hesse ist der Verfasser von Der Deutsche Gruß. Unter dem Pseudonym Herrmann Dreyse schrieb Hesse auch Kein schöner Land… Weitere HJ-Bootsleute waren zwei Gymnasiasten: 1. Frank Nebelung (geb. 1928), Riemannstraße. Nebelung arbeitete nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft in der Familientradition erst als Journalist und studierte später Jura. 2. Ernst Rudloff (geb. 1927 in Stassfurt), Meyenburgstraße, war begeisterter Funker. Er übte nachmittags in der Funkstation im Königshof. Bei einem Wettbewerb der HJ-Funker des HJ-Gaus Thüringen erreichte er den ersten Platz. Sein Berufsziel war Funkoffizier bei der Kriegsmarine. Ernst Rudloff fiel als Marinejunker bei der Armee Wenck am 13. April 1945 bei Walternienburg an der Elbe. Die Marine-Jungenschaft nahm in den Vierzigerjahren, wahrscheinlich 1940 oder 1941, an einem Wettrudern der Marine-HJ teil, vermutlich auf der Saale.Ein befreundeter Marine-Hitler-Junge aus Halberstadt namens Klaus Becker plante den heimlichen Einbau einer fußbetriebenen Antriebsschraube. Das wurde von der Nordhäuser Marine-HJ empört zurückgewiesen. Das Ruder-Boot und der Boots-Schuppen verschwanden spurlos nach dem 11. April 1945, dem Einmarsch der US-Truppen. Im Mai 1945 trieben violette Schaum-Inseln auf dem Wasser. Die Schwimmer verzichteten auf das Schwimmen im nach Chemiekalien riechenden Wasser.