Dissertatio Historica de Libris et Bibliothecis igne absumtis

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Dissertatio Historica de Libris et Bibliothecis igne absumtis ist ein historisches Werk von Johann Joachim Meier, das im Jahr 1711 veröffentlicht wurde. Das Werk befasst sich mit der Zerstörung von Büchern und Bibliotheken durch Feuer und bietet eine umfassende Darstellung historischer Ereignisse, bei denen wertvolle Sammlungen und Bibliotheken verloren gingen.

Die Dissertation beginnt mit einer philosophischen Reflexion über die Vergänglichkeit aller menschlichen Werke und die zerstörerische Kraft des Feuers. Meier betont die Fragilität von Büchern und Bibliotheken und die Notwendigkeit ihres Schutzes.

Das Werk ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die verschiedene Aspekte und historische Beispiele der Zerstörung von Bibliotheken behandeln.

Historische Beispiele

Meier listet mehrere bedeutende Bibliotheksbrände auf und beschreibt deren Hintergründe und Auswirkungen:

• Bibliothek von Alexandria: Meier beschreibt die berühmte antike Bibliothek und deren Zerstörung durch Kriege und Unruhen.
• Bibliothek des Kapitols in Rom: Diese Bibliothek wurde während der Regierungszeit von Kaiser Domitian gegründet und durch einen Blitzschlag zur Zeit von Kaiser Commodus zerstört.
• Bibliothek von Konstantinopel: Diese Bibliothek wurde durch das Eindringen der Türken zerstört, was einen erheblichen Verlust für das kulturelle Erbe des Ostens darstellte.
• Bibliothek von Heidelberg: Teile der Sammlung wurden während des Dreißigjährigen Krieges zerstört.
• Großes Feuer von London 1666: Zahlreiche Bibliotheken und private Büchersammlungen gingen in den Flammen verloren.
• Brand in Nordhausen: Eine bedeutende Erwähnung in Meiers Werk ist der Brand in Nordhausen. Meier beschreibt, wie die Stadt mehrmals durch Feuer zerstört wurde, wobei wertvolle Bücher und Bibliotheken verloren gingen. Er nutzt Nordhausen als Beispiel für die wiederholten Verwüstungen, die durch Feuer verursacht werden können, und betont die Wichtigkeit des Wiederaufbaus und der Erhaltung von Bibliotheken.

Meier analysiert die verschiedenen Ursachen und Konsequenzen von Bibliotheksbränden. Er untersucht die Rolle von Kriegen, Unachtsamkeit und absichtlicher Zerstörung durch Feinde des Wissens.

Neben den großen historischen Fällen beschreibt Meier auch weniger bekannte, aber bedeutsame Vorfälle von Bücherverlusten, wie die Bibliothek von Heidelberg, Teile der Sammlung wurden während des Dreißigjährigen Krieges zerstört, und das Große Feuer von London 1666, bei dem zahlreiche Bibliotheken und private Büchersammlungen verloren gingen.

Meier diskutiert die religiöse und philosophische Sichtweise auf die Zerstörung von Büchern. Er führt Beispiele aus der Bibel und kirchlichen Schriften an, um die symbolische Bedeutung und den Wert der Bewahrung von Wissen zu betonen.

In seinem abschließenden Appell fordert Meier die Leser auf, die Zerbrechlichkeit des menschlichen Wissens anzuerkennen und sich für den Schutz von Büchern und Bibliotheken einzusetzen. Er hebt die Bedeutung von Büchern als Trägern von Wissen und Kultur hervor.

Bedeutung

Meiers Dissertation ist sowohl eine historische Dokumentation als auch ein moralischer Appell. Sie soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Büchern und Bibliotheken schärfen und die Notwendigkeit ihres Schutzes betonen. Das Werk reflektiert die intellektuelle Atmosphäre und die Sorgen der frühen Neuzeit und ist ein Zeugnis der Wertschätzung des Wissens und der Kultur in dieser Epoche.

Literarischer Stil

Die Dissertation ist im typischen Stil wissenschaftlicher Abhandlungen des 18. Jahrhunderts verfasst. Sie enthält ausführliche Zitate und Verweise auf klassische und zeitgenössische Autoren und ist geprägt von einer formalen und eleganten Sprache.