Schlachthof Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der städtische '''Schlachthof Nordhausen''' befand sich am [[Marktrasen]] bzw. an der [[Rothenburgstraße]].
Der städtische '''Schlachthof Nordhausen''' befand sich am [[Marktrasen]] bzw. an der [[Rothenburgstraße]].


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Im April 1884 genehmigten die Stadtverordneten das Projekt eines städtischen Schlachthofes auf dem sogenannten Marktrasen. Stadtbaurat [[Paul Rochs]] und Architekt Frese waren mit den Entwürfen beauftragt. Am 28. Dezember wurde der Bau mit einem allgemeinen Kostenvoranschlag von 500.000 Mark genehmigt.  
Im April 1884 genehmigten die Stadtverordneten das Projekt eines städtischen Schlachthofes auf dem sogenannten Marktrasen. Stadtbaurat [[Paul Rochs]] und Architekt Frese waren mit den Entwürfen beauftragt. Am 28. Dezember wurde der Bau mit einem allgemeinen Kostenvoranschlag von 500.000 Mark genehmigt.  


{{Zitat|Das städtische Schlachthaus soll auf dem Marktrasen (südlich vor der Stadt) in der Nähe des Rennplatzes des hiesigen Radfahrer-Vereins erbaut und vor dem Schlachthause ein etwa 60 m breiter Marktplatz angelegt, das Schlachthaus aber durch ein Bahngeleis mit dem Bahnhofe verbunden werden. Vor dem Schlachthause soll das Pförtnerhäuschen stehen und neben demselben sollen sich 2 Eingänge befinden. Die einzelnen Gebäulichkeiten sollen bestehen aus einem Direktorwohngebäude, aus den Schlachthäusern für Großvieh, für Kleinvieh und Schweine, jedes mit Stall und Kaldaunenwäsche, aus den Kühlanlagen, aus dem Maschinenhause und Düngerhause, aus einem Wohngebäude für die 4 Arbeiter, aus der Kläranlage und 1 Brunnen. Ferner sollen Ställe und Schlachthäuser für Pferde und krankes Vieh erbaut und eine Freibank (Verkaufsstelle für gekochtes, minderwertiges Fleisch) und eine Wagenremise, ein Ausspannungsraum und Meister- und Gesellenstube eingerichtet werden.|Stadtbaurat Otto Rost}}
{{Zitat|Das städtische Schlachthaus soll auf dem Marktrasen (südlich vor der Stadt) in der Nähe des Rennplatzes des hiesigen Radfahrer-Vereins erbaut und vor dem Schlachthause ein etwa 60 m breiter Marktplatz angelegt, das Schlachthaus aber durch ein Bahngeleis mit dem Bahnhofe verbunden werden. Vor dem Schlachthause soll das Pförtnerhäuschen stehen und neben demselben sollen sich 2 Eingänge befinden. Die einzelnen Gebäulichkeiten sollen bestehen aus einem Direktorwohngebäude, aus den Schlachthäusern für Großvieh, für Kleinvieh und Schweine, jedes mit Stall und Kaldaunenwäsche, aus den Kühlanlagen, aus dem Maschinenhause und Düngerhause, aus einem Wohngebäude für die 4 Arbeiter, aus der Kläranlage und 1 Brunnen. Ferner sollen Ställe und Schlachthäuser für Pferde und krankes Vieh erbaut und eine Freibank (Verkaufsstelle für gekochtes, minderwertiges Fleisch) und eine Wagenremise, ein Ausspannungsraum und Meister- und Gesellenstube eingerichtet werden.|Stadtbaurat [[Otto Rost]]<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989.'' Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 172.</ref>}}


Mit dem Bau sollte am 1. April 1895 begonnen werden, jedoch verzögerte sich der Baustart bis zum Juni. Im September folgten Ausschachtungsarbeiten. Ende März 1896 waren die Gebäude des Schlachthofes im Rohbau, teilweise auch schon im Innenausbau fertig gestellt.
Mit dem Bau sollte am 1. April 1895 begonnen werden, jedoch verzögerte sich der Baustart bis zum Juni. Im September folgten Ausschachtungsarbeiten. Ende März 1896 waren die Gebäude des Schlachthofes im Rohbau, teilweise auch schon im Innenausbau fertig gestellt.
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Von 1929 bis 1945/46 war [[Georg Klockow]] Schlachthofdirektor.
Von 1929 bis 1945/46 war [[Georg Klockow]] Schlachthofdirektor.


Am 22. Februar 1945 erlebte die Stadt in der Mittagszeit einen ersten großen [[Luftangriff|Luftangriffe auf Nordhausen]], der den Tod vieler Menschen und erhebliche materielle Schäden zur Folge hat. Betroffen war u. a. der Schlachthof. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schlachthof wiederhergestellt.  
Am 22. Februar 1945 erlebte die Stadt in der Mittagszeit einen ersten großen [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriff]], der den Tod vieler Menschen und erhebliche materielle Schäden zur Folge hat. Betroffen war u. a. der Schlachthof. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schlachthof wiederhergestellt.  


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
In der Nähe befand sich die [[Radrennbahn]].
* In der Nähe befand sich die [[Radrennbahn]].
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Bauwerk]]
[[Kategorie:Bauwerk]]

Aktuelle Version vom 19. Januar 2023, 17:40 Uhr

Schlachthaus zu Nordhausen (ca. 1904)

Der städtische Schlachthof Nordhausen befand sich am Marktrasen bzw. an der Rothenburgstraße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1876 war der Verein für Gesundheitspflege mit dem Ersuchen an den Magistrat herangetreten, ein zentrales Schlachthaus für die Stadt errichten zu lassen. Im April 1884 genehmigten die Stadtverordneten das Projekt eines städtischen Schlachthofes auf dem sogenannten Marktrasen. Stadtbaurat Paul Rochs und Architekt Frese waren mit den Entwürfen beauftragt. Am 28. Dezember wurde der Bau mit einem allgemeinen Kostenvoranschlag von 500.000 Mark genehmigt.

Zitat Das städtische Schlachthaus soll auf dem Marktrasen (südlich vor der Stadt) in der Nähe des Rennplatzes des hiesigen Radfahrer-Vereins erbaut und vor dem Schlachthause ein etwa 60 m breiter Marktplatz angelegt, das Schlachthaus aber durch ein Bahngeleis mit dem Bahnhofe verbunden werden. Vor dem Schlachthause soll das Pförtnerhäuschen stehen und neben demselben sollen sich 2 Eingänge befinden. Die einzelnen Gebäulichkeiten sollen bestehen aus einem Direktorwohngebäude, aus den Schlachthäusern für Großvieh, für Kleinvieh und Schweine, jedes mit Stall und Kaldaunenwäsche, aus den Kühlanlagen, aus dem Maschinenhause und Düngerhause, aus einem Wohngebäude für die 4 Arbeiter, aus der Kläranlage und 1 Brunnen. Ferner sollen Ställe und Schlachthäuser für Pferde und krankes Vieh erbaut und eine Freibank (Verkaufsstelle für gekochtes, minderwertiges Fleisch) und eine Wagenremise, ein Ausspannungsraum und Meister- und Gesellenstube eingerichtet werden. Zitat
                    — Stadtbaurat Otto Rost[1]

Mit dem Bau sollte am 1. April 1895 begonnen werden, jedoch verzögerte sich der Baustart bis zum Juni. Im September folgten Ausschachtungsarbeiten. Ende März 1896 waren die Gebäude des Schlachthofes im Rohbau, teilweise auch schon im Innenausbau fertig gestellt.

Am 1. Dezember 1896 nahm der Städtische Schlachthof seinen Betrieb auf. Bis dahin besaß die Stadt kein Schlachthaus, das der hygienischen Kontrolle unterstellt gewesen wäre. Außerdem war bisher ein Teil des Fleischbedarfs vom Berliner Zentralviehhof bezogen worden, was das Fleisch zusätzlich verteuerte.

Im Februar 1897 beschloß die Stadtverordneten-Versammlung, dem Architekten Werthmann als Anerkennung für die gelungene Ausführung des Schlachthofes eine Gratifikation von 500 Mark zu überreichen.

Von 1929 bis 1945/46 war Georg Klockow Schlachthofdirektor.

Am 22. Februar 1945 erlebte die Stadt in der Mittagszeit einen ersten großen Luftangriff, der den Tod vieler Menschen und erhebliche materielle Schäden zur Folge hat. Betroffen war u. a. der Schlachthof. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schlachthof wiederhergestellt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 172.