Elisabethhospital: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. Januar 2023, 17:00 Uhr
Das Elisabethhospital (auch Hospital St. Elisabeth; im Volksmund Spittel) befand sich in der Elisabethstraße und wurde bis 1821 als Hospital genutzt. Das Gebäude wurde 1980 abgebrochen; der Elisabethbrunnen blieb als das einzige Erinnerungszeichen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Hospital wurde 1436 „in der Neydegke“ (niedere Ecke) mit Genehmigung des Rates in der heutigen Elisabethstraße von Hermann Werther und Hans Swellngrebil auf eigene Kosten errichtet.[1] Ihre Stiftung einer „gemeinen Herberge“ richtete sich an arme Pilger. Der Name stammte von der dortigen Elisabethkapelle am Mühlgraben, die 1422 erstmals erwähnt wurde. Die Familie Swellngrebil wanderte später nach Quedlinburg aus, wodurch die Verwaltung der Anstalt für den Rat zur Last wurde und Hans Swellngebril im Januar 1524 seine Rechte für eine Entschädigung an den Rat überließ.[1] Hermann Werther trat aus Altersschwäche im Mai 1549 von seinem Erbe gegen Erlassung einiger Schulden zurück. Dadurch wurde der Rat alleiniger Lehnsherr und Verwalter des Elisabethhospitals.[1]
Später wurde das Hospital über einen Armenfond finanziert. Im 20. Jahrhundert bot man hier Obdachlosen eine Unterkunft, 1937 wurden 14 Personen gezählt. Vor dem Hospital lag der „Elisabether Kirchhof“ (1804). Der Abbruch der Kirche, die kurz zuvor für 180 Thaler verkauft wurde, erfolgte 1828; es entstanden hier zwei Wohnhäuser.[1] Nach 1945 erfolgte die Aufnahme von ausgebombten Bürger und Vertriebenen aus den Ostgebieten.[2]
Das tief liegende Hospital hatte zwei Stockwerke von geringer Höhe. Im Erdgeschoss befanden sich eine Küche, ein Geräteraum und eine gemeinschaftliche Männerstube, im ersten Stock befanden sich Zimmer für Pilger und Arme, sowie eine gemeinschaftliche Frauenstube.
Das leer stehende Elisabethospital wurde 1980 abgebrochen und Garagen errichtet. Bereits zu Ende des 19. Jahrhunderts[1] galt das Hospital als baufällig und der Abriss war ab 1973[2] beschlossen.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Markus Veit: Als Nordhausen farbig wurde. Nordhausen: Atelier Veit Verlag, 2019. S. 124–125.
- Julius Schmidt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Nordhausen. Halle: Hendel, 1887, S. 192–193.