St.-Jakobi-Kirche (Neustädter Kirche): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:AK Nordhausen, Primariusgraben (um 1910).jpg|mini|upright=.8|Die Jakobikirche um 1910]]
[[Datei:Neustäder Kirche Nordhausen 1.jpg|thumb|St.-Jacobi-Kirche um 1940]]
Die [[Evangelische Kirche|evangelische]] ''' St.-Jacobi-Kirche''' (auch ''Neustädter Kirche'') war ein Kirchengebäude in [[Nordhausen]] im [[Landkreis  Nordhausen]] in [[Thüringen]].
[[Datei:AK Nordhausen, Primariusgraben (um 1910).jpg|thumb|Jakobikirche mit [[Primariusgraben]] um 1910]]
Die romanische '''St.-Jacobi-Kirche''' (auch ''Neustädter Kirche'') war ein evangelische Kirche unmittelbar südlich der Nordhäuser [[Stadtmauer]]. Die Kirche wurde 1749 nach umfangreichen Reparaturarbeiten neu geweiht. Durch die [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriffe auf Nordhausen 1945]] wurde sie weitgehend zerstört und der ausgebrannte Kirchturm im September 1959 gesprengt. Am einstigen Standort der Kirche befindet sich seit Ende der 1990er Jahre das [[St. Jakob Haus]] (Ecke [[Neustadtstraße]][[Rautenstraße]]).


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Nordhausen-1640-Merian.jpg|mini|hochkant=2.5|Nordhausen um 1640 ([[Matthäus Merian|Merian]]). St. Jacobi mit Ziffer 3 im Turm]]
[[Datei:Neustädter Kirche Nordhausen.jpg|thumb|Blick vom [[Primariusgraben]]]]
Bereits im 13. Jahrhundert gab es eine Pfarrkirche mit dem Namen St. Jacobi in Nordhausen. 1310 ist der Turm erstmals urkundlich erwähnt. 1365 wird die Kirche bei der Vereinigung der Oberstadt mit der Unterstadt genannt. In den Jahren 1502 bis 1504 wurde ein neuer Chor errichtet. Ebenfalls 1502 wurden an der Nordseite Strebepfeiler angebracht, 1648 folgten Strebepfeiler an der Südseite. Im Jahr 1744 wurde die Kirche durch [[Friedrich Christian Lesser]] abgerissen, da sie baufällig geworden war. Nur der Kirchturm besaß eine gute Bausubstanz und wurde in den Neubau einbezogen, der durch Herzog [[Karl I. (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Karl von Braunschweig]] finanziert wurde. Er genehmigte zudem, dass für den Kirchenbau Steine aus der [[Ruine]] des [[Kloster Walkenried|Klosters Walkenried]] gebrochen wurden. Die Grundsteinlegung des neuen Baues erfolgte am 15. Juli 1744. Baumeister waren Johann Andreas Voigt aus Blankenburg und Johann Christian Eichler aus Nordhausen. Als Stukkateur war Johann Leonhard Schreiber tätig. Am 12. Oktober 1749 wurde die Kirche eingeweiht. Der Bau erfuhr mehrere Veränderungen.<ref>[http://www.karstwanderweg.de/kirchen/nordhausen/jakobi/index.htm Die Kirche auf www.karstwanderweg.de] Abgerufen am 1. April 2014</ref>
[[Datei:Jacobikirche Petersberg 1954.jpg|thumb|Der verbleibende Kirchturm wurde 1959 gesprengt. Im Hintergrund der [[Petriturm]] (1954)]]
Bereits im 13. Jahrhundert gab es eine Pfarrkirche mit dem Namen St. Jacobi in Nordhausen. 1310 ist der Turm erstmals urkundlich erwähnt. 1365 wird die Kirche bei der Vereinigung der Oberstadt mit der Unterstadt genannt. In den Jahren 1502 bis 1504 wurde ein neuer Chor errichtet. Ebenfalls 1502 wurden an der Nordseite Strebepfeiler angebracht, 1648 folgten Strebepfeiler an der Südseite. Im Jahr 1744 wurde die Kirche durch [[Friedrich Christian Lesser]] abgerissen, da sie baufällig geworden war. Nur der Kirchturm besaß eine gute Bausubstanz und wurde in den Neubau einbezogen, der durch Herzog Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel finanziert wurde. Er genehmigte zudem, dass für den Kirchenbau Steine aus der Ruine des [[Kloster Walkenried|Klosters Walkenried]] gebrochen wurden. Die Grundsteinlegung des neuen Baues erfolgte am 15. Juli 1744. Baumeister waren Johann Andreas Voigt aus Blankenburg und Johann Christian Eichler aus Nordhausen. Als Stukkateur war Johann Leonhard Schreiber tätig. Am 12. Oktober 1749 wurde die Kirche eingeweiht. Der Bau erfuhr mehrere Veränderungen.<ref>[http://www.karstwanderweg.de/kirchen/nordhausen/jakobi/index.htm Die Kirche auf www.karstwanderweg.de] Abgerufen am 1. April 2014</ref>


Am 3. und 4. April 1945 erfuhr Nordhausen mehrere [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriffe durch britische Bombergeschwader]], wobei das [[Kirchenschiff]] weitgehend zerstört wurde. Nur der ausgebrannte [[Kirchturm]] und Teile der Außenmauer blieben erhalten. Um 1950 wurden die letzten Mauerreste abgerissen und am 27. September 1959 wurde der Kirchturm angeblich für einen Parkplatz gesprengt. Der Parkplatz entstand aber südlich davon und über dem Fundament liegt eine Grünfläche.  
Am 3. und 4. April 1945 erfuhr Nordhausen mehrere [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriffe durch britische Bombergeschwader]], wobei das Kirchenschiff weitgehend zerstört wurde. Nur der ausgebrannte Kirchturm und Teile der Außenmauer blieben erhalten. Um 1950 wurden die letzten Mauerreste abgerissen und am 27. September 1959 wurde der Kirchturm angeblich für einen Parkplatz gesprengt. Der Parkplatz entstand aber südlich davon und über dem Fundament liegt eine Grünfläche.  


Bevor man in den 1990er Jahren das [[Pflegeheim|Altenpflegeheim]] St. Jakob baute, erfolgten von März bis Oktober 1999 [[Archäologie|archäologische]] Ausgrabungen.
[[Datei:Rautenstraße Nordhausen, Bäume - Mai 2015.JPG|thumb|Standort der ehemaligen St.-Jacobi-Kirche]]


== Ausstattung ==
Bevor das [[St. Jakob Haus]] erbaut wurde, erfolgten von März bis Oktober 1999 archäologische Ausgrabungen.
* Das Kircheninnere war ein schlichter Saal. Er maß in der Länge 30,1&nbsp;m und in der Breite 18,2&nbsp;m innerer Lichtweite.
* Der [[Altar|Kanzelaltar]] ragte vor der östlichen [[Empore]] auf. Der Altar besaß einen einfachen Altartisch. Der Kanzelaufbau bestand aus vier [[Korinthische Ordnung|korinthischen]] Säulen. Diese standen auf einem hohen zweiteiligen [[Postament]]sockel, über ihnen befand sich ein verkröpftes Gebälk und [[Barock|barockes]] gebrochenes Giebelwerk. Die [[Kanzel]] selbst war achteckig, ihre Brüstung war mit Blumengebinden verziert.Ihr Fuß verjüngte sich in einer Weintraube. Der Schalldeckel war von geschweiften Zierleisten bekrönt. Diese schlossen sich oben in der Mitte zusammen und trugen eine kleine goldene Weltkugel. In den Feldern links und rechts der Kanzel standen je eine Frauenfigur mit faltigem Gewand, die eine trug ein Kreuz, die andere ein flammendes Herz. Diese verkörpern den Glauben und die Liebe. Abgeschlossen wurde der Kanzelaltar durch ein aufgesetztes Kruzifix mit [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]] und [[Maria Magdalena]]. Der Altar wurde nach dem Kirchenneubau bis 1749 von dem Bildhauer Johann Kaspar Unger gefertigt.
* Rechts des Altars befanden sich Standbilder der Reformatoren [[Martin Luther|Luther]] und [[Philipp Melanchthon|Melanchthon]]. Sie wurden im Jahr 1905 aufgestellt und haben eine Größe von 1,86&nbsp;m. Geschaffen wurden sie vom Holzbildhauermeister Eugen Richter.
* Portraits der Pfarrer Lesser und Magister Johann Heinrich Hüpeden hängen an der Altarwand.
* Betstübchen befanden sich im Chorraum der Kirche.
* Ein Kronleuchter mit zwei Reihen von von je zwölf messingenen Lichterarmen um Kugeln herum hing im Langhaus.
* Die Emporen werden von hölzernen Säulen getragen
* Die Kirche besaß eine [[Vikarie]]. Sie wurde im Jahr 1407 durch Wernherr Kalen, [[Domkapitel|Domherr]] am [[Nordhäuser Dom]] und Johann von Bendeleben, Vikar daselbst, gestiftet und befand sich am Altar des heiligen Kreuzes. Am 21. Januar dieses Jahres bestätigt der kaiserliche Notar Johann Wainknecht die Stiftung.<ref>[http://www.archive-in-thueringen.de/finding_aids/index.php?path=0;28551;61714 Urkunde] im Stadtarchiv Nordhausen auf [http://www.archive-in-thueringen.de/index.php Archivportal Thüringen]</ref>
* Eine Tafel gedachte der 134 im Ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindeglieder.
* Von den drei Glocken der Kirche stammte eine aus dem Jahr 1413. Sie besaß einen Durchmesser von 1,75&nbsp;m.
* Ein Modell der Kirche, welches Lesser 1720 für den Neubau anfertigen ließ, befand sich zuletzt im Nordhäuser Museum.


== Orgel ==
== Pfarrer ==
Eine erste [[Orgel]] , die bereits um 1585 vorhanden gewesen sein muss, besaß im Jahr 1740 folgende Disposition:
: ''siehe Hauptartikel: [[Liste der Pfarrer an der Kirche St. Jacobi (Nordhausen)]]''


{| border="0" cellspacing="10" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"
== Externe Verweise ==
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''I Oberwerk'''<br />
----
|-
| 1.|| Principal || 8′
|-
| 2.|| Quintade || 8′
|-
| 3.|| Octave || 4′
|-
| 4.|| Quinte || 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>′
|-
| 5.|| Tertia || 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>′
|-
| 6.|| Mixtur III ||
|-
| 7.|| Cymbel II ||
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''II Rückpositiv'''
----
|-
| 8.|| Gedackt || 8′
|-
| 9.|| Principal || 4′
|-
| 10.|| Gedackt || 4′
|-
| 11.|| Regal || 4′
|-
| 12.|| Octave || 2′
|-
| 13.|| Quinte || 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>′
|-
| 14.|| Octave || 1′
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''Pedal'''
----
|-
| 15.|| Posaunenbass || 8′
|-
| 16.|| Subbass || 16′
|-
| 17.|| Cornettbass || 2′
|-
| 18.|| Cymbel II ||
|}
|}
 
Dabei soll anstelle der Tertia 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>′ zuvor eine Superoktave 2′ gestanden haben.
 
Am 5. Mai 1798 wurde die Orgel für die wiederaufgebaute Kirche von [[Johann Gottfried Krug]] aus Merseburg geliefert. Sie wird am 12. September 1798 der Gemeinde übergeben. Der Prospekt der zweimanualigen Orgel entstammt dem Rokoko. Er wird durch Pilaster und korinthische Säulen in Felder geteilt. Geschweiftes und unterbrochenes Giebelwerk bildet den oberen Abschluss.
 
{| border="0" cellspacing="10" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''I Hauptwerk''' CDDis–d<sup>3</sup><br />
----
|-
| 1.|| Principal || 8′
|-
| 2.|| Quintadena || 16′
|-
| 3.|| Viola di Gamba || 8′
|-
| 4.|| Flauta traversa || 8′
|-
| 5.|| Gedackt || 8′
|-
| 6.|| Rohrflöte || 4′
|-
| 7.|| Octave || 4′
|-
| 8.|| Octave || 2′
|-
| 9.|| Mixtur IV ||
|-
| 10.|| Trompete || 8′
 
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''II Oberwerk''' CDDis–d<sup>3</sup>
----
|-
| 11.|| Principal || 4′
|-
| 12.|| Quintadena || 8′
|-
| 13.|| Lieblich Gedackt || 8′
|-
| 14.|| Hohlflöte || 4′
|-
| 15.|| Nachthorn || 4′
|-
| 16.|| Octave || 2′
|-
| 17.|| Superoctave || 1′
|-
| 18.|| Mixtur III ||
|-
| 19.|| Kornett IV ||
 
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''Pedal'''
----
|-
| 20.|| Principalbass || 16′
|-
| 21.|| Violonbass || 16′
|-
| 22.|| Octavbass || 8′
|-
| 23.|| Posaunenbass || 16′
|}
|}
 
* ''[[Koppel (Orgel)|Koppeln]]:'' II/I, I/P, II/P
 
Im Jahr 1894 wird durch die Orgelbaufirma [[Julius Strobel|Julius Strobel & Söhne]] aus Frankenhausen eine neue Orgel eingebaut. Sie wurde am 15. November 1894 eingeweiht.
 
 
{| border="0" cellspacing="10" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''I. Manual'''<br />
----
|-
| 1.|| Principal || 8′
|-
| 2.|| Bordun || 16′
|-
| 3.|| Flöte harm. || 8′
|-
| 4.|| Gambe || 8′
|-
| 5.|| Gedackt || 8′
|-
| 6.|| Schweizerflöte || 8′
|-
| 7.|| Octave || 4′
|-
| 8.|| Portunal || 4′
|-
| 9.|| Quinte || (3′)
|-
| 10.|| Octave || 2′
|-
| 11.|| Mixtur ? ||
|-
| 12.|| Trompete || 8′
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''II. Manual'''
----
|-
| 13.|| Geigenprincipal || 8′
|-
| 14.|| Gedackt || 16′
|-
| 15.|| Salizett || 8′
|-
| 16.|| Aeoline || 8′
|-
| 17.|| Traversflöte || 8′
|-
| 18.|| Flöte || 4′
|-
| 19.|| Fugara || 4′
|-
| 20.|| Mixtur II-III ||
|-
| 21.|| Oboe || 8′
 
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''Pedal'''
----
|-
| 22.|| Subbass || 16′
|-
| 23.|| Violon || 16′
|-
| 24.|| Violon || 8′
|-
| 25.|| Prinzipal || 8′
|-
| 26.|| Gedackt || 8′
|}
|}
 
Die Prospektpfeifen Principal 8′ wurden 1917 ausgebaut und an den Staat geliefert. Im Mai 1926 erfolgte eine Reparatur und Reinigung der Orgel durch die Orgelbaufirma Kießling & Sohn aus Bleicherode.
 
Eine neue pneumatische Orgel wurde 1930/31 durch die Orgelbauwerkstatt [[Emanuel Kemper|E. Kemper & Sohn]] aus Lübeck erbaut. Disposition und Intonation stammen von Karl Kemper, Organist und Orgelbaumeister in Lübeck. Orgelberater war Erich Knorr, Organist an [[St. Blasii (Nordhausen)|St. Blasii]]. Als Revisor fungierte [[Erwin Zillinger]], Domorganist zu Lübeck.
 
 
{| border="0" cellspacing="10" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''I Hauptwerk'''<br />
----
|-
| 1.|| Quintade || 16′
|-
| 2.|| Bordun || 16′
|-
| 3.|| Prinzipal || 8′
|-
| 4.|| Gedackt || 8′
|-
| 5.|| Quinte || 6′
|-
| 6.|| Oktave || 4′
|-
| 7.|| Quinte || 3′
|-
| 8.|| Oktale || 2′
|-
| 9.|| Mixtur III-IV ||
|-
| 10.|| Trompete || 8′
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''II Oberwerk'''
----
|-
| 11.|| Quintade || 8′
|-
| 12.|| Blockflöte || 4′
|-
| 13.|| Quintade || 4′
|-
| 14.|| Nasat || 3′
|-
| 15.|| Prinzipal || 2′
|-
| 16.|| Sifflöte || 1′
|-
| 17.|| Terzian II ||
|-
| 18.|| Mixtur II-III ||
|-
| 19.|| Regal || 8′
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''III Unterwerk'''
----
|-
| 20.|| Rohrflöte || 8′
|-
| 21.|| Nachthorn || 8′
|-
| 22.|| Prinzipal || 4′
|-
| 23.|| Oktave || 2′
|-
| 24.|| Zimbel II ||
|-
| 25.|| Sesquialtera II ||
|-
| 26.|| Scharf IV ||
|-
| 27.|| Dulzian || 16′
|-
| 28.|| Krummhorn || 8′
|-
| 29.|| Schalmey|| 4′
|}
 
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="3"| '''Pedal'''
----
|-
| 30.|| Subbaß || 16′
|-
| 31.|| Rohrflöte || 8′
|-
| 32.|| Oktave || 4′
|-
| 33.|| Nachthorn || 2′
|-
| 34.|| Rauschpfeife IV ||
|-
| 35.|| Dulzian || 16′
|-
| 36.|| Posaune || 16′
|-
| 37.|| Klarine || 4′
|-
| 38.|| Cornett || 2′
|}
|}
 
* ''[[Koppel (Orgel)|Koppeln]]:'' II/I, III/I, I/P
* [[Spielhilfe]]n: [[Schwellwerk|Schweller]] für Oberwerk und Unterwerk, eine freie Kombination
 
Von dieser Orgel ist, ebenso wie von der Kirche nichts erhalten geblieben.
 
== Berühmte Persönlichkeiten ==
* [[Friedrich Christian Lesser]] wurde 1754 in der Kirche bestattet.
{{Hauptartikel|Liste der Pfarrer an der Kirche St. Jacobi (Nordhausen)}}
 
== Literatur ==
* Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung (Hrsg.): ''Beiträge und Fotos zur Geschichte der Jacobikirche, Nordhausen'' (= Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung. Band 13). Nordhausen 2004, ISBN 978-3-930558-15-5.
* August Stolberg/Dr. Ing. Friedrich Stolberg: ''Die Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Nordhausen''. In: ''Das tausendjährige Nordhausen'', Band II., Nordhausen, 1927, S. 559-562
* Robert Treutler: ''Kirchen in Nordhausen – Ein Streifzug durch das kirchliche Leben''. Verlag Neukirchner, 9/1997, S. 41–42
* Johannes Schäfer: ''Nordhäuser Orgelchronik – Geschichte der Orgelwerke in der tausendjährigen Stadt Nordhausen am Harz'' in Max Schneider (Hrsg.): ''Beiträge zur Musikforschung'', Buchhandlung des Waisenhauses G.m.b.H. Halle/Saale Berlin, 1939
 
== Weblinks ==
{{commonscat|Jacobikirche (Nordhausen)}}
{{commonscat|Jacobikirche (Nordhausen)}}


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<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=g|GND=4781406-8|LCCN=|VIAF=}}
[[Kategorie:Kirche]]
 
{{Coordinate|NS=51.499026|EW=10.793459|type=landmark|region=DE-TH}}
 
[[Kategorie:Jakobus-der-Ältere-Kirche|Nordhausen]]
[[Kategorie:Kirchengebäude der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland|Nordhausen]]
[[Kategorie:Kirchengebäude in Nordhausen|Nordhausen, Jacobi]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Thüringen|Nordhausen, Jacobi]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1740er Jahren]]
[[Kategorie:Zerstört in den 1940er Jahren]]
[[Kategorie:Zerstört im Zweiten Weltkrieg]]
[[Kategorie:Disposition einer Orgel]]

Aktuelle Version vom 8. Januar 2023, 17:28 Uhr

St.-Jacobi-Kirche um 1940
Jakobikirche mit Primariusgraben um 1910

Die romanische St.-Jacobi-Kirche (auch Neustädter Kirche) war ein evangelische Kirche unmittelbar südlich der Nordhäuser Stadtmauer. Die Kirche wurde 1749 nach umfangreichen Reparaturarbeiten neu geweiht. Durch die Luftangriffe auf Nordhausen 1945 wurde sie weitgehend zerstört und der ausgebrannte Kirchturm im September 1959 gesprengt. Am einstigen Standort der Kirche befindet sich seit Ende der 1990er Jahre das St. Jakob Haus (Ecke NeustadtstraßeRautenstraße).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Primariusgraben
Der verbleibende Kirchturm wurde 1959 gesprengt. Im Hintergrund der Petriturm (1954)

Bereits im 13. Jahrhundert gab es eine Pfarrkirche mit dem Namen St. Jacobi in Nordhausen. 1310 ist der Turm erstmals urkundlich erwähnt. 1365 wird die Kirche bei der Vereinigung der Oberstadt mit der Unterstadt genannt. In den Jahren 1502 bis 1504 wurde ein neuer Chor errichtet. Ebenfalls 1502 wurden an der Nordseite Strebepfeiler angebracht, 1648 folgten Strebepfeiler an der Südseite. Im Jahr 1744 wurde die Kirche durch Friedrich Christian Lesser abgerissen, da sie baufällig geworden war. Nur der Kirchturm besaß eine gute Bausubstanz und wurde in den Neubau einbezogen, der durch Herzog Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel finanziert wurde. Er genehmigte zudem, dass für den Kirchenbau Steine aus der Ruine des Klosters Walkenried gebrochen wurden. Die Grundsteinlegung des neuen Baues erfolgte am 15. Juli 1744. Baumeister waren Johann Andreas Voigt aus Blankenburg und Johann Christian Eichler aus Nordhausen. Als Stukkateur war Johann Leonhard Schreiber tätig. Am 12. Oktober 1749 wurde die Kirche eingeweiht. Der Bau erfuhr mehrere Veränderungen.[1]

Am 3. und 4. April 1945 erfuhr Nordhausen mehrere Luftangriffe durch britische Bombergeschwader, wobei das Kirchenschiff weitgehend zerstört wurde. Nur der ausgebrannte Kirchturm und Teile der Außenmauer blieben erhalten. Um 1950 wurden die letzten Mauerreste abgerissen und am 27. September 1959 wurde der Kirchturm angeblich für einen Parkplatz gesprengt. Der Parkplatz entstand aber südlich davon und über dem Fundament liegt eine Grünfläche.

Standort der ehemaligen St.-Jacobi-Kirche

Bevor das St. Jakob Haus erbaut wurde, erfolgten von März bis Oktober 1999 archäologische Ausgrabungen.

Pfarrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe Hauptartikel: Liste der Pfarrer an der Kirche St. Jacobi (Nordhausen)

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Jacobikirche (Nordhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Kirche auf www.karstwanderweg.de Abgerufen am 1. April 2014