Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten (Nordhausen)

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Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten war ein deutschnationaler Wehrverband, der kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs im Dezember 1918 von dem Reserveoffizier Franz Seldte in Magdeburg gegründet wurde und bis 1934/35 bestand.

Stahlhelm-Ortsgruppe in Nordhausen

Die Nordhäuser Ortsgruppe wurde am 21. Juni 1923 unter Führung von Oskar Oelker (Petersdorf) und Hans Henze gegründet. Am 2. September 1923 fand in Anwesenheit des Stahlhelmführers Duesterberg die Fahnenweihe im Gehege statt. Gemeinsam mit dem Stahlhelm weihte auch der Verein der Inhaber des Eisernen Kreuzes seine Fahne. Zur Fahnenweihe reisten Mitglieder aus ganz Mitteldeutschland an. Weil Unruhen und Ausschreitungen zu berfürchten waren, hatte die Ortsgruppe der Deutschen Friedensgesellschaft in einem Brief an den Oberbürgermeister vergeblich versucht, das Treffen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Nach Oelkers trat Fritz Schulze an die Spitze der Ortsgruppe. Nach wenigen Monaten wurde der Stahlhelm-Kreis, später der Stahlhelm-Gau Nordhausen gegründet, dessen erster Führer Oberst a. D. von der Hardt wurde. Ihm zur Seite stand Leutnant a. D. Hermann Witt.

Am 14./15. September 1924 fand ein Gautag des „Stahlhelm“ in Nordhausen statt.

Der Stahlhelmführer Duesterberg sprach am 17. April 1925 in Nordhausen. Im Herbst 1925 wurde die Vaterländische Baugenossenschaft gegründet, die der Ortsgruppe des „Stahlhelm“ nahe stand.

Am 11. Februar 1926 wurden als Ortsgruppenführer Fritz Schulze und Friedrich Hertzer wiedergewählt.

Vom 25. bis 26. Juni 1927 fand in der Stadt eine Stahlhelm-Gautagung mit 4000 Teilnehmern statt.

Am 25. Juni 1928 sprach der Bundesführer des Stahlhelm, Franz Seldte, auf einem „Deutschen Abend“ im Saal der „Hoffnung“.

Zur Reichspräsidentenwahl 1932 erreichte Duesterberg als Kandidat von Stahlhelm und DNVP in Nordhausen 10,2 Prozent (2.368 Stimmen).

Am 8. Februar 1934 wurde bekannt gegeben, dass die Stahlhelmführung des Gaues Nordhausen (Oberst a. D. Freiherr von Gail, Neustadt, Geschäftsführer Fischer, Nordhausen, Hauptmann a. D. Schieck, Nordhausen) auf Anordnung der Hauptführung der SA in Weimar abberufen wurde. Die Beurlaubung wurde am 8. März wieder rückgängig gemacht. Im Laufe der nächsten Monate wurde die Organisation aufgelöst; unter der Bezeichnung „NS-Frontkämpferbund“ wurde er organisatorisch in die Sturmabteilung (SA) eingegliedert und 1935 ganz liquidiert.

Literatur

  • Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 262.