Reichstagswahl 1884 (Nordhausen)
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Bei der Reichstagswahl am 28. Oktober 1884 gewinnt Julius Lerche den Wahlkreis Nordhausen.
Der sozialdemokratische Kandidat August Bebel erhält in Nordhausen 232 Stimmen (5,5 %). Dieses Ergebnis sei nach Einschätzung der Polizei allein der Agitation des am 12. Februar 1884 von Leipzig nach Nordhausen gezogenen Zigarrenmachers Otto Schönfelder zuzuschreiben. Schönfelder verliert seine Arbeit und geht nach Braunschweig. Der seit langem zwischen Konservativen und Linksliberalen umstrittene Wahlkreis fällt den Deutsch-Freisinnigen zu, die im Stadtkreis 63 %, im Landkreis 50 % der Stimmen auf sich vereinigen können.
Ergebnisse:
- Julius Lerche, Amtsgerichtsrat in Nordhausen (Deutsch-Freisinnige Partei), in Nordhausen 2688 Stimmen, 63,4 %
- Maximilian Klatte, Rittergutsbesitzer in Wernrode (Deutschkonservative Partei), in Nordhausen 887 Stimmen, 20,9 %
- Franz Fischer, Rechtsanwalt in Berlin (Nationalliberale Partei) in Nordhausen 431 Stimmen, 10,2%
- August Bebel, Drechslermeister, SPD, in Nordhausen 232 Stimmen, 5,5 %.