Kalte Wieda

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Die Kalte Wieda war ein Bach, der am Fuße des Brandberges auf der nördlichen Seite des Kohnsteins entsprang und unterhalb der Behremündung von der Zorge aufgenommen wurde.

Geschichte

Die Kalte Wieda spielte eine bedeutende Rolle in der Wasserversorgung der umliegenden Regionen, insbesondere während der Sommermonate, wenn die Quellen im Harz weniger Wasser lieferten. Ein historischer Bericht über die Kalte Wieda findet sich im Nordhäuser Courier vom 11. Dezember 1869. In diesem Artikel wurde darauf hingewiesen, dass der Abfluss des Baches durch Wasserpflanzen gehemmt wurde, was dazu führte, dass ein Teil des wertvollen Wassers in unterirdischen Gipskluften des Kohnsteins verschwand.

1918 musste ein Teil der Kalten Wieda aufgrund von Steinbrucharbeiten im Ammoniakwerk Niedersachswerfen verlegt werden. Dieser Teil des Baches verlief ursprünglich unmittelbar am Gipshang des Kohnsteins.

Während des Ausbaus der Stollenportale A und B in den Jahren 1939/40 wurde die Kalte Wieda erneut verändert. In diesem Abschnitt musste der Bach tiefer gelegt und durch große Rohre geleitet werden. An der sogenannten Försterwiese, unterhalb der angelegten Abraumhalde, nahm der Bach dann wieder seinen oberirdischen Lauf.

Die Veränderungen des Flussverlaufs und die Auffüllung des gesamten Flussbereichs mit Abraum hatten negative Auswirkungen auf die Umwelt und die natürliche Hydrologie der Region. Durch die Verrohrung und Verlagerung des Bachlaufs wurde das Ökosystem beeinträchtigt und die natürliche Dynamik des Gewässers gestört.

Literatur

  • Hilmar Römer: Kleine Kohnstein-Fibel. Nordhausen: reproFACTORY, ca. 2010.