Harburg

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Die Harburg ist eine Burgruine, die sich etwa 2 ½ Stunden von Bleicherode entfernt, gegenüber der Hasenburg befindet. Heute sind nur noch dürftige Reste der einstigen Burganlage erhalten.

Die Harburg wurde wahrscheinlich nach dem Fall der Hasenburg im Jahr 1074 von Markgraf Udo von Stade errichtet, dessen Nachkommen die Burg später in Besitz hatten. Möglicherweise übertrug Udo den Namen seiner Burg an der Unterelbe auf diese neue Burg. Später gelangte die Burg in den Besitz des Bischofs von Mainz, der sie der Familie von Bültzingsleben (auch Bültzingslöwen) übergab. Im Jahr 1535 wurde die Harburg während des Bauernkrieges zerstört.

Die Burgstelle ist ein geschütztes Bodendenkmal.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ruine der Höhenburg Harburg, auch als Haarburg bekannt, liegt auf dem gleichnamigen Berg auf einer Höhe von 453 m ü. NHN, etwa 1,2 Kilometer südöstlich von Haynrode. Zu den weiteren umliegenden Ortschaften zählen Buhla im Osten, Ascherode im Südosten und Breitenworbis im Südwesten. Der kegelförmige und bewaldete Zeugenberg gehört zusammen mit dem benachbarten Hubenberg (ebenfalls 453 m ü. NHN) zu den Bleicheröder Bergen. Westlich davon erhebt sich der Himberg (463 m ü. NHN), der bereits zum Ohmgebirge zählt.

Die Landesstraße L 1014 verläuft westlich der Harburg und verbindet Breitenworbis und Haynrode mit dem Forsthaus Hahn. Von dort aus führt ein Wanderweg zur Spitze des Berges. Der Harburg erhebt sich als Zeugenberg aus Muschelkalk über die umgebende Buntsandsteinlandschaft, die durch Karsterscheinungen und Erdfälle geprägt ist. Die Bergkette vom Hubenberg bis zum Ohmgebirge markierte einst die historische Grenze zwischen dem Eichsfeld und den benachbarten Herrschaftsgebieten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Harburg wurde wahrscheinlich in den Jahren 1073/74 als befestigte Gegenanlage zur nahegelegenen Hasenburg errichtet und um 1120 als „Horeburg“ erwähnt. Sie gehörte vermutlich den Markgrafen von Stade, da sie in einer Schenkung der Richardis von Stade an den Mainzer Erzbischof Adalbert I. (1111–1137) genannt wird. Die kleine Burg diente als Ministerialenburg und verfügte anfangs über kein größeres Verwaltungsgebiet. Zwischen 1133 und 1148 tauchen Burggrafen von Harburg auf, die als erzbischöfliche Beamte agierten, aber selbst dem Hochadel angehörten.

1139 ging die Harburg als Lehen an die Grafen von Gleichen über. Bereits 1165 wurde sie zusammen mit der Burgruine Rusteberg in einem Konflikt zwischen Erzbischof Konrad von Mainz und Kaiser Barbarossa zerstört. Die Harburg wurde daraufhin den Landgrafen von Thüringen als Mitbesitzer übergeben. Nach dem Tod des Erzbischofs Johann von Luxemburg-Ligny im Jahr 1373 kam es zu Auseinandersetzungen um das Amt des Erzbischofs von Mainz. In diesem Kontext wurden die Burgen Worbis und Harburg eingenommen und schließlich an Adolf von Nassau übergeben. Mainz behielt die Harburg und das benachbarte Amt Worbis, verpfändete sie jedoch 1381 für 200 Jahre an Siegfried von Bültzingslöwen.

Im Bauernkrieg wurde die Harburg zwischen dem 5. und 8. Mai 1525 von aufständischen Bauern unter der Führung von Thomas Müntzer und Johannes Pfeiffer erobert und weitgehend zerstört. Noch 1622 wird der Vogt Christoph Buchart zu Harburg erwähnt, doch die Burganlage verfiel vollständig. Die Steine der Ruine wurden für den Bau von Herrensitzen und der Kirche in Haynrode sowie für das Amtshaus in Worbis verwendet. Die Verwaltungsgemeinschaft zwischen Harburg und Worbis bestand seit 1350. 1574 löste der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Daniel Brendel von Homburg die Pfandschaft mit den Herren von Bültzingslöwen und setzte bürgerliche Beamte als Amtsleute ein.

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