Grasburg
Die Grasburg ist eine Burgwallanlage mit einer Kirchenruine bei Stempeda. Sie befindet sich auf einem Bergsporn im Nordosten des Gipsgebirges Alter Stolberg an der Grenze zwischen dem Thyra- und dem Krebsbachtal, etwa 0,8 km westlich von Rottleberode. Die Burg wurde auf einem Untergrund aus jüngerem Zechsteingips errichtet und besteht aus Gips und Rotsandstein in Gipsmörtel.
Der Burgplatz ist nach Westen, Norden und Osten steil über Felsen abfallend und nach Süden durch einen Graben und einen hohen Vorwall vom Plateau abgegrenzt. Auf der Burg befindet sich die Ruine einer romanischen einschiffigen Kapelle mit einem abgesetzten Rechteckchor. Das Schiff ist etwa 6,5 x 10,5 m groß, während der Chor 3,50 x 5,35 m misst. Teile der Chor- und Schiffsmauern sowie die Giebelwand mit einer ausgebrochenen Choröffnung sind noch erhalten. In der Südwand des Chors befinden sich Rundbogenfensterchen (Spathfenster).
Am Fuß der Grasburg, etwa 200 m östlich am Krebsbach, gibt es einen 200 m langen Wall mit Vorgraben als Schutz für eine zur Burg gehörige Dienstmannensiedlung mit Mühle. Die Grasburger Mühle befindet sich am linken Ufer des Krebsbaches bei einer Höhe von 205 m NN.
Es gibt keine geschichtlichen Nachrichten über die Burg und die Kapelle, aber es wird vermutet, dass sie in Verbindung mit dem Reichshof Rottleberode (843-880) und dem dortigen Grashof stehen.