Gehegekonzerte

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Gehegekonzert um 1900

Die Gehegekonzerte bestanden über mehrere Jahrzehnte.

Geschichte

1817 wurde der heutige Gehegeplatz als Turnplatz eingerichtet. Der Waldpark und Platz erfreuten sich danach immer größerer Beliebtheit als Ausflugsziel. An Sonntagen wurde dort musiziert und Kuchen und Getränke von Verkaufsständen angeboten.

1829 fanden zwei bedeutende Veranstaltungen statt: Das Maifest mit Vogelschießen und Musik und im Juni das große Elb-Musikfest mit Hunderten von auswärtigen Sängern und Musikern aus der ganzen Provinz Sachsen. Diese beiden Feste, die in der Bevölkerung viel Anklang fanden, bewogen Bürgermeister Carl Wilhelm Ferdinand Seiffart, der selbst ein begeisterter Musikfreund war, die Genehmigung zu regelmäßigen Konzerten im Gehege zu erteilen.

Den damaligen Kapellmeister der Nordhäuser Stadtkapelle, Johann Heinrich Wilhelm Herrmann, hatte er selbst aus dem Loh-Orchester Sondershausen nach Nordhausen geholt. Allmählich entstanden 15 Restaurantionen („Buden“) um den Platz herum.

Vom 3. Juni 1830 an konnten die Nordhäuser nun an jedem Donnerstag aber auch später an anderen Wochentagen und sonntags an den Gehegekonzerten beiwohnen. Anfangs spielten 15 bis 20 Musiker, später 25 Musiker. Die Eintrittsgelder (20Pf.) wurden teils durch Vorauszahlung, teils durch Sammeln in den Konzertpausen ohne Zwang erhoben. Im ersten Jahre kamen dabei bei 13 Konzerten 142 Taler, 11 Groschen und 10 Pf. zusammen. Dazu kamen später noch Zuschüsse durch die Stadtverwaltung.

1833 begann die Musikkapelle der 4. Jägerabteilung die ersten ständigen Gehegekonzerte. Ihr Spieltag war der Montag. Am 10. Mai 1834 zeigte das Musikkorps an, dass die regelmäßigen Abendmusiken im Gehege am 15. Mai von 17 bis 21 Uhr ihren Anfang nehmen.

So erfreuten sich das Gehege und die Gehegekonzerte weit über Nordhausen hinaus einer ausserordentlichen Beliebtheit und Anziehungskraft. In den Beschreibungen über Nordhausen in allen möglichen Fremdenführern wird immer wieder das Gehege begeistert erwähnt und mann nennt es das „Lustwäldchen von Nordhausen“.

Literatur