Emil Kremser

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Emil Kremser
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geb. 22. Juni 1859 in Blansko
gest. 8. Dezember 1947 in Sülzhayn
Arzt, Sanitätsrat
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GND-Nummer 101722885
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Emil Kremser (geb. 22. Juni 1859 in Blansko bei Brünn; gest. 8. Dezember 1947 in Sülzhayn) war Mediziner, der sich insbesondere auf dem Gebiet der Tuberkulose-Behandlung einen Namen gemacht hat. Er leitete die Knappschaft-Heilstätte in Sülzhayn.

Leben

Herkunft

Emil Kremser wurde in Mähren geboren, dass zu Österreich-Ungarn gehörte. Sein Vater, ebenfalls Emil Kremser, war ein Hütteningenieur. Seine Mutter war Antonia Kremser, geborene Zelinka.

Schule und Studium

Kremser besuchte das Gymnasium in Ratibor und Leobschütz in Oberschlesien. Sein Reifezeugnis erhielt er zu Ostern 1881.

Das Medizinstudium begann er im Sommersemester 1881 in Freiburg im Breisgau und setzte sich an verschiedenen Universitäten fort, unter anderem in Breslau, Berlin, Kiel und schließlich in München, wo er im Jahr 1886 seine Approbation erhielt. Am 11. Juni 1885 promovierte Kremser an der Universität München zum Doktor der Medizin mit einer Arbeit über die Aetiologie, Diagnose, Prognose und Therapie der Gelenkmäuse.

Werdegang

Während seiner Studienzeit in Breslau absolvierte Kremser einen freiwilligen halbjährigen Militärdienst beim 6. Feldartillerie-Regiment. Nach dem Staatsexamen in München war er als freiwilliger Arzt bei der Marinestation in Kiel tätig und stieg vom Unterarzt über Marine-Assistenzarzt II. Klasse bis zum Marinestabsarzt der Reserve auf. Anschließend kehrte er nach München zurück, um sich an der Universitäts-Frauenklinik als Geburtshelfer ausbilden zu lassen.

Von 1887 bis 1897 war Kremser als praktischer Arzt und Geburtshelfer in Hamburg-Wandsbek tätig, wo er erste Erfahrungen mit der Tuberkulinbehandlung sammelte. Nach einem Kuraufenthalt in Bad Nauheim aufgrund einer Ischiaserkrankung wurde Kremser am 8. Februar 1896 zum Arzt der Knappschafts-Heilstätte der Norddeutschen Knappschafts-Pensionskasse bei Sülzhayn gewählt. In den Jahren 1896 und 1897 arbeitete er als Volontärassistent am Sanatorium von Dr. med. Peter Dettweiler in Falkenstein im Taunus, um sich zum Facharzt für Tuberkulose weiterzubilden.

Im April 1897 gab Kremser seine Praxis in Hamburg-Wandsbek auf und zog nach Nordhausen am Harz, um anschließend im November desselben Jahres in das Arztwohnhaus der Knappschafts-Heilstätte auf dem Steierberg bei Sülzhayn zu ziehen. Von 1898 bis 1924 leitete er die Knappschafts-Heilstätte der Norddeutschen Knappschaftspensionskasse bei Sülzhayn, zunächst als Oberarzt und später als Chefarzt. Ab 1899 war er auch Leitender Arzt des Privatsanatoriums neben der Knappschafts-Heilstätte, das jedoch um 1919 geschlossen wurde.

Im Sommer 1913 unternahm Kremser eine Studienreise durch England, Schottland, Irland und die Niederlande. Während des Ersten Weltkriegs wurde er als Marine-Oberstabsarzt der Reserve reaktiviert und leitete von 1915 bis 1919 die zum Lazarett eingerichtete Knappschafts-Heilstätte auf dem Steierberg bei Sülzhayn.

Im Jahr 1923 gründete Kremser die „Herbert-Kremser-Stiftung“ für soziale und geistige Zwecke mit einem Stiftungsvermögen von 500.000 Reichsmark, in Erinnerung an seinen Sohn Herbert Kremser (1890-1907). Die Inflation führte jedoch zum weitestgehenden Verlust des Stiftungsvermögens. Am 1. Juli 1924 wurde Kremser auf eigenen Wunsch als Chefarzt der Knappschafts-Heilstätte entlassen und zog von Steierberg nach Sülzhayn.

Von 1924 bis 1936 war Kremser Leitender Arzt am Sanatorium Otto Stubbe in Sülzhayn. In den Jahren 1933 und 1934 richtete er gemeinsam mit Pastor Walter Kruse eine Volksküche in der Sülzhayner Schule zur Verpflegung der unbemittelten Bewohner ein. Im Jahr 1936 verlegte Kremser seinen Hauptwohnsitz nach Hamburg.

Emil Kremser verstarb in Sülzhayn und wurde am 12. Dezember 1947 auf dem dortigen Alten Friedhof bestattet.

Auszeichnungen, Ehrungen und Mitgliedschaften

Kremser erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter das Eiserne Kreuz, die Rotkreuzmedaille 2. Klasse, den Titel "Sanitätsrat" im Jahr 1909 und das Verdienstkreuz für Kriegshilfe im Jahr 1917. Er war ab 1888 Mitglied im Reichskriegerbund und ab 1914 korrespondierendes Mitglied der Internationalen Vereinigung gegen die Tuberkulose. Des Weiteren war Kremser Mitglied der Vereinigung Deutscher Tuberkuloseärzte und Mitbegründer der Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte.

Externe Verweise