Diskussion:Finanzamt Nordhausen

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Verlegung des Finanzamtes nach Sondershausen

10. März 2005 – Oberbürgermeisterin: Abzug des Finanzamtes widerspricht Nordhausens Rolle im Landesentwicklungsplan.
Oberbürgermeisterin Barbara Rinke reagiert mit Unverständnis auf die geplante Verlegung des Nordhäuser Finanzamtes nach Sondershausen: „Die Verlegung steht im krassen Gegensatz zur Rolle Nordhausens, die der Freistaat über den Landesentwicklungsplan unserer Stadt zugewiesen hat“, so die Oberbürger- meisterin. So sei im Plan zum Beispiel eindeutig festgehalten, „dass Nordhausen aufgrund seiner Lage – und hier besonders aufgrund der Entfernung zu anderen Oberzentren der Stärkung als Innovations- und Wirtschaftsstandort eine besondere Bedeutung zukommt. Die Schließung von wichtigen Verwaltungsein- richtungen – und dazu zählt das Finanzamt – sendet aber ein genau gegensätzliches Signal aus“, so Frau Rinke. Darüber hinaus verweise der Plan darauf, dass die thüringen-typische dezentrale Struktur auf ein System leistungsfähiger Orte auszurichten und sämtliche Infrastruktur in so genannten zentralen Orten zu bündeln sei. „Nimmt man nun Nordhausen als dem zentralen Ort für ganz Nordthüringen eine so wichtige Einrichtung wie das Finanzamt weg, dann widerspricht auch dies dem Thüringer Entwicklungskonzept“, sagte die Oberbürgermeisterin. Hinzu komme der Verlust eines wichtigen Standort-Plus`: „Als Stadt mit großen und überörtlich wichtigen Einrichtungen wie Fachhochschule, Krankenhaus oder größeren Industriebetrieben war das Finanzamt vor Ort ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil, den wir bieten und mit dem wir werben konnten.“ Widersprüchlich seien auch die Signale, die die Landesregierung mit der Verlegungs-Absicht aussende: „Das Finanzamt geht nach Sondershausen, aber der in Aussicht gestellte vierspurige Ausbau der B4 in Richtung Sondershausen endet bereits an der Mülldeponie in Nentzelsrode.“ Prinzipiell wünsche sie sich auch eine bessere Einbindung der Kommunen bei solchen Entscheidungen: „Auch wir in den Städten und Gemeinden müssen planen und uns längerfrsitig auf neue Gegebenheiten einstellen. Da ist es nicht hilfreich, wenn man heute nicht weiß, welche Überraschung einen morgen in der Zeitung erwartet.“ Die mögliche Verlegung des Finanzamtes könnte auch soziale Folgen haben: „Immerhin sind von den 85 Finanzamts-Mitarbeitern ein Großteil Frauen. Das tägliche Pendeln nach Sondershausen oder die anderen Ersatz-Arbeitsorte bedeutet Abwesenheit in der Familie oder bei der Kinderbetreuung. Auch diese - auf den ersten Blick zwar nicht augenfälligen - Auswirkungen sollte man in Erfurt bedenken. Daher bitte ich die Landesregierung, auch im Namen unserer Wirtschaft, ihre Entscheidung zu überdenken“, so die Oberbürgermeisterin. Eine entsprechende Bitte werde sich auch an die Nordhäuser Landtagsabgeordneten richten. --Chronist (Diskussion) 20:03, 29. Dez. 2020 (CET)