Caroline von Humboldt in Auleben

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Caroline von Humboldt
Caroline von Humboldt in Auleben1808
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geb. 23. Februar 1766 in Minden
gest. 26. März 1829 in Berlin
Ehefrau, Schriftstellerin
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GND-Nummer 118554719
DNB: Datensatz

Caroline von Humboldt (geb. 23. Februar 1766 in Minden; gest. 26. März 1829 in Berlin) war die Tochter des preußischen Kammerpräsidenten Karl Friedrich von Dacheröden und die Ehefrau des Gelehrten Wilhelm von Humboldt.

Humboldt in Auleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Humboldtsche Schloss

1791 heiratete Caroline Wilhelm von Humboldt, den jüngeren Bruder des Naturforschers Alexander von Humboldt. Gemeinsam hatten sie vier Kinder: Caroline, Adelheid, Gabriele und Hermann. Wilhelm von Humboldt, ein bekannter Sprachwissenschaftler, wurde 1809 von König Friedrich Wilhelm III. zum Staatsminister berufen und Caroline unterstützte ihren Mann bei seinen politischen Aufgaben.

Nach dem Tod ihres Bruders Ernst 1806 und ihres Vaters Karl Friedrich von Dacheröden 1809 erbte Caroline von Humboldt die Dacherödschen Güter und wurde somit zu einer wohlhabenden Frau. Zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern lebte sie in Berlin, wo sie eine enge Freundschaft mit Schriftstellern und Gelehrten wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Friedrich August Wolf pflegte. In Berlin veranstaltete sie auch regelmäßig Salons, in denen sich Künstler und Intellektuelle trafen.

1810 zog die Familie von Berlin nach Wien, wo Wilhelm von Humboldt als preußischer Gesandter tätig war. Doch Caroline von Humboldt fühlte sich in Wien nicht wohl und vermisste ihre Freunde und das kulturelle Leben in Berlin. Besonders der Wiener Kongress im Jahr 1814, der die politische Neuordnung Europas nach dem Sturz Napoleons regelte, stellte für sie eine große Belastung dar. Sie war entsetzt darüber, dass sich die Bürger in Wien um profane Dinge kümmerten, anstatt sich mit den politischen Herausforderungen ihrer Zeit zu beschäftigen.

Von Gottlieb Schick

Im Oktober 1814 unternahm Caroline von Humboldt mit ihren Kindern eine Reise, die sie unter anderem nach Auleben in der Goldenen Aue führte. Dort besuchte sie das Renaissanceschloss ihrer Familie, in dem sie als Jungvermählte mit ihrem erstgeborenen Töchterchen Caroline lebte. Caroline von Humboldt erinnerte sich in einem Brief an ihren Mann Wilhelm von Humboldt auch an ihr mehrmonatiges Leben in Auleben als Jungvermählte mit ihrem erstgeborenen Töchterchen Caroline vom August 1792 bis zum März 1793. Sie erzählte von einem eifrigem Griechischtreiben, das sie mit ihrem Mann und dem klassischen Philologen Friedrich August Wolf in Auleben veranstalteten. Dieses Erlebnis hatte sie ihr Leben lang begleitet und ihre Liebe zur griechischen Kultur gefestigt.

Während der Reise im Oktober 1814 ereignete sich auch ein dramatisches Ereignis, das die Familie tief bewegte. Das Kindermädchen Therese, das sich um den jüngsten Sohn Hermann kümmerte, entwickelte eine psychische Erkrankung und gestand, dass sie das Kind töten wollte. Caroline von Humboldt beschrieb dieses Ereignis in einem Brief an einen Freund der Familie: "Denken Sie sich meine Lage: allein war ich mit ihr in einem fremden Hause, tief in der Nacht. Ich trug vorerst den Hermann schlafend in mein Bett und blieb dann bis zum Morgen bei der armen verwirrten Person, die in einer schrecklichen Seelenangst um ihr Bekenntnis und um ihre dumpfe Ahnung eines Verbrechens war." Therese bat Caroline von Humboldt, sie in ein Hospital zu bringen, wo sie bis zu ihrer Abreise am 11. Oktober 1814 blieb. Später erfuhr Caroline von Humboldt, dass Therese vollständig den Verstand verloren hatte.

Nach ihrem Aufenthalt in Auleben kehrte Caroline von Humboldt mit ihren Kindern nach Berlin zurück, wo sie weiterhin an den politischen und kulturellen Aktivitäten der Stadt teilnahm. Sie starb am 26. März 1829 im Schloss in Tegel. Als Erinnerung an diese bemerkenswerte Persönlichkeit wird Caroline von Humboldt oft als eine Frau beschrieben, die andere Menschen unvoreingenommen und mitfühlend behandelte und stets bemüht war, die Welt um sie herum besser zu machen. In ihrem Briefwechsel spiegelt sich ihre offene Haltung und ihre große Neugier wider, die sie dazu antrieb, sich für Kunst, Literatur und Wissenschaft zu begeistern und sich immer weiterzuentwickeln.

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