Bahn-Unterführung Freiherr-vom-Stein-Straße
Die Bahnunterführung in der Freiherr-vom-Stein-Straße in Nordhausen war ein großangelegtes Infrastrukturprojekt zur Beseitigung mehrerer Bahnübergänge, die zuvor den Straßenverkehr behinderten. Das rund 10 Millionen Euro teure Vorhaben wurde zwischen Juli 2008 und Dezember 2009 realisiert.
Ausgangslage und Planungsphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Bahnübergänge in der Freiherr-vom-Stein-Straße führen über Jahrzehnte zu Verkehrsbehinderungen. Die Schrankanlage erhielt im Volksmund den Namen „Glück-auf-Schranke“. Diese Bezeichnung spielte auf die langen Schließzeiten der Schranke an. Erste Pläne für eine Unterführung sollen bereits zu DDR-Zeiten entstanden sein.[Beleg benötigt]
2003 fasste der Nordhäuser Stadtrat den Beschluss zur Planvorbereitung und Finanzierung einer Unterführungslösung. 2006 erfolgte nach längeren Verhandlungen der Abschluss einer Kreuzungsvereinbarung mit den beteiligten Bahnunternehmen, die eine zwingende Voraussetzung für den Baubeginn war.
Bauherren des gemeinschaftlichen Projekts waren die Stadt Nordhausen als Vorhabensträger sowie die Bahn-Unternehmen. Die planerische Umsetzung erfolgte durch die Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt GmbH & Co. KG sowie die Arbeitsgemeinschaft aus dem Nordthüringer Ingenieurbüro für Verkehrs- und Tiefbau GmbH und der Wernigeröder Ingenieurgesellschaft mbH.
Die gesamten Auftragssumme für Planung und Bau belief sich auf rund 10 Millionen Euro. Jeweils ein Drittel der Kosten trugen die Stadt Nordhausen, die beteiligten Bahnunternehmen sowie das Land Thüringen und der Bund. Letztere förderten dabei 75% der zuwendungsfähigen Kosten.
Die Bauarbeiten umfassten den Neubau von drei Brücken sowie vier Gleisanlagen im Bereich der früheren Bahnübergänge. Als zentrales Bauwerk enstand ein 271 Meter langes und 12,75 Meter breites Trogbauwerk für die Freiherr-vom-Stein-Straße mit zwei Fahrbahnen, Notgehwegen sowie einem erhöhten Geh- und Radweg. Zur Ableitung von Regenwasser wurde eine neue Pumpanlage mit Versickerungsbecken errichtet. Darüber hinaus entstanden ein Kreisverkehrsplatz, rund 14.000 Quadratmeter neue Fahrbahn- und Pflasterflächen, Leitungsverlegungen, eine neue Lichtsignalanlage und Straßenbeleuchtung sowie Baum- und Strauchpflanzungen zur Aufwertung des Straßenraums.
Die Bauarbeiten wurden von der Arbeitsgemeinschaft „Freiherr-vom-Stein-Straße Nordhausen“ bestehend aus den Unternehmen EUROVIA Beton GmbH, EUROVIA VBU GmbH und IB Ingenieurbau GmbH durchgeführt. Nach dem Baubeginn am 21. Juli 2008 wurde die Verkehrsfreigabe der neuen Infrastruktur nach 72 Wochen Bauzeit am 22. Dezember 2009 vollzogen.
Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bahn-Unterführung Freiherr-vom-Stein-Straße: Kreisel an der Motorenstraße im November fertig, Nordhausen.de, 2. November 2009.
- Ende für „Glück-Auf-Schranke“ in Sicht, nnz-online, 23. Juli 2008.
- Ende der „Glück-auf-Schranke“ nah, Nordhausen.de, 10. September 2007.