Albrecht von Kortzfleisch

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Albrecht von Kortzfleisch
Albrecht von KortzfleischAlbrecht von Kortzfleisch am 24. Januar 2015 in der Baumannshöhle, Rübeland
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geb. 18. Juli 1935 in Deutsch-Eylau
gest. 22. Mai 2024 in Gießen
Forstwirt
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 1017999015
DNB: Datensatz

Albrecht von Kortzfleisch (geb. 18. Juli 1935 in Deutsch-Eylau; gest. 22. Mai 2024 in Gießen) war ein deutscher Forstbeamter und langjähriger Vorsitzender des Harzklub e. V. Er galt als engagierter Förderer des Naturschutzes und der Heimatpflege im Harz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1968 trat von Kortzfleisch dem Harzklub e. V. bei und übernahm von 1970 bis 1990 den Vorsitz des Zweigvereins Lautenthal. Sein Engagement für den Verein intensivierte sich ab 1972, als er in den Hauptvorstand des Harzklubs berufen wurde. Von 1983 bis 1995 leitete er als Vorsitzender den gesamten Verein und prägte in dieser Zeit maßgeblich dessen Entwicklung.

Während seiner Amtszeit widmete sich von Kortzfleisch einer Vielzahl von Aufgaben und Projekten. Er erarbeitete wichtige Richtlinien und Merkblätter für Heimatgruppen, Ehrungen, Naturschutz, Kulturdenkmalpflege und den Naturpark Harz. Seine literarische Tätigkeit umfasste mehrere Bücher, Broschüren und Festschriften. Besonders hervorzuheben ist das von ihm herausgegebene Buch "Der Harzklub - Bürgerinitiative mit Tradition", welches umfassend die Geschichte, Aufgaben und das Wirken des Harzklubs sowie seiner Zweigvereine darstellt. Im Jahr 2013 wirkte er zudem an der Aktualisierung der Harzklub-Chronik mit.

Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf der Weiterentwicklung und ständigen Überarbeitung der Harzklub-Wanderkarten. Dabei kümmerte er sich nicht nur um die inhaltliche Aktualisierung, sondern auch um die Vertragsgestaltung mit den Verlagen zum Nutzen des Harzklubs.

Von Kortzfleisch erkannte früh die Notwendigkeit einer modernen Vereinsstruktur. Er trieb den Aufbau einer effizienten Harzklub-Geschäftsstelle voran, die heute für einen so großen Verein von essenzieller Bedeutung ist. Gleichzeitig gründete er ein Archiv zur Vereinsgeschichte in Clausthal-Zellerfeld und initiierte dessen Erweiterung in Wernigerode.

Als Repräsentant des Harzklubs vertrat er den Verein in verschiedenen Gremien, darunter im Beirat des Naturparks und des Nationalparks Harz, im damaligen Harzer Verkehrsverband sowie bei Rundtischgesprächen mit den Ministerpräsidenten in Hannover und Magdeburg.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands spielte von Kortzfleisch eine Schlüsselrolle bei der Ausbreitung des Harzklub-Gedankens in den Ostharz. Unter seiner aktiven Mitwirkung wurden 33 Zweigvereine in Sachsen-Anhalt und Thüringen neu gegründet. Er förderte Patenschaften zwischen den Zweigvereinen und trug so zur Entstehung vieler persönlicher Kontakte bei.

Ein weiterer Meilenstein seiner Tätigkeit war die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Harzklub e.V. und den Niedersächsischen Landesforsten, die er lange vorbereitet hatte. Diese Vereinbarung wurde kurz vor seinem beruflichen Ruhestand realisiert. Im Jahr 1997 wurde er nach 29 Jahren als Forstamtsleiter in Lautenthal pensioniert und zog nach Goslar.

Von Kortzfleisch widmete sich intensiv der Vereinszeitschrift "Unser Harz", deren Redaktionskonzept und Verbreitung er maßgeblich beeinflusste. 1995 betrieb er die Wiedergründung der Zeitschrift "Der Harz". Durch zahlreiche Veröffentlichungen, insbesondere in diesen beiden Zeitschriften, machte er sich einen Namen in der Heimatliteratur.

Ein Höhepunkt seines Wirkens war die Ausrichtung des Deutschen Wandertages 1996 in Wernigerode. Von Kortzfleisch regte die Bewerbung des Harzklubs für dieses Ereignis an und formulierte das Motto "Wandern zum Schutz der Natur" für diesen ersten großen Wandertag auf dem Gebiet der neuen Bundesländer.

Neben seinen Tätigkeiten für den Harzklub engagierte sich von Kortzfleisch als geschäftsführender Vorsitzender der Hermann-Reddersen-Stiftung und der Pötzschner-Stiftung. Auf seine Initiative hin wurde 2001 erstmals ein Naturschutz-Förderpreis an die Harzklub-Zweigvereine verliehen, der bis heute jährlich beim Naturschutztag vergeben wird.

Albrecht von Kortzfleisch verstarb im Alter von 88 Jahren in Gießen.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für sein Engagement erhielt von Kortzfleisch zahlreiche Auszeichnungen. 1996 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Harzklubs ernannt. Im selben Jahr verlieh ihm der Deutsche Wanderverband die silberne Ehrennadel, gefolgt von der goldenen Ehrennadel im Jahr 2001. Als besondere Würdigung seiner Verdienste wurde ihm 2003 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.