Walther Reinboth

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Walther Hans Reinboth
Walther ReinbothSelbstporträt aus den 1980ern
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geb. 18. Dezember 1899 in Nordhausen
gest. 15. Dezember 1990 in Walkenried
Maler, Heimatforscher
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 1035126133
DNB: Datensatz

Walther Hans Reinboth (geb. 18. Dezember 1899 in Nordhausen; gest. 15. Dezember 1990 in Walkenried) war Maler und Heimatforscher.

Leben

Von Walther Reinboth erstellte Zeichnung des Spendekirchhofs in Nordhausen (entstanden um das Jahr 1930).

Walther Reinboth kam 1899 als fünftes von sechs Kindern von Friedrich Ernst Reinboth und Amalie Reinboth (geborene Hendrich) in Nordhausen zur Welt. Sein Vater war in der Stadt als Kunst- und Dekorationsmaler tätig und gestaltete unter anderem Bühnenbilder für mehrere Gasthöfe der Region und Werbematerialien für die ehemalige Brennerei Seidel.

Sein Interesse für Kunst wurde sowohl durch den Vater als auch den zeichnerisch begabten älteren Bruder Friedrich Reinboth geweckt, der jedoch während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918 als Husar in der Ukraine fiel, bevor er das Geschäft seines Vaters übernehmen konnte. Neben seinem Vater lernte Walther Reinboth in Jugendjahren grundlegende Techniken des Malens und Zeichnens vom Nordhäuser Kunstmaler Albert Seewald (1870-1923).

Während des Ersten Weltkriegs erlernte Walther Reinboth bei Gebhard & König in Nordhausen den Kaufmannsberuf und verließ die Stadt dann im Jahr 1922, um eine Anstellung als Buchhalter beim Gipsfabrikanten H. & E. Börgardts in Brandrode anzunehmen. Dort heiratete er 1923 Emma Wichmann, auch wurde hier der älteste Sohn Volker Herrmann (*1924) geboren. Die beiden anderen Söhne Walther Wolfgang (*1928) und Friedrich Ludwig (*1935) kamen nach dem Wiederumzug der Familie nach Nordhausen im Jahr 1928 zur Welt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Walther Reinboth in die Wehrmacht eingezogen, geriet nach verschiedenen Einsätzen in Jugoslawien und auf Saloniki 1945 in Gefangenschaft und wurde im US-Kriegsgefangenenlager Hammelburg interniert, aus dem er Anfang 1946 wieder entlassen wurde. Seine Familie hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits von Nordhausen, das während der Luftangriffe am 3. und 4. April 1945 zu großen Teilen zerstört worden war, in den nahegelegenen Klosterort Walkenried verschlagen. Hier fand Walther Reinboth erneut eine kaufmännische Anstellung als Prokurist im Gipswerk Kutzhütte der Firma Börgardts, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1967 arbeitete.

Walther Reinboth verstarb 1990 kurz vor der Vollendung seines 91. Lebensjahres, konnte zuvor aber dank des Mauerfalls nach vielen Jahrzehnten noch einmal seine Geburtsstadt Nordhausen besuchen.

Künstlerisches Schaffen

Während Walther Reinboth in allen Phasen seines Lebens zeichnete und skizzierte, entstanden die meisten seiner etwa 500 Aquarelle, Ölmalereien, Kohlezeichnungen und Linolschnitte sowie die beiden Gedichtbände „Farbige Welt“ (1975) und „Abglanz des Lebens“ (1978) während seiner Zeit in Walkenried, insbesondere im Ruhestand. Neben der Malerei widmete sich Walther Reinboth auch der Lyrik – unter anderem pflegte er eine langjährige Freundschaft zum Nordhäuser Dichter Rudolf Hagelstange – sowie der Heimat- und Höhlenforschung. Um 1930 stieß er durch Vermittlung von Hans Löffler zu den Höhlenforschern um Friedrich Stolberg. 1964 wurde er Mitbegründer des Walkenrieder Geschichtsvereins und blieb bis 1990 dessen Vorsitzender.

Für seine Lebensleistung auf künstlerischem und historischem Gebiet wurde ihm am 14. Februar 1984 das Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens (am Bande) verliehen.

Bilder mit Bezug zu Nordhausen und Umgebung

Weblinks

Schriften

  • Gedanken eines Malers. Wendeburg-Bortfeld: Liebing u. Steuer, 1989.
  • Walkenrieder Zeittafel. Walkenried: Verein für Heimatgeschichte Walkenried u. Umgebung, 1989.
  • Abglanz des Lebens. Walkenried: W. Reinboth, 1978.
  • Farbige Welt. Walkenried: W. Reinboth, 1979.
  • Harzlieder. (1926)

Literatur