Lorenz Süße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Nach dem Schukbesuch trat er dem Augustinerorden in Dresden bei und studierte an der Universität zu Erfurt. Hier war er Stubengenosse und Freund Martin Luthers. Er folgte diesem nach Wittenberg, wo er sich am 26. Juli 1515 immatrikulieren ließ. 1519 ging er nach Nordhausen und wurde Prior des Augustinerklosters, verließ später zeitgleich den Orden und hielt am 16. Februar 1522 an der [[St.-Petri-Kirche]] die erste evangelische Predigt in Nordhausen.  
Nach dem Schukbesuch trat er dem Augustinerorden in Dresden bei und studierte an der Universität zu Erfurt. Hier war er Stubengenosse und Freund Martin Luthers. Er folgte diesem nach Wittenberg, wo er sich am 26. Juli 1515 immatrikulieren ließ.  


In Nordhausen kam es zu einem Konflikt mit dem hier zeitweilig tätigen Thomas Müntzer, der in der „Hochverursachten Schutzrede“ Luther vorwarf „Du weißt auch  mit diesem ungepratenen Lorentzen zu Northaußen , was denen Missetätern schon zu Lohn gegeben“. Hier spielte er auf den heiligen Laurentius, den Namenspatron  
An dem Kampfe gegen den Ablaß nahm er den lebhaftesten Antheil. Frömmigkeit, Gehorsam und Verträglichkeit hatten ihn bei seinen Oberen, besonders beim Generalvicar seines Ordens Dr. Johann Staupitz, so beliebt gemacht, daß dieser ihn 1519 nach dem Tode Johann Ritters als Prior in das Augustinerkloster zu Nordhausen berief. Süße soll gleich nach seinem Eintritt in dies Kloster Predigten im Geiste Luthers gehalten und viele Zuhörer herbei gezogen haben.
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Zu Anfang des Jahres 1522 wurde Süße von den beiden Kirchenvorstehern zu St. Petri, den Bürgermeistern Johann Branderodt und Thomas Sack, im Beisein der ganzen Gemeinde und mit Vorwissen des Raths zum Prediger der [[St.-Petri-Kirche]] erwählt. Seine Antrittspredigt am Sonntag, dem 16. Februar, über das Evangelium von den Arbeitern im Weinberge (Matth. 20) war die erste evangelische Predigt, die in der Stadt gehalten wurde, und daher wird schon in älteren Aufzeichnungen der 16. Februar 1522 als der Geburtstag der Reformation Nordhausen bezeichnet.
 
In Nordhausen kam es später zu einem Konflikt mit dem hier zeitweilig tätigen Thomas Müntzer, der in der „Hochverursachten Schutzrede“ Luther vorwarf „Du weißt auch  mit diesem ungepratenen Lorentzen zu Northaußen , was denen Missetätern schon zu Lohn gegeben“. Hier spielte er auf den heiligen Laurentius, den Namenspatron Süßes, an, der der Legende nach auf dem Rost gebraten wurde. Über die Ursache dieses Konflikts ist nichts bekannt, liegt aber wohl in dem unterschiedlichen  Verhältnis der beiden Kontrahenten zu Luther.  


Süße heiratete in Nordhausen und hatte einen Sohn Andreas, der ebenfalls in Wittenberg studierte und Oberpfarrer in Sangerhausen wurde.
Süße heiratete in Nordhausen und hatte einen Sohn Andreas, der ebenfalls in Wittenberg studierte und Oberpfarrer in Sangerhausen wurde.
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Lorenz Süße wurde neben dem Altar der St.-Petri-Kirche bestattet.  
Lorenz Süße wurde neben dem Altar der St.-Petri-Kirche bestattet.  


[[Kategorie:Prior]]
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* [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Geiger, Horb am Neckar 2009, ISBN 978-3-86595-336-0.
 
[[Kategorie:Geistlicher]]
[[Kategorie:Geboren 1469]]
[[Kategorie:Geboren 1469]]
[[Kategorie:Gestorben 1549]]
[[Kategorie:Gestorben 1549]]

Version vom 4. März 2016, 15:38 Uhr

Lorenz Süße
[[Bild:|220px|Lorenz Süße]]
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geb. 1469 in Pirna
gest. 1549 in Nordhausen
Prior
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Lorenz Süße (geb. 1469 in Pirna; gest. 1549 in Nordhausen) war Prior und erster evangelischer Prediger in Nordhausen.

Leben

Nach dem Schukbesuch trat er dem Augustinerorden in Dresden bei und studierte an der Universität zu Erfurt. Hier war er Stubengenosse und Freund Martin Luthers. Er folgte diesem nach Wittenberg, wo er sich am 26. Juli 1515 immatrikulieren ließ.

An dem Kampfe gegen den Ablaß nahm er den lebhaftesten Antheil. Frömmigkeit, Gehorsam und Verträglichkeit hatten ihn bei seinen Oberen, besonders beim Generalvicar seines Ordens Dr. Johann Staupitz, so beliebt gemacht, daß dieser ihn 1519 nach dem Tode Johann Ritters als Prior in das Augustinerkloster zu Nordhausen berief. Süße soll gleich nach seinem Eintritt in dies Kloster Predigten im Geiste Luthers gehalten und viele Zuhörer herbei gezogen haben.

Zu Anfang des Jahres 1522 wurde Süße von den beiden Kirchenvorstehern zu St. Petri, den Bürgermeistern Johann Branderodt und Thomas Sack, im Beisein der ganzen Gemeinde und mit Vorwissen des Raths zum Prediger der St.-Petri-Kirche erwählt. Seine Antrittspredigt am Sonntag, dem 16. Februar, über das Evangelium von den Arbeitern im Weinberge (Matth. 20) war die erste evangelische Predigt, die in der Stadt gehalten wurde, und daher wird schon in älteren Aufzeichnungen der 16. Februar 1522 als der Geburtstag der Reformation Nordhausen bezeichnet.

In Nordhausen kam es später zu einem Konflikt mit dem hier zeitweilig tätigen Thomas Müntzer, der in der „Hochverursachten Schutzrede“ Luther vorwarf „Du weißt auch mit diesem ungepratenen Lorentzen zu Northaußen , was denen Missetätern schon zu Lohn gegeben“. Hier spielte er auf den heiligen Laurentius, den Namenspatron Süßes, an, der der Legende nach auf dem Rost gebraten wurde. Über die Ursache dieses Konflikts ist nichts bekannt, liegt aber wohl in dem unterschiedlichen Verhältnis der beiden Kontrahenten zu Luther.

Süße heiratete in Nordhausen und hatte einen Sohn Andreas, der ebenfalls in Wittenberg studierte und Oberpfarrer in Sangerhausen wurde.

Lorenz Süße wurde neben dem Altar der St.-Petri-Kirche bestattet.

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