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Version vom 18. März 2023, 11:14 Uhr

Kurt Bührig
[[Bild:|220px|Kurt Bührig]]
Dipl.-Ing. Kurt Bührig
geb. 5. April 1897
gest. unbekannt
Bergbauingenieur, Bergbauwissenschaftler
Bilder und Medien bei Commons

Kurt Bührig (geb. 5. April 1897; gest. unbekannt) war Bergbauingenieur und Vorstand der Nordhäuser Schachtbaufirma Gebhardt & Koenig, die ab 1936 für die Heeresmunitionsanstalt Wolkramshausen tätig war.

Später war er Technischer Direktor des VEB Schachtbau Nordhausen.

Leben

Kurt Bührig wurde 1928 im Bezirk Breslau[1] zum Bergassessor ernannt wurde und arbeitete später bei der Tiefbau- und Kälteindustrie AG Gebhardt & Koenig in Nordhausen. Sein Hauptaugenmerk lag auf der Anwendung und Verbesserung von Techniken in den Bereichen Abteufen und Ausbau von Schächten, insbesondere in den Sektoren Steinkohle, Braunkohle, Kali und Kupfer.

Bührig spielte eine wichtige Rolle bei der Durchführung von Arbeiten in unterirdischen Militäranlagen während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit.
Nach Kriegsende wurde Kurt Bührig aufgrund der Anweisung eines sowjetischen Befehlshabers verhaftet. Zuvor hatte er alle Pläne der militärischen Anlagen an die Sowjetische Militäradministration (SMAD) übergeben.
Bührig wurde nicht in das NKWD-Gefängnis in der Karolingerstraße 18 in Nordhausen gebracht, sondern in das Nachfolgelager des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora am Kohnstein. Dort mussten die Angehörigen der Inhaftierten für deren Versorgung mit Essen sorgen. Am 28. August 1945 wurde Bührig aufgrund eines Antrags der neuen Betriebsleitung für einen Arbeitseinsatz bei der Instandsetzung der Nordhäuser Kanalisation freigelassen. Er arbeitete gemeinsam mit Artur Grosser, der eine Beschreibung der Haftzeit in diesem Lager hinterlassen hat.
Bührig wurde am 16. Juli 1946 durch eine Unterschriftensammlung von 30 Nichtmitgliedern der NSDAP entnazifiziert (Nordhäuser Antifa-Ausschuss). Infolgedessen durfte Bührig in seiner alten Firma als Bergbau-Prokurist weiterarbeiten. Er diente als wichtige Kontaktperson für die SMAD bei der Durchführung von Arbeiten in insgesamt zwölf ehemaligen unterirdischen Militäranlagen in der Region.

Nach 1945 setzte Bührig seine Kenntnisse und Erfahrungen für den Wiederaufbau der deutschen Bergbauindustrie ein. Er leitete mehrere erfolgreiche Schachtbauprojekte, darunter die Produktionsschächte Doberlug, Nienstedt und Marx-Engels II. Zudem war Bührig an der Verbesserung von Organisation, Arbeitsvorbereitung und Planung von Arbeitsabläufen beteiligt.

1977 gratulierte das Zentralkomitee der SED im Neuen Deutschland zu seinem 80. Geburtstag.[2]

Akademische Laufbahn

Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Bührig auch als Professor für das Fachgebiet Schachtabteufen an der Bergakademie Freiberg tätig. Darüber hinaus war er Mitglied des Redaktionsbeirats. Seine akademische Arbeit zeichnete sich durch umfangreiches Wissen und vielseitige Erfahrungen aus, die er seinen Studenten als Grundlage für ihre zukünftige Tätigkeit im Bergbau vermittelte.

Auszeichnungen

Im Laufe seiner Karriere erhielt Kurt Bührig mehrere Auszeichnungen für seine Verdienste und seinen Einsatz für die Bergbauindustrie. Dazu gehören die

  • Aktivist des 1. und 2. Fünfjahrplanes (1949, 1952, 1953, 1956),
  • Verdienter Bergmann der DDR (1953),
  • Ehrennadel des Betriebes in Gold (1958),
  • Verdienstmedaille der DDR (1959),
  • Nationalpreis III. Klasse (Kollektivauszeichnung VEB Schachtbau Nordhausen, 1961)[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Glück auf, Nr. 23
  2. ZK der SED gratuliert, nd-archiv.de, 5. April 1977.
  3. „Für ihren Anteil bei der Niederbringung des Marx-Engels-Schachtes II, bei der durch persönlichen Einsatz und Entwicklung neuer, dem Weltniveau entsprechender Abteufmethoden unter schwierigsten geologischen Bedingungen ein Beispiel sozialistischer Gemeinschaftsarbeit geschaffen wurde, das für den gesamten Bergbau vorbildlich ist“. siehe Liste der Träger des Nationalpreises der DDR III. Klasse für Wissenschaft und Technik (1960–1969)