Hans Kappler
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Hans Kappler (geb. 4. April 1895 in Berlin; gest. 2. März 1975 in Nordhausen) war Photograph, Reiseleiter und Heimatforscher. Bekannt wurde er auch durch den posthum erschienenen Bildband Als Nordhausen farbig wurde.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als Hans Kappler 15 Jahren alt war zog er mit seiner Mutter Anna nach Nordhausen und besuchte das Gymnasium. Sie lebten zunächst Am Alten Tor 1, dann in der Hohekreuzstraße 2 und später in der Grimmelallee 15. Kappler interessierte sich schon früh für Technik und absolvierte nach seiner kaufmännischen Lehre eine Führerscheinprüfung für Automobile.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Kappler zum Flieger für Zweidecker ausgebildet und erhielt im November 1916 seinen Flugschein in Berlin-Charlottenburg. Er diente als Flugausbilder innerhalb des Reichsgebietes und musste nicht an direkt der Front dienen. Nach dem Krieg fand er eine Anstellung bei der Ölgesellschaft BP und war als Regionalvertreter für den Bau und die Einrichtung von Tankstellen im Südharzraum zuständig.
Kappler heiratete 1932 Charlotte Rost, deren Vater einen großen Eisenwarenhandel in der Rautenstraße 44/45 besaß; Kappler hatte sie über seine beruflichen Kontakte zu ihrem Vater kennengelernt. Das Paar zog in ein in die Rückertstraße 32. Im August 1937 wurde Sohn Herbert geboren.
1932 begann Kappler, sich für die Farbfilmfotografie zu interessieren und erwarb im Februar 1937 eine Leica III Kamera, mit der er die ersten Farbfotografien von Nordhausen aufnahm.
Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er in der BP-Zentrale in Hannover und war für den Umbau von Fahrzeugen auf Gasbetrieb verantwortlich. Diese Tätigkeit galt als kriegswichtig und verschonte ihn vor dem unmittelbaren Fronteinsatz, was ihm ermöglichte, während der Kriegsjahre Fotos von Nordhausen aufzunehmen. Kapplers Familie und Wohnung überstand die Luftangriffe auf Nordhausen.
Nach dem Krieg orientierte er sich beruflich um und arbeitete als Reiseleiter, wodurch er viel unterwegs war. Regelmäßige Lichtbildvorträge dieser Reisen machten ihn in Nordhausen in den 1950er und 60er Jahren bekannt. 1954 ersetzte er seine alte Leica Kamera durch ein neues Spiegelreflexmodell Praktica FX, das eine verbesserte Abbildungsleistung bot. Er fotografierte nicht nur das heimatliche Stadtbild und auf seinen Reisen, sondern widmete sich auch früh Natur- und Landschaftsaufnahmen. Zwischen 1953 und 1959 wurden einige seiner Nordhäuser Motive in der monatlichen Publikation Der Nordhäuser Roland des Kulturbundes veröffentlicht, in dem er auch Mitglied der Fachgruppe Fotografie war. Hier traf er auf andere fotografiebegeisterte Mitstreiter wie Ilse Reinecke, Willi und J. Paulmann, Heinz-Dieter Schaar, Franz Rhode, Johannes Ehrhardt, W. Leopold, Kurt Wilhelm und Karl-Heinz Krohmann. Den Wiederaufbau von Nordhausen nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Abriss alter Bausubstanz begleitete er kritisch. Kappler hielt auch Vorträge zur Fotografie.
Als kleine Nebentätigkeit verkaufte Hans Kappler auch Fotoalben mit seinen Bildern von Nordhausen. Auch finden sich Postkarten mit seinen Werken.
1970 erwarb er mit der Praktica PL nova I noch einmal einen neuen Fotoapparat. Er bleib seinem Hobby bis zuletzt treu.
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Stadt Nordhausen im Juni 1947. In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (1/2010).
- Nordhausen, einst und jetzt. In: Der Nordhäuser Roland (4/1955).
- Die Blasiistraße mit Blick zum Dom. In: Der Nordhäuser Roland (2/1954).
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Markus Veit: Als Nordhausen farbig wurde. Nordhausen: Atelier Veit, 2019. ISBN 9783948269005