Grabstein des Pfarrers Reinmann

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Textdaten
Autor: Wilhelm Kolbe (?)
Titel: Grabstein des Pfarrers Reinmann
Untertitel:
aus: Heimatland. Illustrierte Blätter für die Heimatkunde des Kreises Grafschaft Hohenstein, des Eichsfeldes und der angrenzenden Gebiete
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1905 (Nr. ?)
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Quelle: Scan
Kurzbeschreibung: Dorfkirche St. Martin von Süd in Kehmstedt
Digitalisat:
Eintrag in der GND: [1]
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 An der Westwand der Kirche zu Kehmstedt ist der aus Gyps gearbeitete Grabstein des Pfarrers Neinmann angestellt. Der Stein zeigt die fast lebensgroße Figur des Pfarrers, welcher im linken Arm die Bibel, in der rechten Hand einen Veilchenstrauß trägt. Pastor Reinmann ist auf gewaltsame Weise ums Leben gekommen. Die Stelle, an der er sein Ende fand, wird noch heute der Mordweg genannt. Ueber den Mord selbst gibt uns der Leichenstein Auskunft. Die Grabschrift lautet nämlich:

 „Anno 1636 den 27. Junii ist dieser Ehrwürdige vnd Wolgelahrte Herr M. Albertvs Reinmann von einem Vnartigen Pfarrkinde seines Namens Melcher Klvsener avss rach- vnd blvtgierigem Hertzen | vf dem Felde | am hohen Wege genand mit einer Rodehacken mit vielen garten vnd abschäulichen Schlägen vnd Hieben so gräwvnd erbärmlich traetiret vnd beschädigt worden | dass er in seiner Pfarrbehavsvng getragen bald zwey Stvnden hernach sein leben hat enden müssen.“

 Jerem: II. v. 20. Du HERR Zebaoth dv gerechter Richter der dv Nieren vnd Hertzen prüfest lass mich deine Rach vben. Denn ich hab dir meine Sach befohlen.“ In den Bogenzwickeln über der Figur liest man: „Aetatis svae 48“ und als Umschrift: “HERR Du Heiliger vnd wahrhafftiger | wie lang richtest Du vnd rechest nicht. Apoc. 6. v. 10.“