Ludwig Nitzsche

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Ludwig Nitzsche
[[Bild:|220px|Ludwig Nitzsche]]
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geb. 31. August 1806 in Nordhausen
gest. 23. September 1868 in Nordhausen
Pädagoge, Lehrer
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 120699214
DNB: Datensatz

Ludwig Nitzsche (geb. 31. August 1806 in Nordhausen[1]; gest. 23. September 1868 ebenda[2]) war Pädagoge und Gymnasiallehrer. Er war ein Vertreter der demokratischen Bewegung in Nordhausen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater Johann Adolf Nitzsche – geb. 1. September 1766[1], ursprünglich Buchhändler – war Waisenhausverwalter (von 1824 bis 1845) und stammte aus Petersrode[1] in der Nähe von Halle. Die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen.

Ludwig Nitzsche besuchte unter Direktor Dr. Kraft das Gymnasium in Nordhausen. Seit Ostern 1827 studierte er in Halle zunächst Theologie, später Philologie und Pädagogik. Zu Ostern 1830 verließ er die Universität und kehrte als Kandidat der Theologie in seine Heimatstadt zurück. Für kurze Zeit hielt er sich in Straßburg auf, musste jedoch wegen seiner Mittellosigkeit abermals zu den Eltern zurückkehren. Danach widmete er sich ausschließlich der Vorbereitung auf den Schuldienst und bestand am 26. August 1832 in Halle die Prüfung.

Nitzsche war am historischen und politischen Fragen sehr interessiert und zeigte sich liberalen Ideen zugeneigt. Sein Vater vertrieb einst als Buchhändler den Hohnsteinschen Erzähler von Pastor Georg Friedrich Heinrich Plieth. Es ist anzunehmen, dass die Familie liberal eingestellt war. Ludwig Nitzsche wird als linkisch und schüchtern, stark kurzsichtig und körperlich schwächlich beschrieben.

Am 27. September 1832 wurde er auf Befehl des Landrats am Neuewegstor verhaftet und inhaftiert. Anlass war ein Schreiben des Königlich Bayerischen Kreis- und Stadtgerichts Würzburg an das Stadtgericht Nordhausen. Darin wurde mitgeteilt, dass Nitzsche in Besitz von Schriften sei, die Hochverrat und Majestätsbeleidigungen enthielten.

Nitzsche war von November 1833 bis Ostern 1835 Probekandidat am Nordhäuser Gymnasium. Im April 1835 ging er als Lehrer an die Erziehungsanstalt von Philipp Leyendecker in Wiesbaden, ein Jahr später wurde er Erzieher und Lehrer im Haus des Kanzlers von Gerstenberg in Dresden.

1840 kehrte Nitzsche nach Nordhausen zurück, wo er am Königshof Nr. 555 bei Stadtmusikus Herrmann wohnte. Er annoncierte Privatstunden in „verschiedenen wissenschaftlichen Zweigen des Schulunterrichts“. 1841 übernahm er die Leitung einer privaten Vorbereitungsschule für höhere Schulanstalten. Seit Ostern 1844 war Nitzsche als Kollaborator am Nordhäuser Gymnasium angestellt und stieg in den nächsten Jahren zum ordentlichen Gymnasiallehrer auf. Er unterrichtete vor allem Naturgeschichte, Französisch, Geschichte und Geographie.

In der demokratischen Bewegung Nordhausens spielte Nitzsche 1848 eine wichtige Rolle; er stand in Kontakt mit Eduard Baltzer. Aus der Politik zog er sich später zurück.

Ludwig Nitzsche war seit dem 4. Januar 1846 mit Amalie Köhler verheiratet.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verzeichniss eines Theils des naturgeschichtlichen Apparats des Gymnasiums zu Nordhausen. Nordhausen 1867.
  • Welches Ziel hat bei dem jetzigen Standpunkte der geographischen Wissenschaft der Unterricht derselben auf Gymnasien, und wie kann dasselbe ohne Nachteil der Haupt-Lehrgegenstände erreicht werden?. Nordhausen: Havelland, 1847.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Stadtarchiv Nordhausen: Einwohnerverzeichnis Stadt Nordhausen/Harz aus 1814. S. 68, abgerufen am 10. Juni 2023. (PDF)
  2. Ludwig Nitzsche, „Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1500-1971“ • FamilySearch. (Digitalisat)
  3. Ludwig Nitzsche, „Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1500-1971“ • FamilySearch. (Digitalisat)